Die niederländische frauen-nationalmannschaft erlebte nach zwei spieltagen der fußball-europameisterschaft eine turbulente phase. Nach einem überzeugenden sieg gegen wales folgte eine deutliche niederlage gegen england, die zu spannungen zwischen trainer andries jonker und dem team führte.
Unterschiedlicher verlauf der ersten spiele bei der frauen-em für die niederlande
Die ersten beiden spiele der niederlande bei der frauen-europameisterschaft zeigten kontrastreiche ergebnisse. Im eröffnungsduell gelang ein klarer 3:0-sieg gegen den vermeintlichen undersdog wales, was optimismus für den weiteren turnierverlauf weckte. Die mannschaft präsentierte sich in diesem spiel geschlossen und effektiv, was vor allem an einer starken offensivleistung lag.
Im zweiten spiel trafen die oranje auf den top-favoriten england, wobei das resultat mit 0:4 eine klare dominanz des gegners widerspiegelte. Die niederländerinnen konnten nicht an ihre vorherige leistung anknüpfen und gerieten früh unter druck. Diese hohe niederlage sorgte nicht nur sportlich für enttäuschung, sondern offenbarte auch interne probleme innerhalb des teams.
Situation um danielle van de donk
Besonders auffällig war dabei die situation um danielle van de donk, eine erfahrene stammspielerin mit großer bedeutung für das teamgefüge. Trotz leichter leistenschmerzen aus dem auftaktspiel wurde sie erst in der 66. minute eingewechselt, was zu irritationen führte.
Konflikte um einsatzzeiten und kommunikation zwischen trainer und spielerinnen
Der einsatz von danielle van de donk im zweiten gruppenspiel löste nach dem match kontroverse diskussionen aus. Die 33-jährige mittelfeldspielerin erklärte nach dem spiel verärgert: „Heute ging es mir gut genug, um von Anfang an zu spielen. Aber die entscheidung war schon gestern getroffen worden.“ Dies deutet auf mangelnde transparenz oder unzufriedenheit mit den entscheidungen des trainers hin.
Trainer andries jonker, zuvor auch coach der herrenmannschaft vom vfl wolfsburg, widersprach dieser darstellung während einer pressekonferenz deutlich: „Ich glaube, hier liegt ein missverständnis vor. Wir hatten vorher mit dem arzt und ihr besprochen: Sie könnte maximal 20 bis 25 minuten spielen.“ Damit stehen sich zwei unterschiedliche aussagen gegenüber – jene von van de donk sowie jene des trainers –, was auf kommunikative probleme hindeutet.
Neben van de donk scheint auch weitere unzufriedenheit im team vorhanden zu sein. Nach dem verlorenen spiel versammelte jonker seine mannschaft auf dem feld und äußerte kritische worte zur leistung seiner spielerinnen. Torhüterin daphne van domselaar berichtete später über diese ansprache: „Er sagte, es sei nicht gut genug gewesen und wir müssten weitermachen.“ Zwischen diesen zeilen ist spürbarer frust hörbar – motivierende oder unterstützende botschaften fehlten offenbar.
Ein weiterer punkt sorgte ebenfalls für diskussionen: Der ausschluss von lineth beerensteyn aus der startelf überraschte viele beobachter angesichts ihrer erfolgreichen bundesliga-saison als torschützinspitze bei vfl wolfsburg. Auf fragen zur bereitschaft reagierte beerensteyn lediglich mit hochgezogenen augenbrauen bestätigend; sie kam erst in der zweiten halbzeit zum einsatz.
Diese ereignisse verdeutlichen einen momentanen spannungszustand innerhalb des teams rund um trainer jonker kurz vor wichtigen entscheidungen im turnierverlauf sowie am ende seiner amtzeit als coach der niederländischen frauennationalmannschaft nach dieser em-saison.