Die Moderatorin Marlene Lufen empfängt die Schauspielerin und Yogalehrerin Ursula Karven in ihrem Podcast M wie Marlene. Im Gespräch erzählt Karven von dem tragischen Verlust ihres Sohnes Daniel, der vor 24 Jahren im Alter von vier Jahren ertrank. Die Folge gewährt einen tiefen Einblick in die Verarbeitung von Trauer und den Weg zurück ins Leben.
Das schicksalhafte Ereignis: Ursula Karvens Sohn Daniel ertrinkt im Pool
Vor 24 Jahren ereignete sich ein Unglück, das das Leben von Ursula Karven für immer veränderte. Ihr damals vierjähriger Sohn Daniel ertrank während eines Kindergeburtstags auf dem Anwesen des US-Rockmusikers Tommy Lee, der heute 62 Jahre alt ist. Das Unglück geschah im Pool des Anwesens, während Ursula Karven mit ihrem anderen Sohn Christopher zu Hause war. Die Nachricht vom Tod Daniels erreichte sie plötzlich und stellte ihr Leben auf den Kopf.
Im Podcast M wie Marlene bereitet Moderatorin Marlene Lufen, selbst zweifache Mutter, die Zuhörer:innen auf eine sehr emotionale Folge vor: „Ich möchte euch vorwarnen, dass es sehr, sehr emotional und auch traurig wird,“ sagt sie eingangs. Sie beschreibt eindrücklich die Unvorstellbarkeit dieses Schmerzes für eine Mutter und betont zugleich die Bedeutung dieses Gesprächs trotz seiner Schwere.
Das Thema nimmt einen zentralen Raum in der Episode ein. Es geht nicht nur um den Verlust an sich, sondern auch um dessen nachhaltige Wirkung auf das Leben einer Familie. Die Offenheit von Ursula Karven schafft dabei eine Atmosphäre großer Nähe zu ihren Zuhörer:innen – ein seltener Einblick in einen Schmerz, der nie vergeht.
Emotionale reaktionen bei Marlene Lufen während des Gesprächs
Während des Podcasts wird deutlich, wie stark auch Moderatorin Marlene Lufen vom Schicksal ihrer Gesprächspartnerin berührt ist. Sie beschreibt ihre Gefühle offen: „Du hast die Endstufe von dem erlebt, was einem passieren kann …“ Dabei muss sie mehrfach innehalten und ihre Emotionen sammeln.
Mehrfach unterbricht sie sich selbst oder bittet darum, nicht weiter ins Detail zu gehen – aus Rücksichtnahme gegenüber Ursula Karven sowie aus eigener Betroffenheit heraus. „Ich will dich nicht mit meinen Emotionen belasten,“ sagt Lufen an einer Stelle deutlich spürbar bewegt.
Auch als sie versucht fortzufahren und über Daniels Tod sprechen möchte , überwältigen sie erneut ihre Gefühle so stark, dass Pausen notwendig sind. Dieses Wechselspiel zwischen professioneller Distanzierung als Podcasterin und persönlicher Betroffenheit macht das Gespräch besonders authentisch.
Verständnisvolle Reaktionen von Ursula Karven
Ursula Karven reagiert verständnisvoll auf diese Momente: „Ja lass es uns nicht vertiefen,“ bittet sie behutsam ihre Gastgeberin – wohl wissend um die große Anteilnahme vieler Menschen an ihrer Geschichte. Sie erklärt zudem: „Jede Mutter hat gefühlt: ‚Wow, das könnte auch ich sein‘.“ Diese universelle Angst verstärkt laut ihr die Berührungskraft dieser Nachricht erheblich.
Ursula Karvens weg aus der trauer hin zum leben
Trotz des tiefgreifenden Verlustes hat Ursula Karven bewusst entschieden, keine Zeit mehr mit Warum-Fragen zu verschwenden – Fragen nach Gründen oder Schuldgefühlen hält sie für sinnlos: „Du kannst in der Vergangenheit nicht Luft holen.“ Wenn solche Gedanken auftauchen sollten, stoppt sie sich selbst konsequent durch innerliches Nein-Sagen.
Diese Haltung hilft ihr dabei immer wieder ins Jetzt zurückzukehren – denn nur dieser Moment sei frei vom Schmerz: „Die einzige schmerzfreie Zone ist das Jetzt,“ erklärt die 60-Jährige eindringlich im Podcast-Interview. Rückwärts- oder Vorausblicke seien für jemanden in tiefer Trauer kaum möglich; stattdessen müsse man lernen Schritt für Schritt kleine Hebel anzusetzen.
Zu diesen Hebeln zählen Yoga-, Atemübungen sowie Meditationstechniken – Praktiken also aus ihrem eigenen Repertoire als Yogalehrerin neben ihrer Tätigkeit als Schauspielerin und Autorin mehrerer Bücher über Achtsamkeit sowie innere Stärke.
Mit viel Selbstliebe gelang es ihr schließlich wieder glücklich zu sein beziehungsweise Glücksmomente wahrzunehmen trotz bleibender Trauererfahrung: „Ich hab es geschafft wieder glücklich zu sein… Ich habe mir so viele Dinge wiedergeholt…die mir mein Schicksal geklaut hat.“
In ihrem Buch Diese verdammten Ängste schreibt Ursula Karven darüber hinaus davon Mut machen zu wollen für andere Menschen mit ähnlichen Erfahrungen: Der Schmerz werde nie ganz verschwinden können; doch man könne lernen ihn anzunehmen – bis daraus irgendwann etwas Liebevolles entstehe.