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Italienische fußballnationalmannschaft der frauen erreicht halbfinale bei em in genf trotz schmerzlicher niederlage gegen england

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Die italienische Frauenfußballnationalmannschaft hat bei der Europameisterschaft in Genf mit einem dramatischen Spiel das Halbfinale erreicht und dort knapp gegen England verloren. Trotz eines späten Gegentors und eines umstrittenen Elfmeters zeigte das Team von Trainer Andrea Soncin eine starke Leistung, die Hoffnung auf eine nachhaltige Entwicklung des Frauenfußballs in Italien weckt.

Emotionale reaktionen nach dem aus im halbfinale gegen england

Die Niederlage Italiens im Halbfinale der Europameisterschaft löste intensive Emotionen aus, die sich unmittelbar nach dem Spiel offen zeigten. In Genf waren Tränen nicht zu unterdrücken – sowohl auf der Ehrenrunde als auch bei den Familien und später während der Interviews vor dem Stadion. Besonders auffällig war die Betroffenheit von Cristiana Girelli, dreifache Torschützin des Turniers und erfahrene Kapitänin mit 35 Jahren, die für ihr Team eine tragende Rolle spielte. Das entscheidende Gegentor fiel erst in der sechsten Minute der Nachspielzeit, gefolgt von einem umstrittenen Elfmeter in der 119. Minute während der Verlängerung, den Schiedsrichterin Ivana Martincic pfiff und damit das Spiel entschied.

Trotz dieser bitteren Niederlage erhielt das Team Trost von verschiedenen Seiten: Von den Familienangehörigen, den tifosi im Stadion sowie aus Italien selbst. Die renommierte Sportzeitung Gazzetta dello Sport bezeichnete am Morgen danach die Leistung als „ein kleines Wunder“. Diese Worte spiegelten wider, dass sich die Spielerinnen bereits wieder gesammelt hatten und stolz auf ihre bisherige Leistung waren.

Das emotionale Aufbegehren zeigt nicht nur den sportlichen Einsatz, sondern auch die Bedeutung dieses Erfolgs für den italienischen Frauenfußball insgesamt. Die Spielerinnen mussten nicht nur ein hart erkämpftes Ausscheiden verarbeiten, sondern auch anerkennen, dass sie trotz aller Widrigkeiten einen bedeutenden Schritt gemacht haben.

Sportliche leistung italiens im vergleich zu anderen europäischen nationen

Unter den vier Halbfinalisten dieser Europameisterschaft befanden sich vier große Fußballnationen Europas – doch nur drei davon sind etablierte Größen im Frauenfußball: England, Spanien und Deutschland zählen dazu; Italien hingegen gilt noch als Entwicklungsland innerhalb dieser Elitegruppe. Das ist allen Beteiligten bewusst gewesen; deshalb nahm Italien zwei Sonderrollen ein: Zum einen war es sportlicher Underdog des Turniers; zum anderen repräsentierte es ein Team mit großem Werbepotenzial für seinen Fußball.

Sportlich betrachtet zeigte sich am Dienstagabend trotz einer knappen 1:2-Niederlage deutlich sichtbar, wie weit Italiens Calcio Femminile gekommen ist. England dominierte zwar durch mehr Ballbesitz sowie zahlreiche Torabschlüsse; dennoch hielt Italien mit Disziplin sowie Einsatzbereitschaft dagegen – immer wieder setzten sie Nadelstiche durch ihr Talent auf dem Spielfeld. Der Führungstreffer durch Barbara Bonansea in der ersten Halbzeit resultierte aus einem offensiven Spielzug voller Präzision und wurde vom hochdekorierten englischen Team nicht verhindert.

Bemerkenswert war zudem Italiens Startelf ohne Champions-League-Siegerinnen oder Kandidatinnen zur Weltfußballerin-Auszeichnung – trotzdem funktionierten sie hervorragend als Mannschaftsgefüge statt einzelner Stars herauszuragen. Dieses Zusammenspiel steht exemplarisch für modernen Frauenfußball jenseits großer Einzelspielerinnen-Dominanz zugunsten geschlossener Einheiten.

