Der 100. Geburtstag von Queen Elizabeth II. wird 2026 mit der bislang größten Ausstellung ihrer Garderobe gewürdigt. Rund 200 Kleidungsstücke und Accessoires werden in der King’s Gallery des Buckingham-Palasts präsentiert, darunter zahlreiche erstmals gezeigte Stücke.
Umfangreiche präsentation von königlicher garderobe und designskizzen
Die Ausstellung mit dem Titel Queen Elizabeth II: Her Life in Style zeigt rund 200 Kleidungsstücke und Accessoires, die das modische Leben der verstorbenen Monarchin dokumentieren. Der Royal Collection Trust kündigte an, dass etwa die Hälfte der Exponate erstmals öffentlich zu sehen sein wird. Neben den Kleidern umfasst die Schau auch unveröffentlichte Designskizzen, Stoffmuster sowie handschriftliche Briefe, welche Einblicke in den Entstehungsprozess ihrer Garderobe geben.
Geplant ist die Ausstellung für den Zeitraum zwischen Frühling und Herbst 2026 in der King’s Gallery des Buckingham-Palasts, einem zentralen Ort für königliche Kunst- und Kulturpräsentationen in London. Die Kuratorin Caroline de Guitaut erklärt dazu: „Die Ausstellung feiert den einzigartigen britischen Stil von Königin Elizabeth sowie ihr bleibendes modisches Vermächtnis.“ Ein genaues Startdatum steht noch nicht fest; Tickets sollen ab November dieses Jahres erhältlich sein.
Diese umfassende Präsentation bietet nicht nur einen Blick auf die Kleidung selbst, sondern auch auf deren kulturelle Bedeutung innerhalb des britischen Königshauses sowie deren Einfluss auf Modegeschichte und -industrie im Vereinigten Königreich.
Bedeutende kleidungsstücke von hochzeit bis staatsbankett
Zu den herausragenden Stücken zählt ein cremefarbenes Seidenkleid mit floraler Perlenstickerei aus dem Jahr 1956, das Queen Elizabeth II. bei offiziellen Anlässen trug. Das Kleid wurde vom britischen Modeschöpfer Norman Hartnell entworfen, der bereits das Hochzeitskleid von 1947 sowie das berühmte Krönungskleid von 1953 gestaltete – beide ebenfalls Teil dieser Sammlung.
Ein weiteres Highlight ist ein Couture-Brautjungfernkleid aus ihrer Kindheit, getragen bei der Hochzeit ihres Onkels Prinz George, Duke of Kent . Darüber hinaus umfasst die Ausstellung Abendgarderobe aus den Jahrzehnten zwischen den 1950er- bis zu den späten 1970er-Jahren mit Entwürfen unter anderem von Hardy Amies und Ian Thomas – zwei bedeutenden Designern jener Zeit.
Auch Freizeitbekleidung wie Kopftücher, Reitjacken oder Karoröcke sind vertreten und zeigen eine facettenreiche Auswahl an Outfits für verschiedene Anlässe im Leben einer Monarchin – vom offiziellen Auftritt bis zur privaten Freizeitgestaltung.
Diplomatische bedeutung der kleidung als stilmittel
Neben ästhetischer Wirkung beleuchtet die Schau auch die politische Dimension ihrer Kleidungsauswahl während Staatsbesuchen oder Banketten weltweit. So trug sie beispielsweise bei einem Staatsbankett in Karatschi ein weißes Abendkleid mit smaragdgrüner Falte – passend zu den Nationalfarben Pakistans –, was ihre bewusste Verwendung modebezogener Symbolik unterstreicht.
Diese strategische Kleiderwahl diente als nonverbales Kommunikationsmittel zur Stärkung diplomatischer Beziehungen durch visuelle Wertschätzung landestypischer Farben oder Motive während offizieller Termine im Ausland.
Die Ausstellung zeigt somit nicht nur Modegeschichte sondern auch Aspekte internationaler Diplomatie durch Bekleidung als Ausdrucksmittel eines Staatsoberhaupts auf höchstem Niveau.
Begleitpublikation würdigt engagement für britische modeindustrie
Parallel zur Ausstellung erscheint das Buch Queen Elizabeth II: Fashion and Style, verfasst von Kuratorin Caroline de Guitaut zusammen mit Beiträgen renommierter Modeexpertinnen und Designerinnen. Es dokumentiert ausführlich das modische Wirken der Königin über sieben Jahrzehnte hinweg sowie ihr Engagement zugunsten britischer Modemacherinnen und Modemacher.
Das Werk soll verdeutlichen, wie stark sich Queen Elizabeth II. persönlich für Förderung heimischer Designer einsetzte – etwa durch öffentliche Auftritte in deren Kreationen oder Unterstützung nationaler Textilunternehmen –, wodurch sie maßgeblich zum internationalen Renommee britischer Mode beitrug.
So ergänzt diese Publikation thematisch idealerweise die geplante Großausstellung um vertiefende Informationen über Stilentwicklung ebenso wie wirtschaftliche Zusammenhänge hinter dem royalen Erscheinungsbild über viele Jahre hinweg im Kontext gesellschaftlicher Veränderungen Europas im späten zwanzigsten Jahrhundert bis heute.