Das Live-Aid-Benefizkonzert im Jahr 1985 gilt als eines der bedeutendsten Musikereignisse zur Unterstützung der Hungerhilfe in Äthiopien. In einer neuen Dokumentation reflektiert U2-Sänger Bono seinen Auftritt vor fast zwei Milliarden Zuschauern und gesteht, dass er seine damalige Frisur bereut.
Das live-aid-konzert als weltweites musikereignis für hungerhilfe
Am 13. Juli 1985 fand in London und Philadelphia das legendäre Benefizkonzert Live Aid statt, initiiert vom irischen Musiker Bob Geldof, um die Hungersnot in Äthiopien zu bekämpfen. Das Event dauerte rund 16 Stunden und vereinte zahlreiche internationale Stars auf den Bühnen des Wembley-Stadions sowie des John-F.-Kennedy-Stadions. Die Veranstaltung erreichte schätzungsweise 1,9 Milliarden Menschen weltweit – fast 40 Prozent der damaligen Weltbevölkerung – über Fernsehsender.
Die musikalische Vielfalt reichte von Rock über Pop bis Soul, wobei viele Künstler sowohl Soloauftritte als auch gemeinsame Performances präsentierten. So spielte Bono mit seiner Band U2 ein kurzes Set und beteiligte sich an einer Gruppeninterpretation des Songs „Do They Know It’s Christmas?“ Neben ihm standen Größen wie George Michael von Wham, Paul McCartney von den Beatles sowie Freddie Mercury von Queen auf der Bühne.
Das Konzert setzte nicht nur ein Zeichen für Solidarität mit den Hungernden in Afrika, sondern veränderte auch die Wahrnehmung von Musikern als politische Aktivisten nachhaltig. Die Kombination aus globaler Reichweite und prominenten Künstlern machte Live Aid zu einem Meilenstein moderner Benefizveranstaltungen.
Bonos rückblick auf seinen auftritt: eine vokuhila-frisur im fokus
In dem neuen vierteiligen Dokumentarfilm „Live Aid: When Rock ’n’ Roll Took on the World“ äußert sich Bono, heute 65 Jahre alt, offen zu seinem Auftritt vor vier Jahrzehnten. Er beschreibt seine damals getragene Vokuhila-Frisur als einen „Bad-Hair-Day“ geradezu legendären Ausmaßes:
„Ich kann auf diesen Moment nicht mit zwei Augen zurückblicken, weil es so ein Bad-Hair-Day war … ehrlich, einer der berühmtesten Momente deines Lebens und deines Aktivismus … und du hast eine Vokuhila-Frisur.“
Der Film feierte am 6. Juli bei der BBC Premiere und wurde am 13. Juli bei CNN ausgestrahlt – exakt zum vierzigsten Jahrestag des Konzerts am selben Datum im Jahr 1985. Bonos Reflexion zeigt die menschliche Seite hinter dem ikonischen Ereignis; trotz seines Erfolgs bleibt ihm dieser modische Fehlgriff präsent.
Weitere perspektiven im dokumentarfilm
Neben Bono kommen weitere Musiker wie Bob Geldof selbst sowie Sting, Patti LaBelle, Phil Collins oder Lionel Richie zu Wort. Sie schildern ihre Erinnerungen an das Konzert aus persönlicher Perspektive und beleuchten dessen Bedeutung für ihre Karrieren ebenso wie für globale Hilfsaktionen.
Erinnerungen internationaler politiker an das musikereignis live aid
Der Dokumentarfilm erweitert die Perspektive durch Beiträge internationaler Führungspersönlichkeiten jener Zeit wie George W. Bush, Condoleezza Rice oder Tony Blair sowie Nigerias früheren Präsidenten Olusegun Obasanjo. Diese Stimmen verdeutlichen den politischen Kontext hinter dem Konzert sowie dessen Einfluss auf weltweite Hilfsprogramme gegen Hungerkrisen.
Die Einbindung politischer Akteure unterstreicht die Verbindung zwischen Kulturveranstaltungen großer Reichweite und globalem Engagement in humanitären Fragen Mitte der achtziger Jahre. Live Aid fungierte somit nicht nur als musikalisches Spektakel sondern auch als Plattform zur Mobilisierung politischer Unterstützung für Entwicklungshilfeprojekte insbesondere in Afrika.
Diese multidimensionale Betrachtung zeigt eindrucksvoll die nachhaltige Wirkung eines einzigen Tages voller Musik zugunsten einer besseren Welt – getragen von Künstlern ebenso wie Entscheidungsträgern verschiedener Kontinente gleichermaßen engagiert gegen Hungerleid weltweit einzutreten.