Die fünfte Etappe der Tour de France 2024 führte die Fahrer zu einem Einzelzeitfahren in Caen, das als „Rennen der Wahrheit“ angekündigt wurde. Der Belgier Remco Evenepoel sicherte sich den Tagessieg und übernahm die Gesamtführung von Titelverteidiger Tadej Pogacar.
Großes radsportfest in caen mit spannung bis zum zielstrich
Am Morgen des 11. Juli 2024 war die Stadt Caen bereits fest in den Händen der Radsportfans. Die Plätze und Parks waren dicht bevölkert, während eine 33 Kilometer lange Asphaltschleife für das Einzelzeitfahren vorbereitet wurde. Die Atmosphäre glich einem Volksfest: Kugelgrills dampften, Fahnen wehten im Wind, und selbstgemalte Schilder zeigten die Unterstützung für die Fahrer. Dieses Zeitfahren galt als entscheidender Moment der Frankreich-Rundfahrt, da es klare Abstände zwischen den Favoriten schaffen sollte.
Der Startschuss fiel gegen Mittag bei angenehmen Temperaturen, was ideale Bedingungen für schnelle Zeiten bot. Das Rennen zog zahlreiche Zuschauer an, die entlang der Strecke jeden Meter verfolgten. Besonders im Fokus stand dabei Tadej Pogacar, der das Zeitfahren als „Rennen der Wahrheit“ bezeichnet hatte – ein Ausdruck seiner Bedeutung für den weiteren Verlauf des Wettbewerbs.
Die Strecke verlangte von allen Fahrern höchste Konzentration und Ausdauer auf dem technisch anspruchsvollen Kurs durch die Normandie. Viele Athleten nutzten ihre Erfahrung aus vergangenen Rundfahrten, um ihre Kräfte optimal einzuteilen und am Ende noch einmal zuzulegen.
Remco evenepoel setzt akzente mit erstem tagessieg bei tour de france
Der Belgier Remco Evenepoel zeigte beim Zeitfahren von Caen eine herausragende Leistung. Als Olympiasieger und Weltmeister im Zeitfahren zählte er zu den großen Favoriten – diese Rolle erfüllte er eindrucksvoll mit seinem ersten Tagessieg bei dieser Tour de France.
Evenepoel beendete das Rennen mit einem Vorsprung von 16 Sekunden vor dem Slowenen Tadej Pogacar, dem Titelverteidiger vom Team UAE-Emirates. Den dritten Platz belegte überraschend der Italiener Edoardo Affini vom Team Visma, dessen starke Vorstellung ebenfalls Beachtung fand.
Für einige Spitzenfahrer verlief dieser Tag weniger erfolgreich: So musste sich etwa Jonas Vingegaard geschlagen geben – zweifacher Tour-Sieger aus Dänemark –, dessen Rückstand auf Evenepoel am Ziel satte 1:21 Minuten betrug. Auch andere Top-Fahrer konnten nicht an ihre besten Leistungen anknüpfen oder verloren wertvolle Sekunden im Kampf um das Gelbe Trikot.
Mit seinem Sieg rückte Evenepoel nicht nur auf Rang zwei im Gesamtklassement vor; er setzte auch ein deutliches Zeichen gegenüber seinen Konkurrenten um den Gesamtsieg bei dieser prestigeträchtigen Rundfahrt durch Frankreich.
Deutsche erfolge beim zeitfahren: florian lipowitz überzeugt als vielseitiger fahrer
Neben den internationalen Stars sorgte auch ein deutscher Fahrer für Aufsehen: Der Baden-Württemberger Florian Lipowitz, ehemaliger Biathlet beim Team Red-Bull-Bora-Hansgrohe, präsentierte sich als talentierter Allrounder mit starken Fähigkeiten im Zeitfahren neben seinen bekannten Kletterqualitäten.
Lipowitz teilte sein Rennen taktisch klug ein und steigerte seine Geschwindigkeit kontinuierlich bis zur Ziellinie in Caen. Mit einer Endzeit nur 58 Sekunden hinter Sieger Evenepoel erreichte er einen hervorragenden sechsten Platz – deutlich vor seinem erfahrenen Teamkapitän Primoz Roglic sowie anderen prominenten Fahrern wie Vingegaard.
Diese Leistung unterstreicht Lipowitz’ Entwicklung innerhalb des deutschen Radsports sowie seine wachsende Bedeutung bei großen Rundfahrten wie der Tour de France. Im Gesamtklassement verbesserte er sich dadurch ebenfalls deutlich auf Rang neun hinter Roglic .
Auch weitere Fahrer profitierten vom heutigen Ergebnis: Der Franzose Kévin Vauquelin schob sich nach seiner fünften Tagesplatzierung auf Rang drei vor Vingegaard ins Klassement nach vorne – was zusätzliche Spannung für kommende Etappen verspricht.
Tadej pogacar dominiert wertungen trotz verlust des gelben trikots
Obwohl ihm Remco Evenepoel heute das Gelbe Trikot abnahm, bleibt Tadej Pogacar eine dominante Figur bei dieser Tour de France-Ausgabe. In mehreren Wertungen ist er weiterhin führend vertreten. Bei der Siegerehrung durfte Pogacar gleich dreimal auftreten – gekleidet in Gelb , Grün sowie Pünktchen-Dress .
Diese Vielseitigkeit zeigt seine Stärke über verschiedene Disziplinen hinweg trotz eines kleinen Rückschlags beim Einzelzeitfahren am heutigen Tag in Caen. Sein Engagement wird maßgeblich darüber entscheiden, ob ihm erneut ein Gesamtsieg gelingt oder ob Herausforderer wie Remco Evenepoel ihn ablösen können.
Das heutige Ereignis markiert einen wichtigen Wendepunkt innerhalb dieses Rennens, denn nun sind alle Augen gespannt darauf gerichtet, wie sich insbesondere diese beiden Spitzenfahrer weiterentwickeln werden. Für Fans bleibt es spannend, welche Überraschungen noch folgen werden.