Die jüngsten Rekorde an der Wall Street und starke Quartalszahlen von Netflix setzen positive Impulse für den deutschen Leitindex DAX. Anleger in Frankfurt zeigen sich optimistisch, nachdem der DAX zuletzt deutliche Kursgewinne verzeichnete.
Dax startet mit aufwind nach wall-street-rekorden in die handelswoche
Der deutsche Aktienindex DAX setzt seine Aufwärtsbewegung fort und notiert aktuell bei 24 477 Punkten, was einem Anstieg von 0,4 Prozent entspricht. Am Vortag war der Index bereits um 1,5 Prozent auf 24 371 Zähler gestiegen. Damit liegt der DAX auf Wochensicht im Plus, nachdem er Mitte der Woche noch bis auf 23 969 Punkte gefallen war.
Besonders relevant ist die mögliche Schließung einer Kurslücke vom 11. Juli zwischen 24 369 und 24 451 Punkten. Gelingt dies heute, rückt das jüngste Rekordhoch bei 24 639 Zählern wieder in den Fokus vieler Anlegerinnen und Anleger.
Die positiven Vorgaben kommen maßgeblich aus den USA: Die wichtigsten US-Indizes haben ihre Gewinne nach europäischem Handelsschluss weiter ausgebaut. Der Nasdaq-100-Index erreichte ein neues Rekordhoch ebenso wie der marktbreite S&P-500-Index.
Zum Handelsschluss legte der S&P 500 um 0,5 Prozent auf einen Stand von 6 297 Punkten zu; der technologielastige Nasdaq stieg um ebenfalls rund 0,7 Prozent auf etwa 20 885 Stellen an; auch der Dow-Jones-Index schloss mit einem Plus von knapp einem halben Prozent bei rund 44 484 Zählern.
Diese Entwicklung stärkt das Vertrauen am deutschen Aktienmarkt deutlich – vor allem Technologiewerte profitieren davon spürbar.
Asiatische märkte uneinheitlich trotz positiver us-vorgaben
Am Morgen zeigt sich die Stimmung an den asiatischen Börsen gemischt: Während einige Märkte durch die starken US-Vorgaben gestützt werden, überwiegen Sorgen wegen Handelszöllen sowie politischer Unsicherheiten vor Japans bevorstehender Wahl.
In Tokio gab beispielsweise der Nikkei-225-Index im späten Handel leicht um etwa 0,2 Prozent nach – trotz des positiven globalen Umfelds bleibt Zurückhaltung spürbar.
Demgegenüber konnten chinesische Börsenindizes zulegen: Die Börse in Shanghai gewann rund 0,3 Prozent hinzu; zudem stieg der CSI-300-Index mit den wichtigsten Festlandswerten Chinas um etwa 0,5 Prozent an.
Im Devisenhandel legte Euro gegenüber dem US-Dollar leicht zu und notierte zuletzt bei circa 1,1621 Dollar je Euro. Gold zeigte sich hingegen schwächer: Die Feinunze kostete am Morgen rund 3 336 Dollar – ein Rückgang von ungefähr 0,1 Prozent –, womit das Edelmetall weiterhin seit Wochen eine Seitwärtsbewegung vollzieht.
Die Ölpreise setzten ihren Aufwärtstrend fort: Nach einem Anstieg über Nacht verteuerte sich Brent-Rohöl aus Nordseeproduktion um weitere circa 0,4 Prozent auf knapp unterhalb von $69,80 pro Barrel . Hintergrund sind Drohnenangriffe im Irakisch-Kurdischen Gebiet zum vierten Tag infolge – diese Ereignisse erhöhen das Risiko für Angebotsstörungen nachhaltig und sorgen für Nervosität am Markt.
Unternehmensnachrichten zu salzgitter ag netflix und uber prägen handelstag
Am deutschen Aktienmarkt rückt heute insbesondere die Salzgitter AG ins Blickfeld: Der Stahlkonzern senkte überraschend seine Prognosen für Umsatz sowie Ergebnis vor Zinsen Steuern Abschreibungen aufgrund eines schwachen zweiten Quartals abermals ab. Das Unternehmen teilte mit „Auch in zweiter Jahreshälfte sei keine spürbare Markterholung zu erwarten“. Diese Nachricht belastet die Aktie deutlich angesichts des schwierigen Marktumfelds im Stahlsektor weltweit.
Positiv überraschte dagegen Netflix mit seinem Quartalsergebnis: Der Streamingdienst meldete einen Reingewinn von drei Milliarden einhundert Millionen US-Dollar – deutlich über Markterwartungen gelegen. Zudem hob Netflix sein Umsatzziel für das Gesamtjahr an; als Grund nannte man unter anderem günstige Wechselkurseffekte infolge eines schwächeren Dollars gegenüber anderen Währungen weltweit .
Ein weiterer spannender Akteur ist Uber Technologies Inc, dessen Pläne zur Einführung selbstfahrender Robotaxis zunehmend konkret werden: Innerhalb sechs Jahren sollen mindestens zwanzigtausend autonome Fahrzeuge verschiedener Länder eingesetzt werden – basierend auf Elektro-SUVs des Herstellers Lucid Motors sollen diese Wagen entweder Uber selbst oder Partnerflotten gehören . Dieses Vorhaben könnte langfristig erhebliche Auswirkungen sowohl für Fahrerinnen als auch Fahrer haben sowie neue Wettbewerbsbedingungen schaffen.
Mit Informationen von Angela Göpfert, ARD-Finanzredaktion