In Südeuropa und der Türkei sorgen anhaltende Hitzewellen mit Temperaturen von teils über 40 Grad Celsius für erhebliche Einschränkungen im Alltag. Arbeitsverbote, Gesundheitswarnungen und Waldbrände prägen die Lage in Griechenland, Italien und der Türkei.
Hitzeextreme in Griechenland führen zu arbeitsverboten und einschränkungen im öffentlichen leben
In Griechenland steigen die Temperaturen derzeit auf Werte von bis zu 45 Grad Celsius, was zu weitreichenden Maßnahmen führt. Besonders betroffen ist die Region um Athen, wo historische Stätten wie die Akropolis während der heißesten Tagesstunden geschlossen bleiben. Das griechische Gesetz schreibt vor, dass Beschäftigte im Freien – darunter Bauarbeiter, Lieferdienstmitarbeiter sowie Landwirte – bei solchen extremen Temperaturen ihre Arbeit einstellen müssen. Diese Regelung gilt seit mehreren Tagen und soll auch weiterhin beibehalten werden.
Trotz dieser Verbote sind bestimmte Berufsgruppen ausgenommen: Die Wachsoldaten vor dem Parlament müssen ihren Dienst trotz der Hitze verrichten. Um sie zu entlasten, helfen Kollegen dabei, den Schweiß mit kühlen Tüchern abzutupfen. Darüber hinaus stellt die Stadt klimatisierte Räume zur Verfügung, damit Menschen ohne eigene Klimaanlage eine Möglichkeit zur Abkühlung finden.
Medizinische Fachkräfte warnen eindringlich davor, sich während der Spitzenhitze längere Zeit im Freien aufzuhalten – insbesondere ältere Menschen sowie Kleinkinder sind gefährdet. Zudem wird empfohlen, viel Wasser zu trinken und alkoholische Getränke strikt zu vermeiden.
Wasserknappheit verschärft situation bei Athen
Ein weiteres Problem stellt die Wasserknappheit dar: Die Stauseen rund um Athen verzeichnen historische Tiefstände mit einem Rückgang von etwa 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr 2022. Diese Entwicklung verschärft nicht nur den Wassermangel für private Haushalte sondern auch für landwirtschaftliche Bewässerungssysteme erheblich.
Hohe temperaturen fordern todesopfer in Italien und lösen hitzewarnungen aus
Auch in Süditalien herrschen aktuell extreme Hitzebedingungen mit teils lebensbedrohlichen Folgen. In der Region Apulien wurden nach offiziellen Angaben mindestens fünf Todesfälle registriert, welche vermutlich durch die hohen Temperaturen verursacht wurden oder zumindest damit zusammenhängen könnten.
Die Hauptstadt Siziliens, Palermo, steht unter einer roten Alarmstufe wegen extremer Hitzeentwicklung; diese höchste Warnstufe wurde aufgrund erwarteter Höchstwerte erlassen. Neben Palermo gelten Warnhinweise auch für mehr als ein Dutzend weiterer Städte auf dem gesamten italienischen Festland sowie auf den Inseln.
Die Behörden raten dringend dazu, körperliche Anstrengungen im Freien möglichst einzuschränken oder ganz darauf zu verzichten – besonders ältere Menschen sollen sich schützen und Aufenthalte draußen minimieren. Für mehrere Tage prognostizieren Wetterdienste keine Entspannung: Das Hochdruckgebiet namens „Kamel“ bringt weiterhin Temperaturen bis maximal 45 Grad Celsius nach Süden Italiens.
Diese außergewöhnlichen Wetterbedingungen stellen nicht nur eine gesundheitliche Belastung dar sondern wirken sich auch negativ auf Infrastruktur sowie Landwirtschaft aus; Ernteausfälle durch Trockenheit werden befürchtet ebenso wie erhöhte Stromnachfrage wegen Klimatisierungssystemen.
Türkei kämpft gegen waldbrände bei rekordtemperaturen über normalwert
In der Türkei liegen die aktuellen Tagestemperaturen sechs bis zwölf Grad über dem langjährigen Mittelwert des Landes; bereits gestern wurden an sechs Standorten Werte jenseits von 40 Grad gemessen – darunter am Morgen schon 36 Grad in Istanbul –, heute sollen sie noch weiter steigen.
Aufgrund dieser extremen Hitze appellieren staatliche Stellen an Bevölkerungsschichten aller Altersgruppen sich tagsüber vorzugsweise drinnen aufzuhalten beziehungsweise Schattenplätze aufzusuchen um gesundheitlichen Risiken vorzubeugen. Gleichzeitig mahnen Tierschutzorganisationen dazu an Straßenhunden oder anderen frei lebenden Tieren ausreichend Trinkwasser bereitzustellen angesichts zunehmender Trockenheit infolge des heißen Wetters.
Besonders kritisch ist das erhöhte Risiko für Waldbrände: Aktuell bekämpfen Einsatzkräfte drei aktive Feuerherde landesweit; schwer kontrollierbar sind Brände insbesondere im westtürkischen Gebiet um Sakarya gewesen — dort mussten bereits mehrere Dörfer evakuiert werden zum Schutz ihrer Bewohnerinnen und Bewohner vor Flammenausbreitung samt Rauchentwicklung.
Diese Kombination aus extremer Hitze plus langanhaltender Trockenperiode erschwert Löscharbeiten erheblich; zudem steigt das Risiko weiterer Brandausbrüche deutlich an solange keine Niederschläge eintreten können oder geeignete Präventionsmaßnahmen greifen.