Die Sommerferien in Deutschland dauern sechs Wochen und liegen damit im europäischen Vergleich am unteren Ende. Während hierzulande Schüler und Lehrer relativ kurze Ferien genießen, sind die Sommerpausen in anderen Ländern deutlich länger.
Sommerferiendauer in deutschland und nachbarländern
In Deutschland betragen die Sommerferien sechs Wochen, was im Vergleich zu den Nachbarländern Niederlande und Dänemark ebenfalls am unteren Rand liegt. Innerhalb der Europäischen Union zählt Deutschland gemeinsam mit diesen Staaten zu den Ländern mit der kürzesten Sommerferiendauer. Die Schweiz, die nicht zur EU gehört, weist keine einheitliche Regelung auf: Die Kantone bestimmen individuell über die Länge der Ferien. So haben Schüler im Kanton Aargau nur drei Wochen frei, während andere Kantone fünf bis sechs Wochen Ferien gewähren.
Der Standard innerhalb der EU liegt bei etwa acht Wochen Sommerferien. In Frankreich beispielsweise beträgt die Feriendauer rund acht Wochen; Präsident Emmanuel Macron hat jedoch angeregt, diese Zeitspanne zu verkürzen. In einigen Ländern wie Belgien variiert die Dauer je nach Zugehörigkeit zu unterschiedlichen Volksgruppen oder Regionen.
Darüber hinaus gibt es Länder wie Bulgarien oder Litauen, wo jüngere Schüler längere Sommerferien erhalten als ältere Jahrgänge. Auch das Anfangs- und Enddatum der Ferien ist nicht immer zentral festgelegt; manche Schulen können ihre Ferientermine selbst bestimmen.
Diese Unterschiede führen dazu, dass innerhalb Europas große Varianzen bei den Schulferien bestehen – von wenigen Wochen bis hin zu mehreren Monaten ist alles vertreten.
Lange sommerferien in südeuropa und besondere regelungen
In Südeuropa sind besonders lange Sommerferien üblich – eine Tradition, die sich aus klimatischen Bedingungen sowie landwirtschaftlichen Bedürfnissen früherer Zeiten erklärt. In Ländern wie Griechenland, Italien oder Portugal dauern die Schulpausen mehr als zwölf Wochen an. Diese langen Ferienzeiten ermöglichen es Schülern und Lehrern zwar eine ausgedehnte Erholung vom Unterrichtsjahr; dafür gibt es während des restlichen Jahres kaum zusätzliche freie Tage.
Auch auf Inselstaaten wie Malta sowie in Irland oder Lettland genießen Schülerinnen und Schüler oft rund drei Monate schulfreie Zeit im Sommer.
Besonders hervorzuheben sind dabei Grundschüler aus Bulgarien: Erst- bis Drittklässler erhalten dort 15 Wochen lang schulfrei – fast vier Monate Pause also. Bildungsexperten warnen jedoch vor möglichen Nachteilen dieser langen Auszeit: Kinder könnten währenddessen viel Lernstoff vergessen, insbesondere schwächere oder benachteiligte Schülerinnen und Schüler seien betroffen.
Diese regional sehr unterschiedlichen Regelungen spiegeln historische Entwicklungen wider sowie unterschiedliche pädagogische Ansätze zur Gestaltung des Schuljahresverlaufs wider – sie zeigen aber auch Herausforderungen für Bildungssysteme auf europäischer Ebene hinsichtlich Vereinheitlichung oder Anpassung an moderne Anforderungen auf.