Israelische Streitkräfte führten Luftangriffe auf Gebäude der syrischen Führung in Damaskus durch, darunter den Präsidentenpalast und das Verteidigungsministerium. Gleichzeitig verschärfen sich die Kämpfe zwischen Drusen und sunnitischen Beduinen in der Region Suweida im Südwesten Syriens.
Luftangriffe auf den Präsidentenpalast und das Verteidigungsministerium in Damaskus
Am 16.07.2025 bestätigte ein Sprecher der israelischen Streitkräfte Angriffe auf militärische Ziele im Umfeld des Präsidentenpalastes von Damaskus. Der Palast dient als offizieller Sitz des syrischen Übergangspräsidenten, eines ehemaligen Führers islamistischer Milizen namens al-Scharaa. Konkrete Details zu den angegriffenen Zielen wurden nicht veröffentlicht, jedoch betonte die israelische Seite die gezielte Ausrichtung auf militärisch relevante Einrichtungen.
Vor dem Angriff auf den Präsidentenpalast gab es Berichte über einen Luftschlag gegen das Gelände des syrischen Verteidigungsministeriums, wo sich auch das Militärhauptquartier befindet. Die israelische Armee bestätigte diesen Angriff offiziell. Kurz nach dem ersten Schlag kam es laut Agenturberichten zu weiteren Explosionen im Gebiet von Damaskus.
Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana meldete infolge der Angriffe mindestens 13 Verletzte unter Zivilisten oder Militärangehörigen. Die genauen Umstände blieben unklar, doch die Angriffe markieren eine deutliche Eskalation seitens Israels gegenüber der syrischen Regierung.
Der israelische Verteidigungsminister Benny Katz kündigte an, dass weitere Angriffe folgen würden, falls die Regierung ihre Truppen nicht aus der überwiegend von Drusen bewohnten Region Suweida abziehe. Israel betrachtet sich selbst als Schutzmacht dieser Minderheit und rechtfertigt seine Intervention mit Sicherheitsinteressen.
Konflikt zwischen Drusen und Beduinen sowie militärisches Eingreifen Israels in Suweida
In der südwestlichen Provinz Suweida kommt es seit mehreren Tagen zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen drusischen Gemeinschaften und sunnitisch-beduinischen Stämmen. Die Übergangsregierung entsandte Soldaten zur Stabilisierung der Lage; diese Maßnahme wird jedoch kontrovers bewertet.
Vorwürfe gegen Soldaten und Reaktion Israels
Vertreter drusischer Gruppen werfen den eingesetzten Soldaten vor, Partei für die Beduinen-Stämme zu ergreifen statt neutral zu agieren oder für Ruhe zu sorgen. Diese Anschuldigungen führten dazu, dass Israel seine militärische Präsenz verstärkt hat – mit dem erklärten Ziel, die Drusen vor Übergriffen zu schützen.
Trotz einer am selben Tag ausgerufenen Waffenruhe brachen wenige Stunden später erneut heftige Kämpfe aus – begleitet von Artillerie- sowie Granatenbeschuss gegen Dörfer rund um Suweida laut lokalen Medienberichten. Das syrische Verteidigungsministerium erklärte öffentlich, illegale bewaffnete Gruppen hätten diese Feuerpause gebrochen.
Auch nach Angaben der unabhängigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte sind seit Sonntag mehr als 250 Menschen bei Gefechten ums Leben gekommen – ein Zeichen für die dramatische Verschlechterung der Sicherheitslage vor Ort.
Reaktionen internationaler Akteure: appell zur mäßigung ohne direkte kritik an israel
Angesichts dieser Entwicklungen rief das deutsche Auswärtige Amt alle Konfliktparteien zur Zurückhaltung auf mit dem Ziel einer Verhinderung weiterer Destabilisierung Syriens insgesamt. Ein Sprecher betonte: „Das Land darf nicht zum Spielball ausländischer Mächte werden.“ Priorität müsse sein, dass eine handlungsfähige Regierung in Damaskus erhalten bleibe – dies liege auch im Interesse Israels selbst.
Eine direkte Kritik an den israelischen Angriffen vermied er bewusst; stattdessen wurde hervorgehoben: „Klar ist auch, dass Israel ein Interesse an einem stabilen und handlungsfähigen Staat haben muss.“ Nur so könne Sicherheit für alle Bevölkerungsgruppen gewährleistet werden – einschließlich jener Minderheiten wie den Drusen im Süden Syriens.
Diese diplomatische Position spiegelt Bemühungen wider, einen weiteren regionalpolitisch motivierten Eskalationszyklus einzudämmen ohne einzelne Akteure offen anzuklagen oder deren strategisches Vorgehen infragezustellen.
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