Home Nachrichten Asiatische elefanten in sri lanka und indien: studien zeigen gefahr durch fütterung von touristen
Nachrichten

Asiatische elefanten in sri lanka und indien: studien zeigen gefahr durch fütterung von touristen

Share
Share

Die Population der Asiatischen Elefanten schrumpft zunehmend, während Begegnungen mit Menschen vor allem in touristischen Regionen zunehmen. Eine Studie der Universität von Kalifornien in San Diego untersucht die Folgen des Fütterns durch Touristen und warnt vor gefährlichen Verhaltensänderungen bei den Tieren.

Lebensraumverlust und zunehmende mensch-elefant-interaktionen

Der Lebensraum der Asiatischen Elefanten wird immer kleiner, was zu häufigeren Begegnungen zwischen Mensch und Tier führt. Besonders in Ländern wie Sri Lanka und Indien sind diese Interaktionen an beliebten Touristenzielen keine Seltenheit mehr. Die Tiere wandern oft nahe an Siedlungen oder touristische Einrichtungen heran, da ihr natürlicher Lebensraum eingeschränkt ist. Dies hat zur Folge, dass viele Besucher versuchen, den Dickhäutern näherzukommen – häufig mit dem Ziel, Fotos oder Selfies zu machen.

Die Studie aus Kalifornien zeigt jedoch auf, dass das Füttern dieser wilden Tiere erhebliche negative Auswirkungen hat. Durch die regelmäßige Nahrungszufuhr von Menschen entwickeln die Elefanten ein sogenanntes „Bettelverhalten“. Sie nähern sich gezielt Menschen an und erwarten Futter als Belohnung für ihre Nähe. Dieses Verhalten verändert nicht nur das natürliche Sozialverhalten der Tiere, sondern erhöht auch das Risiko für gefährliche Situationen.

Neben dem Bettelverhalten werden die Elefanten mutiger im Umgang mit Menschen. Die Studie dokumentiert Fälle, bei denen Tiere Zäune durchbrochen haben oder Straßen überquerten – oft mit tödlichen Folgen für Mensch oder Tier. Ein Beispiel ist ein junger Elefantenbulle im Udawalawe-Nationalpark in Sri Lanka, der nach einem Zaunbruch von einem Bus erfasst wurde.

Gesundheitliche risiken und veränderte ernährungsgewohnheiten

Ein weiterer Aspekt betrifft die Ernährung der Asiatischen Elefanten im Zusammenhang mit menschlicher Nahrung. Die Untersuchung zeigt auf, dass viele Tiere zunehmend zuckerhaltige Lebensmittel wie Früchte bevorzugen – teilweise sogar verpackt in Plastikfolie oder Tüten. Diese unnatürliche Ernährung kann langfristig gesundheitsschädlich sein.

Besonders problematisch ist dabei auch die Aufnahme von Plastikmüll zusammen mit dem Futterangeboten durch Touristen. In mehreren Fällen wurde lebensbedrohliches Plastikmaterial im Kot der Elefanten gefunden – eine Gefahr sowohl für den Verdauungstrakt als auch für das allgemeine Wohlbefinden der Tiere.

Darüber hinaus warnen Experten vor möglichen Krankheitsübertragungen zwischen Mensch und Tier sowie vor einer Abhängigkeit vom Menschen als Nahrungsquelle. Wenn wilde Elefanten ihre Fähigkeit verlieren sollten, selbstständig Nahrung zu suchen beziehungsweise sich anzupassen, müssen sie langfristig um ihr Überleben bangen.

Im Udawalawe-Nationalpark leben schätzungsweise 800 bis 1 200 wilde Asiatische Elefanten; mindestens 66 männliche Exemplare wurden beim Betteln beobachtet – darunter bekannte Individuen wie „Rambo“, dessen Verhalten ihn unter Touristen berühmt machte.

