Tausende Menschen protestieren in Tel Aviv und weiteren Städten Israels für die Freilassung der noch von der Hamas festgehaltenen Geiseln im Gazastreifen. Die Kundgebungen richten sich unter anderem an internationale Vermittler und politische Entscheidungsträger.
Proteste in tel aviv mit fokus auf us-botschaft und geiselplatz
Am Samstagabend versammelten sich mehrere Tausend Demonstranten am sogenannten Geiselplatz im Zentrum von Tel Aviv. Von dort aus zogen sie geschlossen zur Außenstelle der US-Botschaft in der Hajarkon-Straße, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Die Teilnehmer skandierten lautstark Sprechchöre, die insbesondere den damaligen US-Präsidenten Donald Trump aufforderten, Druck auf den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu auszuüben. Ziel war es, die laufenden indirekten Waffenruhe-Gespräche mit der islamistischen Organisation Hamas erfolgreich abzuschließen.
Die Atmosphäre bei den Demonstrationen war geprägt von Sorge um das Schicksal der Geiseln sowie Entschlossenheit, deren Freilassung zu erreichen. Die Versammlungsteilnehmer betonten immer wieder die Dringlichkeit des Anliegens angesichts unklarer Informationen über das Wohlergehen vieler Gefangener.
Neben Tel Aviv fanden ähnliche Kundgebungen auch in anderen israelischen Städten statt. Diese zeigten eine breite gesellschaftliche Unterstützung für die Forderung nach einer schnellen Lösung des Geiseldramas im Gazastreifen.
Vermittlungsgespräche in doha und aktuelle lage der geiseln
Die indirekten Verhandlungen zwischen Israel und Hamas finden derzeit unter Vermittlung diplomatischer Vertreter aus Katar, Ägypten sowie den USA statt. Austragungsort ist die katarische Hauptstadt Doha, wo seit Wochen Gespräche über eine mögliche Waffenruhe geführt werden.
Optimismus von trump und bestätigte zahl der geiseln
Am 15. 12. 2018 kündigte Präsident Trump während einer Pressekonferenz in Washington an, dass zehn Geiseln „sehr bald“ freikommen würden – ein Optimismus, dessen Grundlage jedoch nicht näher erläutert wurde. Offizielle Angaben seitens Israels bestätigen weiterhin etwa 50 entführte Personen im Gazastreifen; mindestens 20 davon sollen noch am Leben sein.
Im Rahmen eines angestrebten Waffenstillstands über einen Zeitraum von 60 Tagen sieht das Verhandlungspaket vor, dass zehn Gefangene freigelassen werden sollen. Zudem soll Israel sterbliche Überreste mehrerer Verschleppter zurückerhalten können.
Als Gegenleistung plant Israel offenbar eine Freilassung palästinensischer Häftlinge aus seinen Gefängnissen – ein Schritt mit hoher politischer Brisanz innerhalb des Landes sowie internationaler Aufmerksamkeit.
Diese komplexe Situation verdeutlicht sowohl humanitäre als auch sicherheitspolitische Herausforderungen bei den Bemühungen um Frieden und Stabilität zwischen Israels und Palästinensern im Nahostkonflikt insgesamt.