Auf der Kreuzfahrt von Los Angeles nach Mexiko und zurück kam es zu einem massiven Ausbruch einer Viruserkrankung an Bord des Kreuzfahrtschiffs Navigator of the Seas. Die US-Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention meldete insgesamt 141 Erkrankungen unter Passagieren und Besatzungsmitgliedern.
Viruserkrankung auf der Navigator of the Seas betrifft über 130 personen
Zwischen dem 4. und dem 11. Juli erkrankten an Bord des von Royal Caribbean International betriebenen Kreuzfahrtschiffs Navigator of the Seas insgesamt 134 Passagiere sowie sieben Besatzungsmitglieder an einer Magen-Darm-Infektion. Das Schiff befand sich auf einer Reise von Los Angeles nach Mexiko und zurück, die für viele Betroffene in unangenehmer Erinnerung bleiben wird.
Die Gesamtzahl der Menschen an Bord lag bei rund 5 180 Personen, davon waren etwa 3 914 Passagiere und circa 1 266 Crew-Mitglieder. Die Erkrankten machen somit etwa drei Prozent aller Passagiere sowie knapp ein Prozent der Besatzung aus. Hauptsymptome waren Durchfall, Erbrechen sowie Bauchkrämpfe, typische Anzeichen eines Magen-Darm-Infekts.
Die genaue Ursache des Ausbruchs ist bislang unklar: Laut Angaben der CDC konnte das verantwortliche Virus noch nicht identifiziert werden, obwohl Stuhlproben zur Analyse entnommen wurden. Während der gesamten Fahrt wurden die erkrankten Personen isoliert, um eine weitere Verbreitung zu verhindern. Zudem intensivierte die Schiffsleitung Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen in allen betroffenen Bereichen.
Der Vorfall zeigt erneut die Herausforderungen bei Infektionsschutzmaßnahmen auf großen Kreuzfahrtschiffen mit Tausenden Menschen an Bord – insbesondere wenn Krankheitserreger unbekannt oder schwer bestimmbar sind.
Expertenmeinung zur situation auf kreuzfahrtschiffen
„Solche Ausbrüche stellen eine erhebliche Herausforderung für das Gesundheitsmanagement auf See dar“, so ein Sprecher der CDC. „Die Isolation der Erkrankten und verstärkte Hygienemaßnahmen sind entscheidend, um die Ausbreitung zu kontrollieren.“
Häufige Norovirus-Ausbrüche belasten Kreuzfahrtbranche zunehmend
Die CDC berichtete zuletzt vermehrt über Norovirus-Ausbrüche auf Kreuzfahrtschiffen in den USA – eine Entwicklung, die Experten mit sinkender Grundimmunität gegen neue Virusvarianten erklären. Bis Mitte Mai dieses Jahres wurden bereits zwölf Norovirus-Ausbrüche registriert; damit wurde fast das Niveau des Vorjahres erreicht.
Noroviren gelten als besonders infektiös und lösen häufig gastrointestinale Erkrankungen aus, was sie zu einem ernsthaften Problem für den Tourismus macht – vor allem im engen Umfeld eines Schiffes mit vielen Menschen auf begrenztem Raum.
Ein Beispiel dafür ist ein Ausbruch im März dieses Jahres auf dem Luxusschiff Queen Mary 2, ebenfalls unter Beobachtung durch die CDC: Von den rund 2 538 Passagieren erkrankten dort etwa elf Prozent . Solche Zahlen verdeutlichen das Risiko für Reisende trotz umfangreicher Hygienemaßnahmen weiterhin erheblich bleibt.
Grund für die steigende Anzahl an ausbrüchen
Experten führen diese Häufung auch darauf zurück, dass neue Varianten des Norovirus zirkulieren, gegen welche viele Menschen noch keine ausreichende Immunität aufgebaut haben. Dies erschwert Präventionen zusätzlich und fordert verstärkte Kontrollmechanismen sowohl seitens der Reedereien als auch öffentlicher Gesundheitsbehörden weltweit.
Insgesamt verdeutlicht dieser aktuelle Fall auf der Navigator of the Seas, wie wichtig kontinuierliche Überwachung sowie schnelle Reaktion bei Krankheitsausbrüchen während internationaler Reisen sind – um Gesundheitsschäden einzudämmen und Vertrauen in den Kreuzfahrtmarkt zu erhalten.