Der Musiker Billy Joel äußerte sich im Podcast Club Random von Bill Maher überraschend kritisch zum 1968 erschienenen Doppelalbum White Album der Beatles. Neben seiner Einschätzung zur Musik sprach er auch offen über seine aktuelle gesundheitliche Situation.
Billy joel über das white album: eine sammlung halbfertiger songs
Im Gespräch mit Bill Maher bezeichnete Billy Joel das White Album als eine „Sammlung halbfertiger Songs“. Das Werk, das von vielen Fans und Kritikern als Meilenstein in der Musikgeschichte gilt, sieht er eher als unvollständige Kollektion. Er erklärte: „Ich bin kein großer Fan des White Albums. Ich höre darin nur Fragmente.“ Diese Wahrnehmung führt er auf einen Mangel an Energie oder die damalige Lebensweise der Bandmitglieder zurück: „Weil sie zu bekifft waren oder es ihnen einfach egal war.“
Spannungen und individuelle rollen innerhalb der band
Besonders hob er die Rolle von John Lennon hervor, den er als innerlich bereits distanziert beschrieb. Laut Billy sei John nicht mehr wirklich bei der Sache gewesen, während Paul McCartney den Großteil der kreativen Last getragen habe. Diese Einschätzung steht im Einklang mit Berichten über Spannungen innerhalb der Band während der Entstehungszeit des Albums.
Trotz seiner deutlichen Kritik relativierte Billy Joel seine Aussagen etwas und betonte die natürlichen Schwankungen in kreativen Prozessen: „Mal waren sie produktiver, mal nicht – und das hört man auf der Platte.“ Dennoch bleibt sein Urteil insgesamt negativer ausfallen als erwartet für einen Musiker seiner Generation.
Das 1968 veröffentlichte Doppelalbum gilt heute vielfach als künstlerisches Meisterwerk mit einer großen stilistischen Vielfalt. Die Beatles experimentierten damals mit unterschiedlichen Genres und persönlichen Themen, was zu einem vielschichtigen Klangbild führte. Die Spannungen innerhalb der Band spiegeln sich laut Experten auch in den einzelnen Songs wider.
Gesundheitliche herausforderungen und persönliche einblicke bei billy joel
Neben seinen musikalischen Ansichten sprach Billy Joel, bekannt durch Hits wie „Piano Man“, auch offen über seine aktuellen gesundheitlichen Probleme. Im Mai wurde bei ihm eine Hirnwasserstörung diagnostiziert – ein sogenannter Normaldruckhydrozephalus –, die seinen Gleichgewichtssinn beeinträchtigt hat und zur Absage mehrerer Tour-Termine führte.
Er beschrieb seinen Zustand so: „Ich fühle mich eigentlich gut, aber es fühlt sich dauerhaft an, als wäre ich auf einem Boot.“ Trotz dieser Einschränkungen zeigt sich Billy Joel kämpferisch und bemüht sich um Stabilität im Alltag.
Zusätzlich wurde kürzlich die Dokumentation Billy Joel: And So It Goes veröffentlicht, in welcher er tiefgehende Einblicke in sein Leben gewährt. Darin spricht er offen über schwere Phasen wie Depressionen sowie Suizidversuche aus seiner Vergangenheit. Auch Fehler werden thematisiert – ein ehrlicher Blick hinter die Kulissen eines erfolgreichen Künstlers.
Die Dokumentation ergänzt somit sein öffentliches Bild um persönliche Dimensionen jenseits des Rampenlichts und verdeutlicht den Umgang mit psychischen Belastungen trotz großer Karriereerfolge.
Insgesamt zeigt sich Billy Joel aktuell sowohl reflektiert hinsichtlich seines künstlerischen Urteilsvermögens wie auch ehrlich bezüglich privater Herausforderungen – zwei Facetten eines langjährigen Musikers mitten im Leben.