Für viele kleinere Nationen außerhalb Europas „Big Six“ stellt dies einen Hoffnungsschimmer dar: Diese etablierten Teams blieben beim zweiten großen Turnier hintereinander nahezu ungeschlagen oder spielten höchstens einmal unentschieden gegen Außenseiter wie Italien.

Trainer andrea soncin prägt entwicklung des italienischen frauenfußballs maßgeblich

Der Erfolg Italiens ist eng verbunden mit Trainer Andrea Soncin, dessen Engagement maßgeblich zur positiven Entwicklung beiträgt. Soncin wechselte vor zwei Jahren vom Männer-Jugendbereich des FC Venezia zum Frauenteam und erklärte inzwischen öffentlich seinen Verzicht auf eine Rückkehr zum Männerfußball aufgrund seiner Erfahrungen bei den Azzurre-Frauenmannschaften.

Soncin erkannte frühzeitig Offenheit seitens seiner Spielerinnen gegenüber taktischer Weiterentwicklung sowie moderner Trainingsmethodik – er vermittelte ihnen Wege zur Anpassung an internationale Topteams weltweit erfolgreich umzusetzen zu können.

Aus diesem fußballerischen Verständnis entstand neues Selbstbewusstsein innerhalb des Teams: „Mit dem Mister arbeiten wir sehr viel an der Taktik“, erklärte nach dem Spiel Mittelfeldregisseurin Manuela Giugliano . Dieses intensive taktische Training hebt das Niveau deutlich an gegenüber früheren Zeiten ohne solche Fokussierung auf strategisches Denken während Spielen oder Vorbereitungseinheiten.

Auch außerhalb des Spielfelds wächst Anerkennung seitens Publikum sowie Medien stetig an: Die Ragazze wurden vermehrt eingeladen Fernsehshows teilzunehmen wo sie offen über Hoffnungen sprachen ihre Wahrnehmung nachhaltig verbessern zu wollen – ohne Vorwürfe gegenüber bisherigen Ignoranzen ihrer Leistungen durch Öffentlichkeit oder Medienlandschaft auszudrücken.

Perspektiven für zukunft nach turniererfolg trotz vergangener enttäuschungen

Der jüngste Erfolg erzeugt neue Perspektiven aber auch Skepsis angesichts vergangener Erfahrungen wie etwa 2019 bei Weltmeisterschaften in Frankreich zurückblickend wo ebenfalls Viertelfinale erreicht wurde jedoch kein nachhaltiger Boom folgte. Damals habe man „den Moment ein bisschen verpasst“, so äußerte sich Nachwuchsspielerin Sofia Cantore, welche künftig beim US-Topclub Washington Spirit spielen wird – ein wichtiger Schritt da fast alle Azzurre bislang ausschließlich national aktiv sind.

Nach diesem EM-Turnier richten viele Hoffnungen ihren Blick bereits Richtung Zukunft inklusive möglicher Heim-EM-Bewerbung Italiens, deren Kampagne kurz vor UEFA-Entscheidung nochmals intensiviert werden dürfte. Ein solcher Austragungsort könnte dauerhafte Aufmerksamkeit generieren.

Dennoch bleibt Erinnerung an dramatische Szenarien präsent: Kapitänin Girelli sprach noch einmal über jenen Elfmeter kurz vor Schluss, welcher Siegchancen kostete. Ihr Wunsch lautet: „Ich wünsche mir dass dieser Elfmeter in Minute 120 nicht unsere Hoffnung zerstört sondern weiter entfacht was wir begonnen haben.“

Diese Worte fassen zusammen worum es geht – Trotz Rückschlägen soll das Feuer brennen bleiben, welches diesen jungen Mannschaftsteilnehmern Mut macht weiterzukämpfen.

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