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Dax vor weiterem anstieg dank starker us-vorgaben und hoffnung auf zinssenkungen

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Der deutsche Leitindex DAX nähert sich nach starken Kursgewinnen einem neuen Rekordhoch. Positive Impulse kommen von den US-Börsen, wo die Aussicht auf Zinssenkungen die Anlegerstimmung hebt.

Dax-kursentwicklung und einflussfaktoren im juli 2025

Der DAX hat im bisherigen Jahresverlauf eine beeindruckende Performance gezeigt und ist um rund 23 Prozent gestiegen. Am 09.07.2025 legte der Index um 1,4 Prozent zu und schloss knapp unter seinem bisherigen Rekordhoch von 24 609 Punkten bei etwa 24 585 Zählern. Vor dem Xetra-Handelsstart am Folgetag taxierte der Broker IG den Index leicht höher, was auf eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung hindeutet.

Die Marktteilnehmer reagieren vor allem auf die Entwicklungen in den USA sowie auf Fortschritte in den Handelsgesprächen zwischen der EU und den Vereinigten Staaten. Experten der Helaba betonen, dass der Zollkonflikt mit den USA weiterhin das beherrschende Thema an den Finanzmärkten sei. Die Hoffnung auf einen akzeptablen Handelskompromiss habe zuletzt für Rückenwind gesorgt und zum Erreichen eines neuen Allzeithochs beigetragen.

Neben geopolitischen Faktoren spielen geldpolitische Erwartungen eine zentrale Rolle für die Kursentwicklung des DAX. Das Protokoll der US-Notenbank Federal Reserve vom Juni zeigt, dass viele Fed-Vertreter Zinssenkungen im weiteren Jahresverlauf als angemessen erachten könnten – trotz möglicher Inflationsrisiken durch Importzölle von Präsident Donald Trump. Diese Einschätzung stärkt die Risikobereitschaft vieler Investoren zusätzlich.

Us-marktreaktionen angesichts geldpolitik und zolldrohungen

Die US-Aktienmärkte präsentierten sich am Mittwoch robust: Der Dow Jones Industrial Average stieg um 0,5 Prozent auf rund 44 458 Punkte, während der S&P-500-Index um 0,6 Prozent zulegte und bei etwa 6 263 Zählern schloss. Die Technologiebörse Nasdaq verzeichnete sogar ein Plus von knapp einem Prozent mit rund 20 611 Punkten.

Diese Entwicklung zeigt laut Börsenexperte Oliver Pursche vom Anlageberater Wealthspire eine gewisse Gelassenheit unter Anlegern: „Anleger ignorieren das Grundrauschen“. Trotz wiederholter Drohungen Trumps mit hohen Zöllen – beispielsweise bis zu fünfzig Prozent für Kupfer oder zweihundert Prozent für Pharmazeutika – habe sich bislang keine nachhaltige Furcht vor wirtschaftlichen Turbulenzen oder galoppierender Inflation eingestellt.

Am Dienstag kündigte Trump zudem an, ab dem ersten August Abgaben in Höhe von fünfundzwanzig Prozent auch gegen Waren enger Verbündeter wie Japan oder Südkorea zu erheben. Dennoch zeigen sich US-Anleger wenig verunsichert; sie konzentrieren sich vielmehr auf konjunkturelle Daten wie die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe zur Einschätzung künftiger geldpolitischer Maßnahmen durch die Fed.

Asiatische börsen zwischen vorsichtiger abwartung und moderatem wachstum

In Asien verliefen die Börsentage unterschiedlich: Der japanische Nikkei-225 gab am Mittwoch um circa null Komma fünf Prozent nach und notierte bei ungefähr 39 610 Punkten; auch der breiter gefasste Topix verlor null Komma sieben Prozent bis etwa zu 2 809 Punkten.

Wataru Akiyama, Stratege bei Nomura Securities in Tokio, erklärte dazu: „Der Nikkei tut sich schwer, weiter zur vierzigtausender-Marke vorzurücken.“ Als Gründe nennt er fehlende Fortschritte in japanisch-amerikanischen Zollverhandlungen sowie politische Unsicherheiten aufgrund bevorstehender Oberhauswahlen in Japan. Diese Faktoren führten offenbar zu einer eher abwartenden Haltung unter japanischen Investoren.

Im Gegensatz dazu zeigten chinesische Aktienmärkte moderate Gewinne: Der Shanghai Composite Index stieg um null Komma drei Prozent auf circa 3 505 Punkte; ähnlich entwickelte sich auch der kombinierte Index aus Shanghai und Shenzhen mit plus null Komma drei bis etwa 4 004 Punkten.

Diese divergierenden Bewegungen spiegeln unterschiedliche regionale Herausforderungen wider – während China weiterhin Wachstumspotenzial sieht, bleiben Anleger in Japan vorsichtig angesichts politischer Unsicherheiten sowie ungelöster Handelsstreitigkeiten mit den USA.

Wirtschaftliche folgen amerikanischer handelsmaßnahmen für deutsche unternehmen

Die Auswirkungen des Zollkonflikts zeigen sich zunehmend auch bei deutschen Unternehmen mit Aktivitäten in den USA: So beendet T-Mobile US, Tochtergesellschaft des deutschen Telekommunikationskonzerns Deutsche Telekom, ihre Programme zur Förderung von Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration . Dies geschieht nach Druck seitens Trumps Regierung; T-Mobile kündigte gegenüber Brendan Carr von der FCC an, alle DEI-bezogenen Richtlinien substantiell einzustellen sowie entsprechende Inhalte aus Mitarbeiter-Schulungsmaterialien zu entfernen.

Ein weiterer Fall betrifft Volkswagen: Laut Berichten hat das Unternehmen Lieferungen seines Elektro-Kleinbusses ID.Buzz in die USA vorerst gestoppt. Neben einem Rückruf wegen einer aus Sicht amerikanischer Behörden unzulässig breiten Rücksitzbank nennt Volkswagen Nutzfahrzeuge als Ursache auch Strafzölle infolge amerikanischer Handelspolitik unter Präsident Trump.

Diese Entwicklungen verdeutlichen zunehmenden Druck deutscher Firmen durch protektionistische Maßnahmen seitens Washingtons – sowohl regulatorisch als auch tarifär –, was langfristig Einfluss auf Geschäftsstrategien haben könnte.

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