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Mitten in Tokio, München und Lissabon: nächte, begegnungen und todessäuberung im städtischen alltag

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In den Metropolen Tokio, München und Lissabon offenbaren sich unterschiedliche Facetten urbanen Lebens. Von nächtlichen Begegnungen in Shinjuku über philosophische Gespräche auf Münchens Straßen bis hin zu ungewöhnlichen Bestattungsdiensten an der Tejo-Brücke spiegeln diese Szenen kulturelle Besonderheiten wider.

Nächtliche eindrücke aus Shinjuku: leben zwischen clubs und kulturen

Kurz nach Mitternacht herrscht im Stadtteil Shinjuku, dem neonbunten Ausgehviertel von Tokio, eine besondere Atmosphäre. Die U-Bahnen fahren erst wieder ab 5 Uhr morgens, sodass viele Menschen die Zeit in Clubs verbringen oder auf den Straßen unterwegs sind. In einem dieser Clubs trifft man auf Julia, eine Französin, die seit etwa neun Monaten in Japan lebt. Obwohl sie selbst nicht raucht, ist sie gut mit Zigaretten ausgestattet – ein Umstand, der zur Kontaktaufnahme führt.

Im Gespräch erzählt Julia von ihrem Alltag: Sie besucht eine Sprachschule mit dem Ziel, langfristig in Japan arbeiten zu können. Dabei schätzt sie das Leben hier sehr – bis auf eine Ausnahme: den Käse. „Alles ist so toll hier“, sagt sie „außer, na ja … der Käse“. Ihre Versuche, sich selbst Käse herzustellen scheiterten an dessen Geruch; „das stinkt so“, erklärt sie lachend. Doch Hoffnung besteht: Ihr Vater wird bald zu Besuch kommen und Käse mitbringen – sofern der Zoll keine Probleme macht.

Diese Szene illustriert nicht nur das multikulturelle Miteinander Tokios bei Nacht sondern auch die kleinen Herausforderungen des Alltags für Zugezogene. Die Mischung aus westlicher Herkunft und japanischer Kultur schafft einen Raum für Austausch und neue Erfahrungen abseits touristischer Pfade.

Münchner straßengespräche: philosophie zwischen jugendlichem interesse und lebensweisheit

Am Morgen empfiehlt das Radio weniger aufs Handy zu schauen und stattdessen mehr zuzuhören – ein Ratschlag für den Weg zur U-Bahn in München. Dort sitzen drei junge Menschen im Schneidersitz am Gehsteigrand auf sonnengewärmtem Pflaster zusammen mit einem älteren Mann mit grauem Pferdeschwanz – einem Antik-Hippie-Typus.

Der Mann spricht über Wiedergeburt als Mensch oder Tier; seine Worte klingen wie aus einer spirituellen Quelle entnommen: „Das weiß man doch aus dem Channeling“, sagt er lässig während er davon überzeugt scheint, dass Menschen auch im Jenseits ihre Ohren behalten würden. Die jungen Zuhörer hören gebannt zu; alle Blicke richten sich aufmerksam auf ihn.

Warnung vor hypnotisieren

Besonders auffällig ist sein Hinweis darauf, sich niemals hypnotisieren zu lassen – ein Satz voller Nachdruck aber zugleich humorvoll vorgetragen . Diese Begegnung zeigt Münchens urbane Vielfalt jenseits des Alltagslärms sowie das Interesse jüngerer Generationen an alternativen Denkweisen kombiniert mit einer Prise Skepsis gegenüber esoterischen Praktiken.

Lissabons unkonventionelle bestattungskultur am tejo

In Lissabon präsentiert sich der Umgang mit Tod deutlich anders als etwa in Deutschland. Während deutsche Bestattungsunternehmen pietätvolle Zurückhaltung pflegen – Blumenkränze sowie gedeckte Farben dominieren –, setzt die portugiesische Hauptstadt auf plakative Werbung rund um Todesreinigung.

An der Brücke über den Fluss Tejo prangt ein großflächiges schwarz-gelbes Plakat mit dem Slogan „Wir säubern Orte des Todes“. Dazu zeigt es die Silhouette eines brutal Verstorbenen sowie den Firmennamen deathclean.com. Auf deren Webseite wird offen kommuniziert welche Realitäten menschlichen Ablebens übernommen werden – allen voran Mordfälle.

Die Firma bezeichnet sich stolz als „das CSI der Säuberung“, was bewusst Bezug nimmt auf bekannte Krimiserien amerikanischer Spurensicherungsteams . Diese Verbindung zwischen fiktionaler Unterhaltungskultur und realer Dienstleistung hilft offenbar dabei Realitätsschocks besser verarbeiten zu können.

Dieser Ansatz verdeutlicht kulturelle Unterschiede beim Umgang mit Tabuthemen wie Tod oder Gewalt innerhalb europäischer Großstädte ebenso wie innovative Geschäftsmodelle rund um urbane Bedürfnisse jenseits klassischer Vorstellungen von Pietät oder Trauerkultur.

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