Das Beachvolleyball-Turnier der deutschen Serie im Münchner Olympiapark bot vier Tage lang spannende Wettkämpfe der nationalen Spitzenathleten. Trotz des Fehlens einiger Top-Duos kämpften die Teilnehmer um wichtige Qualifikationspunkte für die Deutsche Meisterschaft in Timmendorfer Strand.
Beachvolleyball-event im olympiapark mit besonderem flair und hochkarätiger besetzung
Der Münchner Olympiaturm bildet eine markante Kulisse für das Beachvolleyball-Turnier, das auf der Anlage des Zentralen Hochschulsports gegenüber der BMW Welt stattfand. Zwar erreichte die Tribüne nicht die Größe großer internationaler Events wie bei den Sommerspielen in Paris, dennoch herrschte ein besonderes Flair während des viertägigen Turniers. Die deutsche Elite kämpfte um Qualifikationspunkte für die bevorstehende Deutsche Meisterschaft in Timmendorfer Strand. Allerdings fehlten einige prominente Teams: Die Olympiazweiten Clemens Wickler und Nils Ehlers sowie die WM-Dritten Cinja Tillmann und Svenja Müller hatten andere Prioritäten gesetzt und nahmen nicht teil.
Bereits Anfang Juli war München Gastgeber eines ähnlichen Events gewesen, sodass temporäre Tribünen, Sponsorenzelte und Essensstände noch aufgebaut blieben. Bei diesem ersten Turnier gewannen bei den Frauen Karla Borger, WM-Zweite von 2013, zusammen mit der Münchnerin Marie Schieder überraschend den Titel. Das Nationalteam schied jedoch beim zweiten Turnier frühzeitig aus dem Wettbewerb aus – nach zwei Niederlagen im Achtelfinale gegen starke Gegner.
Furore durch sandra ittllinger und finale gegen kunst/paul
Eine weitere Münchnerin sorgte hingegen für Furore: Sandra Ittlinger, zurückgekehrt nach München zum Training, erreichte mit ihrer neuen Partnerin Anna-Lena Grüne das Finale des Turniers. Das Duo traf am Sonntagnachmittag auf das Team bestehend aus Lea Sophie Kunst und Melanie Paul, welches sich letztlich als zu stark erwies und das Finale mit 2:0 gewann.
Im zweiten Satz entwickelte sich ein spannendes Duell; beim Matchball entschied eine Challenge zugunsten von Kunst/Paul über den entscheidenden Punkt. Ittlinger zog sich danach zur Erholung in den Schatten zurück und kommentierte später: „Wir hätten das Finale gerne gewonnen, aber wir haben unsere Leistung einfach nicht aufs Feld gebracht.“
Erfolge von ittllinger/grüne sowie herausforderungen im deutschen beachvolleyball
Das Duo Ittlinger/Grüne hatte bereits zuvor drei internationale Turniere bestritten; beim prestigeträchtigen Event in Gstaad schieden sie erst im Viertelfinale aus. Die Finalniederlage vor heimischem Publikum führte zu großer Enttäuschung bei beiden Spielerinnen – dennoch blicken sie optimistisch auf kommende Aufgaben wie die Europameisterschaften in Deutschland in zwei Wochen sowie die Weltmeisterschaft im Herbst in Australien.
Nach vielen Jahren ist Sandra Ittlinger wieder nach München zurückgekehrt und trainiert nun erneut an ihrem Heimatort – eine Rückkehr zu ihren Wurzeln seit Jugendzeiten. Bereits nächste Woche reist ihr Team zum nächsten Wettkampf nach Portugal.
Trotz solcher sportlicher Höhepunkte bleibt Beachvolleyball abseits internationaler Bühnen weiterhin schwer vermarktbar innerhalb Deutschlands. Nach schwierigen Corona-Jahren gibt es inzwischen wieder eine nationale Serie mit acht Turnieren inklusive dem Saisonhöhepunkt Anfang September bei der Deutschen Meisterschaft am Timmendorfer Strand. Allerdings ist das Hauptfeld kleiner geworden als früher; weniger Teams erhalten somit Chancen zur Teilnahme.
Besonders Nachwuchs- oder Zweitliga-Teams stehen vor Herausforderungen hinsichtlich dauerhafter Präsenz auf Touren aufgrund hoher Kosten durch Ausweichturniere ins Ausland oder unterklassige Wettbewerbe innerhalb Europas.
München als etablierter standort für beachvolleyball-events trotz struktureller hinderungen
Die Atmosphäre rund um den Olympiaturm sowie unter dem Zeltdach nahe dem Olympiastadion sorgte auch diesmal wieder für ausgelassene Stimmung während des gesamten Events – ein Beleg dafür, dass München trotz aller Schwierigkeiten seine Rolle als wichtiger Standort für Beachvolleyball behauptet hat.
In einer Stadt mit langer Tradition zahlreicher Sandturniere hat sich diese Sportart zumindest regional fest etabliert; internationale Begegnungen finden hier regelmäßig statt und bieten Athleten wie Zuschauern gleichermaßen attraktive Rahmenbedingungen.
Auch wenn strukturelle Probleme bezüglich Vermarktung oder Serienausbau bestehen bleiben, zeigt dieses Event eindrucksvoll: Der Sport besitzt hierzulande Fans ebenso wie engagierte Akteure – was ihm langfristig Perspektiven eröffnet jenseits kurzfristiger Erfolge oder Rückschläge auf nationaler Ebene.