Nach dem Kentern eines Ausflugsboots in der Halong-Bucht im Nordosten Vietnams stieg die Zahl der Todesopfer auf 38. Die Bergung des Boots förderte weitere Leichen zutage, während vier Personen weiterhin vermisst werden.
Bergung des gekenterten boots und entdeckung weiterer opfer
Das Ausflugsboot war am Samstag bei Sturm und Gewitter mit insgesamt 53 Menschen an Bord – darunter 48 Touristen und fünf Besatzungsmitglieder – in der Halong-Bucht gekentert. Am frühen Sonntagmorgen gelang es den Rettungskräften, das Boot zu bergen und an Land zu ziehen. Dabei wurden drei weitere Leichen entdeckt, wodurch sich die Gesamtzahl der bestätigten Todesopfer auf 38 erhöhte. Unter den Opfern befinden sich acht Kinder; alle Passagiere waren vietnamesische Staatsbürger.
Die zuletzt gefundenen Toten waren Besatzungsmitglieder, die laut Angaben des Ministeriums für Nationale Verteidigung in ihren Kabinen eingeschlossen gewesen sind. Trotz intensiver Suchmaßnahmen fehlen noch immer vier Personen, deren Verbleib unbekannt ist. Insgesamt konnten elf Menschen gerettet werden.
Die Umstände des Unglücks weisen darauf hin, dass das schlechte Wetter mit Sturm und Gewitter eine entscheidende Rolle beim Kentern spielte. Die Behörden setzen ihre Suche nach den Vermissten fort, um möglichst viele Leben zu retten oder zumindest Klarheit über deren Schicksal zu schaffen.
Umfangreiche rettungsaktion mit hunderten einsatzkräften
Für die Rettungsarbeiten mobilisierten die vietnamesischen Behörden insgesamt 323 Einsatzkräfte aus verschiedenen Bereichen wie Grenzschutz, Polizei, Marine sowie Hafenbehörden. An der nächtlichen Such- und Bergungsaktion beteiligten sich zudem rund 30 Schiffe unterschiedlicher Größe sowie zahlreiche Fischerboote aus der Region.
Der vietnamesische Premierminister Pham Minh Chinh gab klare Anweisungen zur Priorisierung dieser Rettungsmaßnahmen angesichts des schweren Unglücksfalls. Die koordinierte Zusammenarbeit verschiedener Organisationen zielte darauf ab, schnellstmöglich Überlebende zu finden sowie Opfer sicherzustellen.
Herausforderungen bei den rettungsarbeiten vor ort
Die komplexe Lage vor Ort erschwerte jedoch die Arbeit erheblich: Das Wetter blieb wechselhaft mit starken Winden und Regenfällen; zudem erstreckt sich das Gebiet über eine große Fläche innerhalb einer weitläufigen Bucht mit zahlreichen Inseln – was Suchaktionen zusätzlich erschwert.
Bedeutung der Halong-Bucht als unesco-weltnaturerbe und tourismushotspot
Die Halong-Bucht ist bekannt für ihre spektakulären Kalksteinformationen sowie ihre einzigartige Landschaftsvielfalt. Seit dem Jahr 1994 zählt sie zum Unesco-Weltnaturerbe aufgrund ihrer ökologischen Bedeutung sowie ihres außergewöhnlichen Naturbildes.
Mit einer Fläche von etwa 1 500 Quadratkilometern umfasst sie rund 2 000 Inseln verschiedenster Größe – dies entspricht fast dem Dreifachen des Bodensees in Deutschland beziehungsweise Österreich bzw. Schweiz zusammen genommen.
Als eines der beliebtesten Reiseziele Vietnams zieht diese Region jährlich Millionen von Besuchern an – sowohl Inlandsreisende als auch internationale Touristen schätzen hier vor allem Bootsfahrten durch die malerische Landschaft oder Aktivitäten wie Kajakfahren oder Höhlenbesichtigungen auf den Inseln nahe Küste.
Das Unglück wirft ein Schlaglicht auf Risiken bei touristischen Unternehmungen unter extremen Wetterbedingungen trotz hoher Beliebtheit solcher Destinationen weltweit; es zeigt zugleich Herausforderungen für Sicherheitsvorkehrungen im maritimen Bereich gerade bei plötzlichen Wetterumschwüngen auf hoher See innerhalb geschützter Buchten wie jener von Halong deutlich sichtbar auf.