Der Besuch von Prinz William im Letzigrund-Stadion in Zürich war ein deutliches Zeichen für die Bedeutung des Spiels zwischen den Frauen-Nationalmannschaften von England und den Niederlanden bei der EM. Die Partie endete mit einem klaren 4:0-Sieg für England, was die Chancen auf das Weiterkommen erheblich verbesserte.
Prinz william und die erwartungen vor dem spiel in zürich
Der Aufenthalt von Prinz William, Präsident des englischen Fußballverbands FA, in Zürich unterstrich die hohe Erwartungshaltung an das Spiel gegen die Niederlande. Bereits vor Anpfiff herrschte im Unterrang des Stadions eine gespannte Atmosphäre, als Fans ihre Handys zückten, um Fotos vom royalen Gast zu machen. Die Stimmung war geprägt von einer Mischung aus Hoffnung und Sorge: „Ein Vorrunden-Aus bei der Europameisterschaft hätte nicht nur sportliche Konsequenzen gehabt, sondern auch symbolisch einen Schatten auf das Team geworfen.“
Nach der Auftaktniederlage Englands gegen Frankreich stand viel auf dem Spiel. In einer sogenannten „Todesgruppe D“ galt Wales als einziger Außenseiter; dennoch war ein Ausscheiden Englands theoretisch möglich. Das 4:0-Ergebnis gegen die Niederländerinnen bedeutete daher eine deutliche Entlastung für Mannschaft und Fans gleichermaßen.
Die Anwesenheit von Prinz William verlieh dem Abend zusätzlichen Glanz und zeigte zugleich den Stellenwert des Frauenfußballs im Vereinigten Königreich. Seine positive Reaktion auf das Spiel spiegelte sich auch in seiner Mimik wider – Freude über eine überzeugende Leistung seines Teams trotz anfänglicher Unsicherheiten.
Spielverlauf und leistungen beider mannschaften
Das Spiel wurde maßgeblich durch die Schwächephase der niederländischen Mannschaft geprägt, während England seine Stärken konsequent ausspielte. Die Überlegenheit zeigte sich bereits früh durch präzisere Ballkontrolle sowie zielgerichtetes Passspiel – ein deutlicher Unterschied zum Auftaktmatch Englands gegen Frankreich.
Die niederländische Offensive wirkte lethargisch; zahlreiche Fehlpässe und Ballverluste dominierten das Mittelfeldgeschehen. Besonders auffällig war Stürmerin Vivianne Miedema, deren lediglich acht Ballkontakte über 66 Minuten bis zur Auswechslung symptomatisch für den gesamten Auftritt waren. Miedema galt einst als Hoffnungsträgerin ihres Landes im Frauenfußball, doch aktuell steht sie stellvertretend für einen Tiefpunkt dieser Fußballnation.
Trainer Andries Jonker zeigte sich an der Seitenlinie passiv; seine Mannschaft wirkte ideenlos und energielos – Faktoren, welche auch durch drei Wechsel zur Halbzeit nicht kompensiert werden konnten. Der niederländische Verband KNVB steht damit vor kritischen Fragen hinsichtlich Trainer-Entscheidungen sowie Zukunftsperspektiven nach dieser EM-Endrunde.
England hingegen nutzte seine individuellen Qualitäten effektiv aus: Lauren James vom FC Chelsea eröffnete mit einem Distanzschuss ins rechte Eck bereits in der 22. Minute den Torreigen – ihr erstes Tor bei diesem Turnier setzte wichtige Impulse fürs Team von Sarina Wiegman.
Georgia Stanway erhöhte kurz vor dem Pausenpfiff per Fernschuss zum 2:0; danach kontrollierten die Engländerinnen weitgehend das Geschehen ohne große Gefährdung ihrer Führung zulassen zu müssen.
Aussichten nach dem sieg und perspektiven beider teams
Mit dem klaren Sieg hat England seine Position innerhalb Gruppe D deutlich gestärkt; ein weiterer Erfolg gegen Wales würde voraussichtlich schon das Viertelfinalticket sichern – dort könnte es dann zum Duell mit Deutschland kommen.
Besonders hervorzuheben ist Lauren James’ erneut starke Leistung beim Ausbau der Führung sowie Ella Toones Treffer sieben Minuten später aus kürzerer Distanz zum Endstand 4:0. Trotz zahlreicher Chancen blieb Alessia Russo ohne Torerfolg; dennoch trug sie wesentlich zur Offensivpräsenz bei.
Aufseiten Englands liegt nun besonderes Augenmerk auf Co-Trainer Arjan Veurink, dessen Rolle künftig noch wichtiger wird: Ab August übernimmt er nämlich selbst den Posten als Nationaltrainer bei den Niederlanden – eine interessante Wendung angesichts seiner aktuellen Aufgabenstellung beim englischen Team während dieses Turniers.
Für die Niederländerinnen bedeutet diese Partie einen ernüchternden Tiefpunkt ihrer EM-Kampagne mit ungewisser Zukunft unter neuem Trainerstab sowie Verbandspolitik nach diesem Turnierabschluss.