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Masern in den usa erreichen höchsten stand seit über 30 jahren – impfskepsis und politische einflüsse als ursachen

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Die Zahl der Masernfälle in den USA ist im Jahr 2025 auf den höchsten Stand seit mehr als drei Jahrzehnten gestiegen. Experten führen die Zunahme vor allem auf eine wachsende Impfskepsis zurück, die sich auch innerhalb der Regierung widerspiegelt.

Aktuelle entwicklung der masernfälle in den usa

Im Juli 2025 meldete das Center for Disease Control and Prevention fast 1 300 Masernfälle in 38 Bundesstaaten. Diese Zahl stellt den höchsten Wert seit dem Jahr 1992 dar, als mehr als 2 100 Fälle registriert wurden. Besonders bemerkenswert ist, dass die Masern in den USA im Jahr 2000 offiziell für ausgerottet erklärt worden waren. Die erneute Ausbreitung zeigt somit eine deutliche Verschlechterung der epidemiologischen Lage.

In diesem Jahr wurden bereits drei Todesfälle durch Masern verzeichnet: zwei Kinder aus Texas und ein Erwachsener aus New Mexico. Alle Verstorbenen waren ungeimpft, was unterstreicht, wie gefährlich fehlender Impfschutz sein kann. Diese drei Todesfälle entsprechen der Gesamtzahl aller an Masern verstorbenen Menschen in den vergangenen zweieinhalb Jahrzehnten in den USA.

Experten warnen davor, dass sich diese Entwicklung fortsetzen könnte und befürchten einen Verlust des sogenannten „Eliminierungsstatus“. Dieser Status wird Ländern verliehen, bei denen keine kontinuierliche Ausbreitung von Masern über mindestens zwölf Monate nachgewiesen werden kann.

Der Epidemiologe William Moss von der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health bezeichnete die Situation gegenüber der New York Times als „riesiges Warnsignal für die Richtung, in die wir uns bewegen“. Die steigenden Fallzahlen zeigen deutlich das Risiko einer weiteren Verbreitung dieser hochansteckenden Virusinfektion.

Gesundheitliche folgen und übertragungswege von masern

Masern sind eine hoch ansteckende Virusinfektion mit schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen vor allem für Kinder. Der Erreger wird durch Tröpfchen übertragen, welche beim Niesen, Husten oder Sprechen freigesetzt werden und so leicht andere Personen infizieren können.

Die Krankheit beginnt meist mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Schnupfen und Husten. Kurz darauf folgt ein charakteristischer Hautausschlag am ganzen Körper. In zehn bis zwanzig Prozent aller Fälle treten Komplikationen auf – darunter Mittelohrentzündungen sowie Lungen- oder Gehirnentzündungen –, welche zu bleibenden Schäden oder sogar zum Tod führen können.

Statistisch verlaufen etwa 0,2 Prozent aller Masernerkrankungen tödlich. In Deutschland kommt es immer wieder zu regional begrenzten Ausbrüchen trotz vorhandener Impfprogramme; weltweit bleibt daher eine hohe Impfquote entscheidend zur Eindämmung des Virus.

Rückgang der impfraten führt zu häufigeren masernausbrüchen

Die Zunahme von Masernerkrankungen korreliert eng mit sinkenden Impfquoten gegen Kinderkrankheiten wie Masern-Mumps-Röteln , Windpocken oder Keuchhusten. Laut CDC-Daten hat sich insbesondere zwischen dem Schuljahr 2019/2020 und dem Schuljahr 2022/2023 die landesweite Impfrate bei Vorschulkindern gegen Masern von etwa 95 Prozent auf unter 92,7 Prozent verringert.

Für einen effektiven Schutz vor einer Ausbreitung sind jedoch mindestens zwei Impfdosen mit einer Quote von rund fünfzig Prozent erforderlich – laut CDC sollten mindestens 99,7 Prozent geimpft sein; tatsächlich liegen viele Gemeinden deutlich darunter.

Ein besonders betroffenes Gebiet ist Westtexas: Dort wurden bisher mehr als 750 Fälle gemeldet – damit weist Texas aktuell bundesweit die meisten Infektionen auf. Im Landkreis Gaines County liegt beispielsweise fast jedes vierte Vorschulkind ohne erforderlichen Impfschutz gegen Masern; dies entspricht einer der niedrigsten Quoten im Bundesstaat Texas überhaupt.

Auch angrenzende Bundesstaaten wie New Mexico und Oklahoma verzeichnen zahlreiche Erkrankungsfälle im Zusammenhang mit dem texanischen Ausbruchsgeschehen. Als Reaktion haben Behörden dort spezielle Impfzentren eingerichtet sowie erweiterte Richtlinien zur Immunisierung eingeführt: So stieg etwa allein in New Mexico seit Jahresbeginn nahezu doppelt so viele Kinder erhielten ihre Masernerstimpfung verglichen zum Vorjahreszeitraum.

