Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft bereitet sich intensiv auf die Europameisterschaft vom 27. August bis 14. September 2024 in Lettland, Finnland, Zypern und Polen vor. Im Fokus stehen dabei Gespräche mit NBA-Champion Isaiah Hartenstein sowie mögliche Alternativen für den Kader.
Kontaktaufnahme mit isaiah hartenstein und seine entscheidung zur em
Alex Mumbru, Bundestrainer der deutschen Basketball-Nationalmannschaft, und Armin Andres, Vizepräsident des Deutschen Basketball Bundes und verantwortlich für das Männerteam, reisten eigens in die USA, um Isaiah Hartenstein für die EM zu gewinnen. Der Center hatte kürzlich mit den Oklahoma City Thunder als zweiter Deutscher nach Dirk Nowitzki den NBA-Titel errungen. Diese Leistung macht ihn zu einem besonders wertvollen Spieler für das Nationalteam.
Andres pflegte mehrfachen Kontakt per Whatsapp mit Hartenstein, während Mumbru regelmäßig telefonischen Austausch suchte. Grundsätzlich zeigte sich Hartenstein bereit zur Teilnahme an der EM; zuletzt äußerte er jedoch Bedenken bezüglich seiner körperlichen Verfassung nach einer intensiven NBA-Saison. Er wolle zunächst medizinische Untersuchungen absolvieren, um sicherzugehen, dass sein Körper den Belastungen eines Turniers standhält.
Eine endgültige Entscheidung steht noch aus – „wir müssen den Kader nominieren“, erklärte Andres dazu knapp. Die Zuversicht ist spürbar gedämpft angesichts dieser offenen Situation.
Hartensteins Haltung gegenüber internationalen Einsätzen ist differenziert: Während er bei Olympia teilnehmen möchte, sieht er die EM eher unter Vorbehalt. Dies führte bereits dazu, dass der damalige Nationaltrainer Gordon Herbert bei der Heim-EM in Berlin auf ihn verzichtete – ein Turnier, bei dem Deutschland Bronze gewann und im Folgejahr Weltmeister wurde sowie bei Olympia Platz vier erreichte.
Mögliche ersatzspieler im fall einer absage von hartenstein
Sollte Isaiah Hartenstein tatsächlich nicht zur Verfügung stehen – was aufgrund seiner gesundheitlichen Vorbehalte wahrscheinlich erscheint –, hat Bundestrainer Mumbru bereits potenzielle Alternativen ins Auge gefasst.
Eine Option ist Ariel Hukportie, ein 23-jähriger Spieler von den New York Knicks in der NBA. Mit einer Größe von 2,13 Metern bringt Hukportie physische Präsenz unter dem Korb mit und gilt als robuster Rebounder sowie Verteidiger – Eigenschaften, die im Nationalteam gefragt sind.
Weitere kandidaten für die großen positionen
Ein weiterer Kandidat ist Dylan Osetkowski, ebenfalls auf großen Positionen zuhause und damit eine mögliche Verstärkung im Falle eines Ausfalls anderer Spieler wie Nick Weiler-Babb vom FC Bayern München. Weiler-Babb wird voraussichtlich wegen einer langen Saisonpause verzichten müssen; zudem steht ihm ein Umzug zum türkischen Spitzenclub Anadolu Efes bevor. Da nur ein „neutralisierter“ Spieler pro Team zugelassen ist – also jemand ohne deutsche Staatsbürgerschaft, aber eingebürgert –, könnte Osetkowski diese Rolle übernehmen.
Diese Optionen zeigen die Flexibilität des DBB-Kaders angesichts möglicher Ausfälle durch Verletzungen oder persönliche Umstände einzelner Akteure.
Perspektiven des deutschen teams bei der basketball-em 2024
Abgesehen von möglichen Änderungen durch Verletzungen oder Absagen verspricht das deutsche Team eine starke Besetzung für das EM-Turnier zu werden – fast wie ein Klassentreffen erfahrener Profis aus verschiedenen Ligen weltweit.
Mit Ausnahme von Niels Giffey fehlt lediglich Moritz Wagner aufgrund seines Kreuzbandrisses am Kader; alle anderen Schlüsselspieler haben ihre Teilnahme zugesagt oder sind zumindest auf dem Weg zur Fitness bestätigt worden: Dennis Schröder und Franz Wagner gelten als Führungsspieler ebenso wie Daniel Theis, nach überstandenen Knieproblemen laut Aussagen von Andres rechtzeitig fit sein wird.
Der Kern deutscher Bundesliga-Spieler umfasst Johannes Voigtmann sowie Justus Hollatz und Andreas Obst; auch Maodo Lo gehört zum Aufgebot trotz einiger Verletzungsprobleme in seiner Pariser Euroleague-Saison vergangener Spielzeit. Lo will nun beweisen können, was unter Trainer Mumbru möglich ist – anders als zuvor unter Gordon Herbert bei Olympia waren seine Einsatzzeiten begrenzt gewesen.
Johannes Thiemann komplettiert das Team aus Japan kommend; er war schon während der Qualifikationsspiele eine wichtige Stütze des Teams. Beim DBB-Teamchefwechsel hin zu Mumbru bleibt klar: Das Ziel lautet Medaille statt Enttäuschung wie beim vierten Platz in Paris vor zwei Jahren – insbesondere an Austragungsorten wie Riga soll wieder Spitzenbasketball gezeigt werden können.