Tourismusbedingte folgen am beispiel südindischer regionen

Auch außerhalb Sri Lankas zeigen sich ähnliche Probleme: Im südindischen Sigur-Hochland wurden laut Studie elf Asiatische Elefanten regelmäßig von Reiseveranstaltern sowie Resorts gefüttert – meist mit Früchten oder Zuckerrohr –, um Besucher anzulocken beziehungsweise deren Interesse zu steigern.

Diese Praxis führte ebenfalls zu negativen Konsequenzen: Vier dieser regelmäßig gefütterten Tiere starben infolge ihrer Nähe zum Menschen beziehungsweise wegen Unfällen im Zusammenhang damit. Das Beispiel verdeutlicht eindrücklich die Risiken eines unkontrollierten Umgangs zwischen Wildtieren und Tourismusindustrie.

Die Autoren fordern daher klare Maßnahmen seitens staatlicher Behörden sowie verantwortungsbewusste Praktiken innerhalb des Tourismussektors ein: Strikte Verbote gegen das Füttern sollen konsequent umgesetzt werden; gleichzeitig müsse nachhaltiger Schutz gewährleistet sein ohne unnötige Störungen des natürlichen Verhaltens wildlebender Arten hervorzurufen.

Status quo population asiatischer elefant laut naturschutzorganisationen

Laut Angaben des WWF lebten 2018 noch etwa 41 000 bis 52 000 wildlebende Asiatische Elefanten verteilt auf dreizehn Länder Asiens; Hauptvorkommen befinden sich insbesondere in Sri Lanka sowie Indien. Trotz dieser Zahlen nimmt ihre Gesamtpopulation weiter ab aufgrund verschiedener Bedrohungen wie Lebensraumverlust, Wilderei, Konflikten mit Menschen sowie negativen Effekten durch unsachgemäße Interaktion.

Die Weltnaturschutzunion IUCN stuft den Asiatischen Elephant aktuell als „stark gefährdet“ ein. Der Schutz dieses majestätischen Säugetiers bleibt somit eine globale Herausforderung, welche neben Naturschutzmaßnahmen auch Aufklärung über richtige Verhaltensweisen gegenüber wilden Tieren erfordert.

Diese Erkenntnisse unterstreichen einmal mehr, warum es wichtig ist, respektvollen Abstand einzuhalten statt wilde Dickhäuter aktiv anzufüttern. Nur so lassen sich Gefahren minimieren — sowohl für Mensch als auch Tier — und langfristig stabile Populationen sichern.

Share
Related Articles
Nachrichten

Bundesverfassungsgericht kippt 90-prozent-pflichtversicherungsregel für rentner und öffnet kvdr

Das Bundesverfassungsgericht hat die bisherige Pflichtversicherungsregel von 90 Prozent für Rentner aufgehoben....

Nachrichten

Kämpfe in Suweida: syrische Übergangsregierung ruft zu waffenruhe auf und entsendet sicherheitskräfte

Die syrische Übergangsregierung hat alle Konfliktparteien in der Provinz Suweida zur Einhaltung...

Nachrichten

Betreuungsprobleme durch lange schulferien Elternvertreter kritisieren Ferienregelungen in Deutschland

Die langen Schulferien in Deutschland führen bei vielen Familien zu erheblichen Betreuungsproblemen....

Nachrichten

Urteil des Landessozialgerichts zu einkommensanrechnung bei bürgergeld: freibeträge und kostensenkung im fokus

Das Landessozialgericht Sachsen-Anhalt hat mit seinem Urteil vom 12.12.2024 wichtige Grundsätze zur...

Immer aktuell: Nachrichten, Klatsch, Sport und Politik in Echtzeit.

Infos & Mitteilungen

Infos und Pressemitteilungen senden Sie eine E‑Mail an: info@thenga.de

Copyright © 2025 im Eigentum von Influencer Srls – Dieser Blog ist keine journalistische Publikation, da er ohne jegliche Periodizität aktualisiert wird. Er kann daher nicht als redaktionelles Produkt im Sinne des Gesetzes Nr. 62 vom 07.03.2001 angesehen werden.