Uneinheitliche impfregelungen erschweren bekämpfung

In den Vereinigten Staaten gibt es keine bundeseinheitlichen Impfpflichtregelungen; stattdessen bestimmen einzelne Bundesstaaten eigenständig ihre Vorgaben für Schulkinder-Impfpflichten sowie mögliche Ausnahmegründe aufgrund medizinischer Indikationen oder religiöser beziehungsweise persönlicher Überzeugungen.

Diese föderale Struktur führt dazu, dass Schutzmaßnahmen regional stark variieren können – manche Regionen weisen dadurch niedrigere Durchimpfungsraten auf als andere Gebiete mit strengeren Regeln zur Immunisierungspflicht an Schulen oder Kindergärten besitzen.

Politische Einflüsse spielen ebenfalls eine Rolle: Während seiner Präsidentschaftskampagne kündigte Donald Trump an „keiner Schule mit Impfpflicht werde er Bundesmittel bereitstellen“. Dieses Versprechen wurde bislang nicht per Dekret umgesetzt; dennoch beeinflusst diese Haltung öffentliche Debatten um Impfpolitik nachhaltig negativ zugunsten wachsender Skepsis gegenüber Schutzimpfungen insgesamt.

Rolle des gesundheitsministers robert f kennedy jr bei impfskepsis

Der amtierende US-Gesundheitsminister Robert F Kennedy Jr gilt weithin als prominenter Kritiker von Impfprogrammen und verbreitet teils wissenschaftlich widerlegte Behauptungen bezüglich möglicher Risiken durch Immunisierungen.

Während des aktuellen Masernausbruchs empfahl Kennedy zunächst alternative Mittel wie Vitamin A sowie Lebertran zur Behandlung schwerer Krankheitsverläufe statt konsequenter Förderung flächendeckender MMR-Impfkampagnen.

Er behauptete zudem mehrfach öffentlich: „Eine schlechte Ernährung trage maßgeblich zu schweren Verläufen bei“ ebenso wie „Impfstoffe könnten schwere Erkrankungen verursachen.“ Frühere Thesen Kennedys postulierten gar Zusammenhänge zwischen Autismus-Erkrankungssymptomen und Routineimpfstoffen – wissenschaftlich längst widerlegt.

Nach massivem öffentlichen Druck nannte Kennedy später doch ausdrücklich wieder „Impfstoffe [als] wirksamste Methode gegen weitere Ansteckung“.

Diese widersprüchlichen Aussagen tragen erheblich zur Unsicherheit vieler Bürgerinnen und Bürger bezüglich notwendiger Schutzmaßnahmen bei.

Neuformierung des cdc-impfgremiums sorgt für kontroverse diskussionen

Im Juni ersetzte Gesundheitsminister Kennedy sämtliche siebzehn Mitglieder des beratenden Ausschusses für Immunisierungen beim CDC durch eigene Kandidaten aus seinem Umfeld.

Dieser Ausschuss besitzt großen Einfluss auf Empfehlungen hinsichtlich nationaler Gesundheitspolitik speziell im Bereich Infektionsschutz.

Unter neuen Mitgliedschaften befinden sich mehrere bekannte Impfskeptikerinnen bzw. -skeptiker; dies löst Kritik renommierter Fachleute aus: Adam Ratner vom Ausschuss für Infektionskrankheiten der American Academy of Pediatrics bezeichnete das Gremium gegenüber PBS-TV als „am wenigsten qualifiziert“ sowie „am wenigsten transparent“, welches je existierte.

Ratners Einschätzung zufolge befinde man sich angesichts zunehmender Fallzahlen vermeidbarer Krankheiten derzeit „in einer sehr gefährlichen Situation“.

Diese personellen Veränderungen könnten langfristig negative Auswirkungen sowohl auf Präventionsstrategien als auch öffentliche Akzeptanz bewährter Gesundheitsmaßnahmen haben.

Gesellschaftliche meinungslage zum umgang mit masernausbruch

Eine Umfrage vom Mai dieses Jahres ergab deutliche Kritik am Umgang politischer Entscheidungsträger insbesondere während Trumps Amtszeit: Nur rund ein Drittel bewerteten Maßnahmen damals verantwortungsvoll genug angesichts steigender Infektionszahlen. Gleichzeitig sprachen sich knapp dreiviertel aller Befragten dafür aus, dass Eltern verpflichtet seien, ihre Kinder gemäß empfohlenem Zeitplan impfen zu lassen, um Gemeinschaftsschutz sicherzustellen und weitere Krankheitsausbrüche einzudämmen.

Diese Ergebnisse spiegeln breite Zustimmung innerhalb großer Bevölkerungsteile wider, die trotz politischer Kontroversen weiterhin evidenzbasierte Prävention bevorzugt sehen und deren Umsetzung fordern – gerade angesichts aktueller Herausforderungen durch wiederkehrende epidemische Bedrohungen wie jene durch das hoch infektiöse Maser-Virus.

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