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Geburtenrate in deutschland 2024 sinkt erneut, rückgang aber deutlich abgeschwächt

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Die Geburtenrate in Deutschland ist im Jahr 2024 erneut gesunken, jedoch mit einem deutlich geringeren Rückgang als in den Vorjahren. Das Statistische Bundesamt meldet eine durchschnittliche Kinderzahl von 1,35 pro Frau. Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern und Bevölkerungsgruppen.

Entwicklung der geburtenrate in deutschland im jahr 2024

Im Jahr 2024 betrug die Geburtenrate in Deutschland laut Angaben des Statistischen Bundesamts durchschnittlich 1,35 Kinder je Frau. Dies entspricht einem Rückgang von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Vergleich zu den Jahren 2022 und 2023 hat sich der Abwärtstrend jedoch deutlich verlangsamt: Damals sank die Rate noch um acht beziehungsweise sieben Prozent. Insgesamt wurden im Jahr 2024 rund 677 117 Kinder geboren, während es im Vorjahr noch etwa 692 989 Neugeborene waren.

Historisch betrachtet sind ähnliche oder sogar niedrigere Werte bereits aus den neunziger Jahren sowie dem ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends bekannt. Die zusammengefasste Geburtenziffer gibt an, wie viele Kinder eine Frau im Laufe ihres Lebens bekommen würde, wenn das aktuelle Geburtsverhalten aller Frauen zwischen 15 und 49 Jahren konstant bliebe.

Altersstruktur der eltern

Das durchschnittliche Alter der Mütter bei der Geburt ihres ersten Kindes lag im vergangenen Jahr bei 30,4 Jahren, während Väter durchschnittlich 33,3 Jahre alt waren. Das Statistische Bundesamt weist darauf hin: „In den vergangenen zehn Jahren sind Eltern zum Zeitpunkt der Geburt des ersten Kindes tendenziell älter geworden.“ Diese Entwicklung spiegelt gesellschaftliche Veränderungen wider und beeinflusst langfristig die Bevölkerungsstruktur.

Regionale unterschiede bei geburtenraten innerhalb deutschlands

Die Geburtenraten variieren erheblich zwischen den einzelnen Bundesländern Deutschlands. Im Jahr 2024 wurde mit einer Rate von 1,21 Kindern je Frau der niedrigste Wert für die Hauptstadtregion Berlin ermittelt. Demgegenüber erreichte Niedersachsen mit einer Rate von 1,42 Kindern je Frau den höchsten Wert unter allen Ländern.

Ein deutlicher Unterschied zeigt sich auch zwischen Ost- und Westdeutschland: In den östlichen Flächenländern lag die Geburtenrate bei etwa 1,27 Kindern je Frau, während sie in westlichen Bundesländern höher war – nämlich rund 1,38 Kindern je Frau.

Der Rückgang der Geburtenzahlen wurde bundesweit festgestellt; allerdings variiert das Ausmaß stark: Thüringen verzeichnete mit einem Minus von sieben Prozent auf einen Wert von etwa 1,24 Kindern pro Frau die stärkste Abnahme seit dem Vorjahr. Baden-Württemberg hingegen wies mit nur einem Prozent Rückgang auf nunmehr circa 1,39 Kinder pro Frau einen vergleichsweise stabilen Wert auf.

Diese regionalen Unterschiede spiegeln vielfältige Faktoren wider – darunter wirtschaftliche Bedingungen sowie soziale Strukturen –, welche Einfluss auf Familienplanung und Fertilität haben können.

Geburtentrends nach staatsangehörigkeit und europaweiter vergleich

Unterschiede bestehen auch hinsichtlich der Staatsangehörigkeit: Bei Frauen mit deutscher Staatsbürgerschaft lag die Geburtenrate im Jahr 2024 bei lediglich etwa 1,23 Kindern pro Frau, ein Niveau ähnlich dem aus dem Jahr 1996 . Auch hier hat sich das jährliche Absinken merklich abgeschwächt.

Frauen ohne deutsche Staatsangehörigkeit brachten dagegen mehr Kinder zur Welt – ihre Rate betrug rund 1,84 Kinder pro Mutter, was dennoch einen Rückgang um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Das Statistische Bundesamt kommentierte dazu: „Die Geburtenhäufigkeit der ausländischen Frauen geht seit 2017 fast kontinuierlich zurück.“

Auch international ist ein ähnlicher Trend zu beobachten: Die meisten EU-Staaten verzeichneten bis einschließlich des Jahres 2023 weitere Rückgänge ihrer Fertilitätsraten gegenüber dem jeweiligen Vorjahr. Für alle Mitgliedsstaaten zusammen lag diese Zahl zuletzt bei durchschnittlich etwa 1,38 Kindern je Frau, zehn Jahre zuvor waren es noch ungefähr 1,51.

Innerhalb Europas gab es große Schwankungen: Bulgarien führte das Feld an mit einer Rate von circa 1,81, während Malta und Spanien am unteren Ende standen – dort kamen weniger als anderthalb Kinder pro Mutter zur Welt.

Diese Daten basieren auf Informationen der Europäischen Statistikbehörde Eurostat und verdeutlichen langfristige Herausforderungen für Bevölkerungsentwicklung sowie Sozialpolitik innerhalb Europas insgesamt.

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