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Deutsche Bank erzielt höchsten Gewinn seit 2007 und Aktie erreicht fast zehnjahreshoch

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Die Deutsche Bank hat im zweiten Quartal 2025 einen überraschend hohen Gewinn verbucht und damit die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen. Die Aktie des DAX-Konzerns notiert auf dem höchsten Stand seit Herbst 2015.

Rekordgewinn im zweiten Quartal und Halbjahr

Die Deutsche Bank meldete für das zweite Quartal 2025 einen Nettogewinn von 1,7 Milliarden Euro. Dies ist der höchste Quartalsüberschuss seit der Finanzkrise vor rund 18 Jahren. Für das erste Halbjahr summierte sich der Gewinn auf insgesamt 3,3 Milliarden Euro, was einem Anstieg von etwa 200 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Vorstandschef Christian Sewing zeigte sich bei der Vorstellung der Zwischenbilanz in Frankfurt erfreut: „Wir freuen uns sehr, sowohl im zweiten Quartal als auch im ersten Halbjahr den höchsten Gewinn seit 2007 erzielt zu haben.“

Der deutliche Zuwachs resultiert nicht nur aus operativen Verbesserungen, sondern auch aus einem positiven Basiseffekt. Im Vergleich zum Vorjahresquartal profitierte die Bank davon, dass Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit der Übernahme der Postbank wegfielen. Im zweiten Quartal des Jahres 2024 hatten diese Rückstellungen noch zu einem Verlust von rund 143 Millionen Euro geführt.

Neben dem Gewinn stiegen auch die Erträge um drei Prozent auf circa 7,8 Milliarden Euro an – Analysten hatten durchschnittlich mit etwa 7,66 Milliarden Euro gerechnet. Diese Entwicklung unterstreicht die operative Stärke des Instituts in einem herausfordernden Marktumfeld.

Fortschritte bei wichtigen Kennzahlen und Mittelfristzielen

Die Eigenkapitalrendite erreichte im zweiten Quartal eine Höhe von knapp über zehn Prozent . Für das gesamte erste Halbjahr lag sie sogar bei elf Prozent . Damit nähert sich die Deutsche Bank ihrem Ziel an, eine Rendite auf das materielle Eigenkapital von mehr als zehn Prozent zu erzielen – ein Wert, den Vorstandschef Sewing bereits seit seiner Amtsübernahme im Jahr 2022 als Meilenstein definiert hat: „Damit sind wir auf Kurs, unsere Ziele für 2025 zu erreichen.“

Auch bei weiteren zentralen Kennzahlen zeigt sich Fortschritt: Die Aufwand-Ertrag-Relation betrug zuletzt rund 62,3 Prozent und liegt damit unter dem angestrebten Zielwert von weniger als 65 Prozent bis zum Jahr 2025. Diese Relation misst den Anteil betrieblicher Aufwendungen an den Erträgen und gilt als wichtiger Indikator für Effizienzsteigerungen innerhalb eines Kreditinstituts.

Dividendenpolitik und ausschüttungen

Vorstandschef Sewing kündigte zudem an: „Wir wollen die Kapitalausschüttungen an die Aktionäre über das Jahr 2025 hinaus weiter steigern.“ Diese Aussage signalisiert eine positive Dividendenpolitik angesichts gestiegener Gewinne.

Aktienkurs steigt deutlich – Börse reagiert positiv

Die Nachricht vom unerwartet starken Ergebnis sorgte am Frankfurter Aktienmarkt für deutlichen Rückenwind bei der Aktie der Deutschen Bank. Im frühen Handel legte sie um etwa drei Prozent zu und erreichte einen Kurs von rund 27,36 Euro je Anteilsschein. Damit notiert sie so hoch wie zuletzt im Herbst 2015 vor fast zehn Jahren.

Diese Entwicklung spiegelt nicht nur Vertrauen in die aktuelle Geschäftsentwicklung wider; Anleger honorieren auch den Ausblick auf weitere Kapitalrückflüsse sowie eine nachhaltige Verbesserung wichtiger Finanzkennzahlen des Instituts.

Der positive Trend kommt trotz globaler Unsicherheiten zustande – insbesondere wegen politischer Spannungen zwischen den USA und anderen Wirtschaftsräumen sowie Handelskonflikten weltweit.

Chancen durch globale Handelsverschiebungen trotz trump-Unsicherheiten

Vorstandschef Christian Sewing bewertete mögliche Risiken durch US-Zollpolitik unter Präsident Donald Trump differenziert: Zwar verunsicherten Diskussionen um Zölle sowie globale Handelsbeziehungen Märkte weltweit erheblich; gleichzeitig eröffne dies aber neue Chancen für deutsche Banken wie seine eigene:

„So sehen wir in Folge der globalen Verschiebungen ein wachsendes Interesse unserer Kunden an Deutschland und Europa.“

Diese Einschätzung verweist darauf, dass geopolitische Veränderungen Geschäftsmodelle beeinflussen können – sowohl durch Herausforderungen als auch durch neue Nachfragepotenziale insbesondere ausländischer Investoren oder Unternehmen mit Fokus auf europäische Märkte.

Keine beteiligung am Übernahmepoker um Commerzbank geplant

Trotz positiver Geschäftsentwicklung hält sich die Deutsche Bank weiterhin zurück bezüglich möglicher Übernahmen anderer Institute wie beispielsweise ihrer Konkurrentin Commerzbank. Finanzvorstand James von Moltke erklärte während einer Telefonkonferenz klar:

„Das Geldhaus arbeitet konsequent an seiner eigenen Strategie-Umsetzung; daran hat sich nichts geändert.“

Damit signalisiert er keine Absicht zur Beteiligung am aktuellen Übernahmepoker um das kleinere deutsche Kreditinstitut Commerzbank oder andere potenzielle Fusionen beziehungsweise Akquisitionen in naher Zukunft.

Dieser strategische Fokus soll offenbar dazu beitragen sicherzustellen, dass Ressourcen gezielt eingesetzt werden können zur Stärkung bestehender Geschäftsbereiche statt zur Expansion mittels Zukäufen außerhalb definierter Prioritätenbereiche.

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