Auf der Fähre MS Funny Girl kam es während der Überfahrt von Büsum nach Helgoland zu einem medizinischen Notfall, bei dem eine Frau zusammenbrach. Ein Hubschrauber musste zur Rettung landen, doch das Verhalten einiger Passagiere sorgte für erhebliche Störungen.
Notfalleinsatz auf der nordseefähre ms funny girl
Am Montag ereignete sich an Bord der Fähre MS Funny Girl, die Urlauber von Büsum in Schleswig-Holstein zur einzigen deutschen Hochseeinsel Helgoland bringt, ein plötzlicher medizinischer Notfall. Eine weibliche Passagierin brach unerwartet zusammen, was mehrere Fahrgäste mitbekamen. Unter den Anwesenden befanden sich ein Rettungsdienstmitarbeiter im Urlaub sowie mehrere Krankenschwestern, die sofort Erste Hilfe leisteten und die Situation als ernst einschätzten.
Die Reederei Adler & Eils, Betreiberin der Fähre, bestätigte gegenüber t-online am Mittwoch den Vorfall und erläuterte: „Ein Helikopter sollte an Bord landen und die Dame in ein Krankenhaus fliegen.“ Die Entscheidung für einen Hubschraubereinsatz wurde getroffen, um eine schnelle medizinische Versorgung sicherzustellen. Die Lage erforderte daher umfangreiche Maßnahmen zur Vorbereitung auf die Landung des Rettungsmittels.
Währenddessen versuchten Helfer und Besatzung alles daran zu setzen, Ruhe zu bewahren und den Bereich abzusperren. Das hintere Deck sowie Teile des Sonnendecks wurden evakuiert, um ausreichend Platz für den Hubschrauber zu schaffen. Diese Maßnahmen waren notwendig für einen reibungslosen Ablauf des Einsatzes unter erschwerten Bedingungen auf See.
Störendes verhalten einiger passagiere während des rettungseinsatzes
Trotz klarer Absperrungen und mehrfacher Aufforderungen missachteten einige Passagiere die Anweisungen der Helfer vor Ort massiv. Laut Aussagen eines beteiligten Rettungsdienstmitarbeiters begannen manche Urlauber hemmungslos zu gaffen und filmten mit ihren Handys sowohl die Patientin als auch das medizinische Personal bei ihrer Arbeit – ein Verhalten, das nicht nur respektlos ist, sondern auch gegen Datenschutz- und Persönlichkeitsrechte verstößt.
Besonders gravierend war laut dem Einsatzbericht zudem das Vorgehen einiger Personen: Sie stiegen über die am Boden liegende Patientin hinweg oder behinderten so aktiv den Rettungsprozess. Dies führte dazu, dass Teile des Fahrgastbereichs geräumt werden mussten; erst danach konnte der Hubschrauber sicher landen.
Der beteiligte Mitarbeiter appellierte im Nachgang via Facebook eindringlich an alle Beteiligten: „Einfach mal darüber nachdenken.“ Gleichzeitig dankte er ausdrücklich der Crew für deren Unterstützung während dieses herausfordernden Einsatzes: „Wir haben das gemeinsam gerockt.“ Abschließend wünschte er allen noch einen schönen Urlaub – trotz dieser belastenden Situation.
In den Kommentaren erhielt dieser Beitrag breite Zustimmung aus dem Publikum. Viele Nutzer zeigten sich entsetzt über das rücksichtslose Verhalten einzelner Gaffer gegenüber einer hilfebedürftigen Person sowie gegenüber dem engagierten Helferteam an Bord.
Eine Leserin schrieb etwa: „Menschen, die medizinische Hilfe benötigen zu filmen oder fotografieren und dabei Helfern unnötig im Weg stehen – das ist echt mal widerlich und abartig.“ Eine weitere Nutzerin forderte Konsequenzen vom Kapitän: „Kann da nicht jemand durchgreifen? Personalien aufnehmen lassen und Anzeige erstatten?“
Dieser Vorfall verdeutlicht erneut Herausforderungen bei öffentlichen Notfällen in beengten Räumen wie Schiffen sowie Probleme durch unangebrachtes Zuschauerverhalten trotz ernster Situationen.