Das deutsche Frauenfußballteam hat sich mit einem dramatischen 6:5-Sieg im Elfmeterschießen gegen Frankreich für das EM-Halbfinale in der Schweiz qualifiziert. Dabei stachen insbesondere Torhüterin Ann-Katrin Berger und die EM-Debütantin Franziska Kett mit herausragenden Leistungen hervor.
Nervenaufreibendes elfmeterschießen sichert deutschen sieg in basel
Am 27.06.2022 gelang den DFB-Frauen ein packender Erfolg gegen Frankreich, der erst nach 120 Minuten Spielzeit und einem spannenden Elfmeterschießen entschieden wurde. Die Partie fand in Basel statt und war geprägt von intensiven Zweikämpfen sowie taktischem Geschick beider Mannschaften. Nach regulärer Spielzeit stand es torlos, auch die Verlängerung brachte keine Entscheidung, sodass das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen musste.
In diesem entscheidenden Moment avancierte Ann-Katrin Berger, Deutschlands Schlussfrau, zur zentralen Figur des Spiels. Sie parierte zwei Strafstöße sicher und zeigte zudem eine Glanzparade während der Verlängerung, was ihr den Status als Heldin des Viertelfinales einbrachte. Ihre Ruhe unter Druck trug maßgeblich zum Erfolg bei und sorgte für große Freude im deutschen Lager.
Die Spannung war bis zum letzten Schuss spürbar, da beide Teams auf hohem Niveau agierten und keine Fehler zulassen wollten. Der Sieg bedeutet für Deutschland den Einzug ins Halbfinale der Europameisterschaft 2022 in der Schweiz, wo am Mittwoch Weltmeister Spanien wartet – ein weiteres hochkarätiges Duell steht bevor.
Franziska kett überzeugt als linke außenverteidigerin trotz unerwarteter rolle
Neben Berger gab es eine weitere bemerkenswerte Leistung aus deutscher Sicht: Die erst 20-jährige Franziska Kett feierte ihr EM-Debüt in einer ungewohnten Position als linke Außenverteidigerin – eine Rolle, mit der sie sich erst seit dieser Saison beim FC Bayern München vertraut gemacht hat. Ursprünglich spielte Kett offensiv; dennoch meisterte sie ihre Aufgabe souverän über fast zwei komplette Spiele hinweg.
Bundestrainer Christian Wück berief Kett erstmals im April dieses Jahres in den Nationalkader; ihr Debüt gab sie beim klaren 4:0-Sieg gegen Schottland wenige Wochen vor dem Turnierstart ebenfalls auf dieser Position. Die Umstellung ergab sich durch Verletzungen und Sperren anderer Spielerinnen wie Kapitänin Giulia Gwinn oder Carlotta Wamser während des Turniers.
Kett zeigte großen Einsatzwillen sowie taktische Disziplin gegen Frankreichs Weltklasse-Dribblerin Delphine Cascarino. Mit einer Zweikampfquote von elf gewonnenen Duellen bei insgesamt siebzehn Versuchen dominierte sie ihren direkten Gegenspieler mehrfach deutlich – was Bundestrainer Wück ausdrücklich lobte:
„Es ist nicht hoch genug einzuschätzen, wie sie sich gegen eine absolute Topspielerin behauptet hat.“
Die junge Verteidigerin selbst beschrieb ihre Gefühlslage nach dem Spiel so:
„Ich war schon sehr aufgeregt, weil es erst mein viertes Länderspiel war.“ Dennoch trat sie selbstbewusst auf und nahm die Herausforderung an ohne Angst vor Fehlern zu haben – eine Einstellung, die ihr half zur stillen Heldin dieses engen Spiels zu werden.
Diese Leistung zeigt nicht nur Ketts individuelle Qualität sondern auch die Tiefe des deutschen Frauenfußballkaders bei dieser Europameisterschaft – wichtige Faktoren für den weiteren Verlauf des Turniers angesichts starker Gegner wie Spanien im Halbfinale am kommenden Mittwochabend ab 21 Uhr .