Der erfahrene Fußballtrainer Hermann Gerland hat seine langjährige Tätigkeit an der Seitenlinie offiziell beendet. Nach über 50 Jahren im Profifußball zieht sich der „Tiger“ auf eigenen Wunsch zurück und plant, künftig mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen.
Abschluss einer jahrzehntelangen trainerlaufbahn
Hermann Gerland, bekannt als „der Tiger“, verabschiedet sich mit 71 Jahren aus dem aktiven Trainergeschäft. Der Deutsche Fußball-Bund bestätigte, dass Gerland seine Rolle als Co-Trainer der U-21-Nationalmannschaft nach vier Jahren beendet hat. Die Entscheidung erfolgte auf eigenen Wunsch des Trainers, der damit eine beeindruckende Karriere an der Seitenlinie abschließt.
Gerlands Engagement im deutschen Fußball erstreckte sich über mehr als fünf Jahrzehnte – sowohl als Spieler als auch als Trainer. Seine Laufbahn begann er beim VfL Bochum, für den er zwischen 1972 und 1984 mehr als 200 Bundesligaspiele absolvierte. Anschließend widmete er sich vor allem dem Trainerberuf und prägte insbesondere die Nachwuchsarbeit sowie die Arbeit bei Spitzenvereinen maßgeblich.
Seine erfolgreichste Zeit verbrachte Gerland beim FC Bayern München, wo er über zwei Jahrzehnte tätig war. Dort arbeitete er unter renommierten Cheftrainern wie Pep Guardiola, Carlo Ancelotti, Jupp Heynckes und Hansi Flick – stets in einer wichtigen Co-Trainerfunktion. Sein Einfluss auf die Entwicklung zahlreicher Spielergenerationen gilt bis heute als bedeutend für den deutschen Spitzenfußball.
Würdigungen des dfb und der kollegen
Mit seinem Rückzug endet eine Ära: Der DFB würdigte ihn ausdrücklich für seinen Beitrag zum Profifußball in Deutschland. Geschäftsführer Andreas Rettig erklärte: „Nach mehr als 50 Jahren im Profifußball hat sich Hermann entschlossen aufzuhören. Davor haben wir großen Respekt.“ Auch U-21-Cheftrainer Antonio Di Salvo betonte die Bedeutung von Gerlands Persönlichkeit jenseits seines Spitznamens: „Die Zusammenarbeit hat mir immer unfassbar viel Spaß gemacht.“
Persönliche perspektiven nach dem rückzug aus dem fussball
Nach seinem Rückzug vom aktiven Traineramt äußerte Hermann Gerland persönliche Pläne für seine Zukunft abseits des Profi-Fußballs. Er freue sich darauf, künftig verstärkt Zeit mit seiner Familie zu verbringen – insbesondere mit seiner Frau und seinen Enkelkindern: „Die sollen von ihrem Opa noch was haben.“ Gleichzeitig betonte er jedoch seine Verbundenheit zum Sport: „Ganz sicher werde ich dem Fußball verbunden bleiben.“
Diese Aussage verdeutlicht, dass sein Abschied nicht das Ende seines Engagements rund um den Fußballsport bedeutet, sondern vielmehr einen Wechsel hin zu einem anderen Lebensabschnitt markiert. Die Auszeichnung durch Ministerpräsident Markus Söder kurz vor Bekanntgabe seines Ruhestands unterstreicht zudem die Wertschätzung seiner Verdienste weit über das Spielfeld hinaus.
Gerlands Abschied wird von vielen Weggefährten respektvoll aufgenommen; sie sehen darin das Ende einer prägenden Persönlichkeit im deutschen Fußballbetrieb – eine Legende, deren Wirken nachhaltig Spuren hinterlässt.
Sein Spitzname „Tiger“ steht dabei nicht nur für Härte oder Durchsetzungsvermögen auf dem Platz oder an der Seitenlinie; vielmehr beschreibt sie auch eine charakterliche Stärke gepaart mit Leidenschaft und Loyalität gegenüber Spielern sowie Vereinen.
Insgesamt schließt Hermann Gerland ein Kapitel ab, dessen Bedeutung weit über einzelne Erfolge hinausgeht – geprägt von Kontinuität sowie großer Erfahrung in unterschiedlichen Rollen innerhalb des Fußballsports in Deutschland.