Der Basketballspieler Kevin Yebo berichtet ausführlich über seine psychischen Herausforderungen während seiner Zeit beim FC Bayern Basketball. Nach einem Burnout und schweren Depressionen fand er durch die Rückkehr zu den Niners Chemnitz neuen Halt.
Burnout und depressionen bei kevin yebo während der zeit beim fc bayern basketball
Im Herbst 2024 erlebte der 28-jährige Profi-Basketballer Kevin Yebo eine schwere Phase, die ihn sowohl sportlich als auch persönlich stark belastete. In einem Video seines früheren Streetball-Teams Der Stamm beschreibt Yebo eindrücklich, wie ihn ein Burnout aus dem Leben riss: „Ich war so die letzten zwei Wochen nicht im Training, weil ich komplett down war. Ich war raus aus dem Training, ich war raus aus dem Leben. Ich habe nichts gemacht und habe nur im Bett gelegen. Ich war depressiv.“ Diese Offenheit gibt einen seltenen Einblick in die mentale Belastung eines Profisportlers auf höchstem Niveau.
Yebos Wechsel zum FC Bayern Basketball im Sommer 2024 bedeutete für ihn nicht nur einen sportlichen Schritt nach vorne, sondern auch eine enorme Steigerung des Leistungsdrucks sowie intensivere Konkurrenzsituationen innerhalb des Teams. Der Druck führte dazu, dass sich sein bisheriger Schutzmechanismus – der Sport selbst – zunehmend ins Gegenteil verkehrte: Statt Kraft zu geben, wurde das Basketballspielen zur zusätzlichen Belastung.
Belastungen durch persönliche schicksalsschläge
Die psychische Krise wurde durch persönliche Schicksalsschläge verstärkt: Der Tod seiner Mutter löste tiefe Trauer und Erinnerungen an eine schwierige Kindheit aus. Was einst Halt gegeben hatte, entwickelte sich zu einer emotionalen Last mit weitreichenden Folgen für seine mentale Gesundheit.
Rückkehr zu den niners chemnitz als neuanfang nach persönlicher krise
Nach zwei erfolgreichen Spielzeiten bei den Niners Chemnitz wechselte Kevin Yebo im Sommer 2024 zum FC Bayern München – doch bereits im Februar 2025 folgte überraschend seine Rückkehr nach Chemnitz. Im Gespräch mit Sport Bild betonte er ausdrücklich: „Für andere Leute ist der Wechsel ein Rückschritt, für mich ist das ein totaler Fortschritt.“ Die Entscheidung zur Rückkehr sei kein Zeichen von Schwäche gewesen, sondern vielmehr ein bewusster Schritt zur Selbstfürsorge.
In Chemnitz fand Yebo in seinem vertrauten Umfeld neue Stabilität und Kraftquellen zurück. Seine alte Wohnung bot ihm einen sicheren Raum abseits des Profisports sowie Unterstützung durch Familie und Freunde. Auch sein ehemaliger Klub zeigte Verständnis; sein Vertrag mit dem FC Bayern wurde einvernehmlich aufgelöst.
Diese Phase ermöglichte es ihm zudem, Abstand vom hohen Leistungsdruck zu gewinnen und sich neu auszurichten – sowohl sportlich als auch mental. Die Unterstützung seines Teams bei den Niners sowie seiner Partnerin trug maßgeblich dazu bei, dass er wieder Zuversicht schöpfen konnte.
Bilanz eines profisportlers über leistungsdruck und selbstfindung
In seinen öffentlichen Äußerungen reflektiert Kevin Yebo offen über seinen Umgang mit Ehrgeiz und Erwartungsdruck: „Ich habe mich so kaputt gemacht, weil ich dieser Basketballer war, weil ich besser werden wollte – immer besser, immer besser.“ Dieser Drang nach ständiger Verbesserung brachte zwar Fortschritte auf dem Spielfeld mit sich; gleichzeitig hinderte es ihn daran, Erfolge bewusst wahrzunehmen oder Momente wirklich zu genießen.
Seine Worte stoßen auf große Resonanz in der Öffentlichkeit; viele Fans zeigen Respekt für seine Offenheit gegenüber psychischen Problemen im Leistungssport. Auf Instagram würdigen zahlreiche Unterstützer seine Stärke ebenso wie das Team der Niners Chemnitz oder enge Freunde.
Yebos Geschichte verdeutlicht eindrücklich die Bedeutung von mentaler Gesundheit auch unter Spitzensportlern sowie die Notwendigkeit von unterstützenden Strukturen innerhalb professioneller Vereine bei persönlichen Krisen.