Der Suizid von James Wentworth-Stanley vor knapp 20 Jahren erschütterte die Familie Mountbatten tief. Nun berichtet Lady Tatiana Mountbatten, entfernte Verwandte von Prinz William, offen über die traumatische Zeit und ihren Weg in die Psychotherapie.
Der suizidale tod von James Wentworth-Stanley und seine Auswirkungen auf die familie
Im Jahr 2004 nahm sich James Wentworth-Stanley im Alter von 21 Jahren das Leben. Zu diesem Zeitpunkt war seine Stiefschwester Lady Tatiana Mountbatten erst 16 Jahre alt. Der plötzliche Verlust traf die Familie unerwartet und hinterließ tiefe Spuren bei allen Angehörigen. Sein jüngerer Bruder, Harry Wentworth-Stanley, der damals 17 Jahre alt war, beschrieb den Schock in einem Interview mit der britischen Times Ende 2024: „Das hat mich völlig aus der Bahn geworfen.“ Er betonte zudem: „Er wollte nicht sterben.“
Die Tragödie führte zu einer langanhaltenden Auseinandersetzung mit Trauer und psychischer Belastung innerhalb des Familienkreises. Die Ereignisse jener Zeit prägten insbesondere Lady Tatiana nachhaltig, da sie unmittelbar betroffen war. Als Tochter von George Mountbatten, Cousin der verstorbenen Queen Elizabeth II., ist sie Teil eines weitverzweigten Adelsgeschlechts mit engen Verbindungen zum britischen Königshaus.
Der Suizid hatte nicht nur emotionale Folgen für die Hinterbliebenen, sondern beeinflusste auch deren Lebenswege maßgeblich – wie sich später zeigen sollte.
Lady Tatiana Mountbattens weg zur psychotherapie nach dem familiären trauma
Nach dem Tod ihres Stiefbruders begann Lady Tatiana bereits im Alter von 16 Jahren eine Therapie, um das Geschehene zu verarbeiten. In einem Instagram-Interview berichtete sie ausführlich über diese prägende Erfahrung: „Ich habe mit 16 Jahren meine erste Therapie gemacht, nachdem mein Stiefbruder sich das Leben genommen hatte.“ Sie hob hervor, wie sehr ihr damalige Therapeutin ihr Sicherheit gab in einer Zeit voller Angst und Ungewissheit: „Sie hat mir zugehört und mir geholfen, mich normal zu fühlen.“
Diese Unterstützung bewirkte einen Wendepunkt für Lady Tatiana. Sie erkannte frühzeitig den Wert professioneller Hilfe bei psychischen Krisen – ein Motivationsfaktor für ihre spätere Berufswahl als Psychotherapeutin. Heute arbeitet sie selbst therapeutisch tätig und setzt dabei auf eine Kombination verschiedener Methoden zur individuellen Behandlung ihrer Klienten.
Die Verarbeitung des familiären Traumas führte dazu, dass sie sich intensiv mit psychischer Gesundheit auseinandersetzte – ein Thema, das auch gesellschaftlich an Bedeutung gewinnt.
Engagement von Harry Wentworth-Stanley im bereich Suizidprävention
Auch Harry Wentworth-Stanley engagiert sich aktiv im Bereich der Suizidprävention als Reaktion auf den Verlust seines Bruders James. Er gründete James’ Place, eine Wohltätigkeitsorganisation speziell für Männer in suizidalen Krisen. Diese bietet kostenlose lebensrettende Behandlungen an und wird regelmäßig vom Herzog von Cambridge unterstützt.
Das Angebot richtet sich gezielt an Betroffene männlichen Geschlechts – eine Gruppe mit besonders hoher Selbstmordrate –, um frühzeitig Hilfe anzubieten und so weitere Tragödien zu verhindern.
Dieses Engagement zeigt beispielhaft auf persönlicher Ebene den Umgang mit traumatischen Erfahrungen sowie den Wunsch nach gesellschaftlicher Verantwortung innerhalb prominenter Familienkreise.
Einfluss der therapeutischen ausbildung auf familie und erziehung
Lady Tatianas berufliche Spezialisierung liegt auf kognitiver Verhaltenstherapie . In ihrer Praxis kombiniert sie verschiedene therapeutische Ansätze individuell angepasst an ihre Klientenbedürfnisse. Diese Expertise fließt auch in ihr Privatleben ein: Als Mutter zweier kleiner Kinder legt sie großen Wert darauf, positive frühkindliche Erfahrungen zu schaffen.
Sie erklärte dazu: „Mit meiner Ausbildung in Psychotherapie bin ich mir sehr bewusst geworden, wie sehr frühkindliche Erfahrungen uns prägen.“ Ihre Töchter Elodie sowie Albie wachsen somit unter besonderer Berücksichtigung emotionaler Stabilität heran.
Lady Tatianas Ziel ist es laut eigener Aussage täglich „freundliche“ sowie „ausgeglichene Menschen“ großzuziehen – Werteorientierung verbunden mit fundiertem Wissen aus ihrem Berufsfeld prägt damit sowohl ihren privaten als auch beruflichen Alltag nachhaltig.