Das mehrtägige Highlander-Event im August 2025 erlaubt erstmals das Zelten abseits von Campingplätzen in der Region Kitzbühel. Damit entsteht eine Ausnahme vom strengen Übernachtungsverbot unter freiem Himmel in Tirol.
Campingverbot und ausnahme durch das Highlander-event in den Kitzbüheler Alpen
In Tirol ist das Übernachten außerhalb ausgewiesener Campingplätze grundsätzlich verboten und wird mit empfindlichen Strafen geahndet. Diese Regelung soll die Natur schützen und unerlaubte Nutzung verhindern. Eine Ausnahme bildet lediglich das Biwakieren, also die ungeplante Übernachtung ohne Zelt, ausschließlich im hochalpinen Gelände oberhalb der Baumgrenze. Das Zelten unter freiem Himmel ist hingegen tabu.
Vom 19. bis zum 23. August 2025 schafft das Highlander-Event eine Premiere: Outdoor-Enthusiasten dürfen während dieses internationalen Wander-Events an vier abgelegenen Standorten rund um Kitzbühel ihre Zelte aufschlagen – ein Novum für Tirol. Die Veranstaltung zeigt damit nicht nur die Vielseitigkeit der Kitzbüheler Alpen als Wanderdestination, sondern setzt auch ein Zeichen für naturnahes Erleben ohne Infrastrukturzwang.
Dr. Viktoria Veider-Walser, Geschäftsführerin von Kitzbühel Tourismus, beschreibt die Gelegenheit als „ein Muss für alle, die Erdung, menschliche Verbindungen und die Nähe zur Natur suchen“. Das Event bietet somit eine seltene Möglichkeit, dem strikten Campingverbot temporär zu entgehen und intensiv mit der alpinen Landschaft zu verschmelzen.
Die ausgewählten Camps liegen bewusst abgelegen, um Störungen zu minimieren und den Teilnehmern authentische Naturerfahrungen zu ermöglichen. Dieses Konzept hebt sich deutlich von klassischen Campingplätzen ab – es geht um Entschleunigung statt Komfort oder Leistungsdruck.
Konzept des highlander-events: entschleunigung durch wandern und zelten
Das Konzept des Highlander-Events basiert auf Selbstversorgung sowie einem bewussten Umgang mit Körper und Geist während mehrtägiger Wanderungen durch die Kitzbüheler Alpen. Die Teilnehmer tragen ihre Ausrüstung eigenständig über Tagesetappen zwischen 15 bis 25 Kilometern hinweg – körperliche Fitness ist daher Voraussetzung.
Begleitendes rahmenprogramm und route
Begleitend zur Bewegung umfasst das Rahmenprogramm Atemübungen, Meditationen sowie Phasen der Selbstreflexion; so entsteht ein ganzheitliches Erlebnis jenseits reiner Sportlichkeit oder touristischer Aktivität. Die Route verläuft entlang des Südkamms der Kitzbüheler Alpen: Startpunkt ist Kitzbühel, danach führen Wege über markante Punkte wie das Kitzbühler Horn, verschiedene Südberge sowie den Pass Thurn bis hinauf zur Resterhöhe.
Vier unterschiedliche Formate stehen je nach Kondition zur Auswahl: Von einer eintägigen Lyra-Tour mit rund 23 Kilometern Länge bis hin zur fünftägigen Hercules-Variante über etwa 100 Kilometer Strecke reicht das Angebotsspektrum für Einsteiger ebenso wie erfahrene Bergwanderer.
International existiert dieses Format bereits seit Jahren; weltweit finden solche Events beispielsweise in den USA oder Australien statt. In Europa war es bisher nur in Ländern wie Frankreich, Großbritannien sowie südosteuropäischen Staaten wie Montenegro oder Kroatien etabliert – Österreich erlebt nun seine Premiere im Bundesland Tirol bei diesem Eventtypus.
Wanderangebote rund um Kitzbühel: vielfalt zwischen genusswandern und anspruchsvollen touren
Die Region rund um Kitzbühel gilt seit Jahrzehnten als Wintersportzentrum dank Veranstaltungen wie dem berühmten Hahnenkamm-Rennen; zunehmend rückt jedoch auch ihr Potenzial als vielseitige Wanderdestination ins Blickfeld des Tourismusmanagements vor Ort.
Mit über 1 000 Kilometern gut ausgeschilderter Wanderwege bieten die Kitzbüheler Alpen zahlreiche Möglichkeiten für unterschiedlichste Ansprüche – von entspannten Familienausflügen bis hin zu anspruchsvollen Bergtouren mit alpinem Charakter inklusive beeindruckender Panoramablicke auf Gipfelketten wie den Wilden Kaiser.
2019 erhielt Kitzbühel erstmals das Europäische Wandergütesiegel aufgrund seiner Infrastrukturqualität; diese Zertifizierung wurde im Jahr 2024 bestätigt beziehungsweise rezertifiziert – ein Beleg für nachhaltige Entwicklung im Wandertourismusbereich innerhalb dieser Region Tirols.
Auch benachbarte Gemeinden wie Aurach oder Jochberg sind Teil des Netzwerks „Österreichs Wanderdörfer“ geworden; sie ergänzen damit gemeinsam mit Kitzbühel deren Angebotspalette an geführten Touren verschiedener Schwierigkeitsgrade mehrfach pro Woche:
- Besonders beliebt sind Weitwanderwege wie der sogenannte KAT Walk, welcher spektakuläre Aussichten verspricht sowie abwechslungsreiche Streckenabschnitte bietet.
- Für Familien empfiehlt sich etwa eine Wanderung zum Sintersbacher Wasserfall bei Jochberg.
- Kulinarisch orientierte Gäste können bei einer sogenannten 3-Gänge-Höhenwanderung regionale Spezialitäten genießen.
- Ambitionierte Bergfreunde testen Kondition bei der „Gams Roas“, einer neun-Gipfel-Erlebnistour hoher Schwierigkeit.
Wer also nicht am Highlander-Event Mitte/Ende August teilnehmen kann, findet auch später im Herbst zahlreiche Gelegenheiten zum Genusswandern vor beeindruckender Kulisse farbenprächtiger Wälder samt eindrucksvoller Fernblicke innerhalb dieser alpinen Landschaftsregion nahe Kitzbühel.