Im Januar 2024 brachte die Löwin Gina im Kölner Zoo bereits Jungtiere zur Welt. Anfang Februar wurden zwei weitere Löwenbabys geboren, die jedoch kurz nach der Geburt eingeschläfert werden mussten. Der Zoo informierte über die dramatische Situation und begründete die Entscheidung mit dem Wohl der Tiere.
Schwierige entscheidung im kölner zoo nach geburt zweier löwenbabys
Der Kölner Zoo gab bekannt, dass zwei neugeborene Asiatische Löwenbabys wenige Tage nach ihrer Geburt eingeschläfert wurden. Die beiden Jungtiere – ein männliches und ein weibliches – waren Anfang Februar 2024 zur Welt gekommen. Die Mutter, Gina, hatte den Nachwuchs nicht angenommen und versorgte ihn nicht ausreichend. Dies führte zu einer kritischen Lage für die schwachen Babys.
Die Verantwortlichen des Zoos betonten, dass sie alle Möglichkeiten ausgeschöpft hätten, um Gina an ihre neuen Jungen zu gewöhnen. Unter anderem wurde versucht, sie von ihren älteren Jungtieren zu trennen und eine ruhige Umgebung herzustellen. Zeitweise zeigte sich Hoffnung, als eines der Babys bei der Mutter Milch trinken konnte. Dennoch blieb das Verhalten unzureichend für eine artgerechte Aufzucht.
Nach eingehender Beratung aller beteiligten Biologen sowie auf Empfehlung des Zuchtbuchführers für Asiatische Löwen entschied das Team gemeinsam mit tiermedizinischer Begutachtung schließlich, die stark entkräfteten Tiere einzuschläfern. Damit sollte unnötiges Leiden vermieden werden.
Der Zoo erklärte weiter: „Es ist evolutionär bedingt, dass eine Löwin sich nur um jene Jungtiere kümmert, welche die größten Überlebenschancen besitzen.“ In freier Wildbahn überlebt meist nur ein Wurf pro erwachsene Löwin vollständig.
Herausforderungen bei der aufzucht asiatischer löwen in gefangenschaft
Die Aufzucht von Asiatischen Löwen stellt Zoos vor besondere Herausforderungen. Anders als bei manchen anderen Tierarten kann es laut Experten nicht einfach durch Handaufzucht gelingen, verwaiste oder abgelehnte Junge aufzuziehen ohne negative Folgen für deren Sozialverhalten gegenüber Artgenossen oder Menschen.
Gina’s besondere situation
Im Fall von Gina war es besonders schwierig: Sie kümmerte sich vorrangig um ihre älteren Jungtiere aus dem Januar 2024 und zeigte kein ausreichendes Interesse an den Neugeborenen Anfang Februar desselben Jahres. Diese Vernachlässigung führte dazu, dass beide Babys geschwächt waren und keine Aussicht auf gesunde Entwicklung hatten.
Handaufzucht und ihre folge
Der Verzicht auf Handaufzucht basiert auch darauf, Fehlprägungen zu vermeiden: Wenn junge Raubkatzen Menschen als Bezugspersonen akzeptieren statt ihrer Artgenossen oder Muttertierrolle übernehmen müssen Menschen diese Funktion künstlich ersetzen – was langfristig problematisch sein kann für das natürliche Verhalten der Tiere in Gefangenschaft oder späterer Auswilderung.
Zoos wie jener in Köln setzen daher verstärkt auf natürliche Sozialsysteme innerhalb ihrer Tiergruppen sowie gezielte Zuchtauswahl unter Berücksichtigung genetischer Vielfalt und Verhaltensforschung zum Schutz bedrohter Arten wie dem Asiatischen Löwen .
Die traurige Entscheidung zeigt exemplarisch den Balanceakt zwischen Tierschutzprinzipien und realistischen Bedingungen in modernen zoologischen Einrichtungen sowie den hohen Anforderungen an Fachwissen bei Haltung seltener Großkatzenarten weltweit.