Bei der Europameisterschaft im Springreiten in A Coruña sicherte sich Richard Vogel aus Pfungstadt den Einzel-Gold-Titel. Seine Freundin, die Reiterin Sophie Hinners, erreichte ebenfalls eine starke Platzierung und trug zum Erfolg des deutschen Teams bei.
Richard Vogel überzeugt mit fehlerfreien runden und teamleistung
Der 28-jährige Springreiter Richard Vogel zeigte bei der Europameisterschaft in Spanien eine herausragende Leistung. Mit seinem Pferd United Touch blieb er während aller Ritte fehlerfrei und setzte sich souverän gegen die Konkurrenz durch. Am Ende stand für ihn der 16. deutsche Einzel-Titel bei einer EM zu Buche – ein bedeutender Meilenstein seiner Karriere.
Nach dem letzten Umlauf strich Vogel liebevoll über den Hals seines Pferdes und zeigte sich überglücklich: „Das ist kaum in Worte zu fassen, ich bin über-, überglücklich, dass wir das bis zum Ende durchziehen konnten.“ Er betonte dabei auch die Bedeutung des gesamten Teams hinter ihm: „Da steht ein ganzes Team dahinter, auch zu Hause. Diese Medaille ist auch für alle anderen.“
Vogel war als letzter Starter an der galizischen Küste angetreten und behielt trotz des Drucks die Nerven. Seine konstanten Leistungen ohne Fehler führten letztlich zum größten Erfolg seiner bisherigen Laufbahn im internationalen Springreiten.
Starke leistungen von sophie hinners und deutscher mannschaft
Neben dem Einzelerfolg von Vogel konnte das deutsche Team weitere Erfolge feiern. Bereits am Freitag hatte es mit Bronze auf dem Podium gestanden – sowohl dank Vogels Beitrag als auch durch die Leistung von Sophie Hinners, Vogels 27-jähriger Freundin aus Deutschland.
Hinners überzeugte mit ihrem Pferd My Prins vor allem im Einzelwettbewerb, wo sie einen hervorragenden sechsten Platz belegte – das zweitbeste Ergebnis aus deutscher Sicht nach Vogel selbst. In beiden Umläufen präsentierte sie makellose Ritte ohne Fehlerpunkte.
Kommentare von sophie hinners
Die EM-Debütantin äußerte sich zufrieden: „Er sprang super“, sagte sie über ihr Pferd, „Es fühlt sich super an.“ Sie gab zudem Einblick in ihre Gefühlslage während des Wettbewerbs: Während ihrer eigenen Auftritte sei sie weniger nervös gewesen als beim Zuschauen ihres Freundes Richard Vogel: „Das Zugucken macht mich schon nervöser.“
Nach ihren Ritten unterstützte sie ihren Partner aktiv beim Vorbereiten auf dessen letzte Runde: „Mir war es wichtig, einfach da zu sein, falls er eine Frage hätte.“ Vogel kommentierte später stolz: „Ich bin mega-stolz auf sie, das war ihr erstes Championat.“
Enttäuschung für christian kukuk trotz solider leistung
Der Olympiasieger von Paris 2024 im Einzel-Springreiten, Christian Kukuk, musste hingegen mit Rang 17 vorliebnehmen – ein Ergebnis unter seinen Erwartungen. Obwohl er mit seinem Pferd Just Be Gentle keinen Abwurf kassierte, erhielt er einen Strafpunkt wegen Zeitüberschreitung.
Kukuk erklärte offen seine Enttäuschung: *„Das ist schon ein bisschen enttäuschend“. *Er räumte jedoch ein, dass bereits frühere Fehler seine Ausgangslage verschlechtert hatten und selbst ohne Zeitfehler keine Chance mehr bestand für den Einzug ins Finale der besten zwölf Reiter.
Ein Abwurf während seiner letzten Runde im Teamwettbewerb am Freitag hatte zudem verhindert, dass Deutschland Gold gewinnen konnte; dieser Fehler kostete Kukuk zugleich Chancen auf eine weitere Medaille im Einzelwettbewerb.
Routinier marcus ehning scheidet frühzeitig aus finale aus
Als Nachrücker durfte am Sonntag noch einmal der erfahrene Reiter Marcus Ehning antreten – nachdem einige Konkurrenten vor dem Finale zurückgezogen worden waren. Für den 51-Jährigen aus Borken verlief sein Finalritt jedoch unglücklich; bereits nach dem ersten Sprung kam es zum Abwurf seines Pferdes Coolio, was sein Ausscheiden bedeutete.
Ehning kommentierte seinen Fehlstart nüchtern: „Das muss ich erst mal sacken lassen“. Er machte eigene Fehler verantwortlich und erklärte weiter: „Ich habe das am Anfang überritten“ sowie „Mein Pferd war in guter Form, aber ich hätte besser reiten können.“
Trotz dieses Rückschlags blickt Ehning positiv zurück auf seine Karriere bei Europameisterschaften insgesamt; immerhin habe er hier bereits Bronze gewonnen – was ihm weiterhin Motivation gibt für kommende Wettkämpfe.
