Die Anzahl der Geldautomaten in Deutschland ist im Jahr 2024 erneut zurückgegangen. Trotz dieses Trends bleibt die Bargeldversorgung laut Bundesbank gewährleistet, während Kartenzahlungen immer stärker genutzt werden.
Rückgang der geldautomatenzahlen und auswirkungen auf die bargeldversorgung
Die Zahl der Geldautomaten in Deutschland hat sich im vergangenen Jahr weiter verringert. Laut Angaben der Deutschen Bundesbank sank die Anzahl um drei Prozent von etwa 51 300 Automaten im Jahr 2023 auf rund 49 750 Ende 2024. Dieser Rückgang setzt einen Trend fort, der bereits seit mehreren Jahren zu beobachten ist und eng mit dem zunehmenden digitalen Zahlungsverkehr verbunden ist.
Für Verbraucher bedeutet diese Entwicklung oft längere Wege zum nächsten Geldautomat oder Bankschalter. Die Bundesbank berichtete bereits im März, dass Bürgerinnen und Bürger durchschnittlich etwa 1,4 Kilometer vom nächstgelegenen Automaten entfernt wohnen. Dennoch leben rund 80,7 Millionen Menschen beziehungsweise etwa 95,7 Prozent der Gesamtbevölkerung weiterhin in Gemeinden mit mindestens einem Geldautomat oder einer Bankfiliale. Dies zeigt, dass die Grundversorgung mit Bargeld flächendeckend erhalten bleibt.
Allerdings wird das Abheben von Bargeld für viele Nutzer aufwendiger als früher. Neben dem Rückgang bei den Automaten lässt sich auch ein deutlicher Filialrückbau beobachten: Im Jahr 2024 sank die Zahl der Bankzweigstellen um mehr als acht Prozent auf knapp unter 18 000 Standorte bundesweit. Auch Überweisungsterminals sind seltener geworden; ihre Anzahl verringerte sich um drei Prozent von circa 23 200 auf rund 22 500 Geräte.
Diese Entwicklungen spiegeln eine tiefgreifende Veränderung des Finanzdienstleistungsangebots wider: Während physische Infrastruktur abnimmt, gewinnen digitale Lösungen an Bedeutung und verändern das Nutzungsverhalten vieler Menschen nachhaltig.
Einblick in die veränderte infrastruktur
Die Kombination aus weniger Automaten, schwindenden Filialen und reduzierten Überweisungsterminals verdeutlicht die Herausforderungen für den klassischen Zugang zu Barzahlung. „Die digitale Transformation prägt die Finanzwelt zunehmend,“ kommentiert ein Branchenexperte.
Verändertes zahlungsverhalten zugunsten digitaler methoden
Der Rückgang bei den Geldautomaten steht in engem Zusammenhang mit dem Wandel beim Zahlungsverhalten deutscher Verbraucherinnen und Verbraucher. Immer mehr Menschen erledigen Finanzgeschäfte über Smartphone-Apps oder am heimischen Computer statt persönlich vor Ort bei Banken oder Sparkassen.
Auch Barzahlungen nehmen kontinuierlich ab – ein Trend, den verschiedene Studien bestätigen. Im Jahr 2024 wurden nach Angaben offizieller Quellen rund dreizehn Milliarden Kartentransaktionen registriert; dies entspricht einem Zuwachs von elf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Diese Zahlen verdeutlichen den wachsenden Stellenwert elektronischer Zahlungsmittel wie Girokarte oder Kreditkarte sowie mobiler Bezahlverfahren per Smartphone oder Smartwatch.
Eine Umfrage der Postbank untermauert diese Entwicklung: Fast zwei Drittel aller Befragten gaben an, Einkäufe hauptsächlich kontaktlos per Karte oder mobilen Geräten zu begleichen statt bar zu zahlen. Auch klassische Zahlungsformen wie Lastschriften und Überweisungen erfuhren einen Anstieg ihrer Nutzungshäufigkeit.
Dieser Wandel bringt sowohl Vorteile als auch Herausforderungen mit sich: Während bargeldlose Zahlungsvorgänge schneller und bequemer sind, müssen insbesondere ältere Bevölkerungsgruppen sowie Menschen in ländlichen Regionen weiterhin Zugang zu Bargeldausgabe gewährleisten können – eine Aufgabe für Politik und Finanzinstitute gleichermaßen.
Insgesamt zeigt sich damit ein klarer Strukturwandel im deutschen Zahlungsverkehrsmarkt hin zur Digitalisierung bei gleichzeitigem Erhalt einer funktionierenden Bargeldinfrastruktur trotz sinkender Automatendichte vor Ort.