Der langjährige NDR-Moderator Carlo von Tiedemann ist am 10. Juni 2025 in seinem Heimatort Quickborn beigesetzt worden. Die Urnenbeisetzung fand im kleinen Kreis statt, um dem letzten Wunsch des Fernsehstars gerecht zu werden.
Stille urnenbeisetzung nach letztem wunsch der familie
Carlo von Tiedemann, geboren 1943, verstarb am 8. Juni 2025 im Albertinen Krankenhaus in Hamburg. Trotz seiner jahrzehntelangen Präsenz im Fernsehen und öffentlichen Leben entschied sich der Moderator für eine private Beisetzung ohne große Öffentlichkeit. Am Mittwoch wurde er auf dem evangelischen Heidefriedhof nahe Hamburg bestattet – nur etwa 15 Personen nahmen an der Zeremonie teil.
Die Familie erfüllte damit den ausdrücklichen Wunsch des Verstorbenen, wie seine Witwe Julia Laubrunn erklärte: „Es war Carlos Wunsch, damit wir in Ruhe trauern können.“ Neben Familienmitgliedern war auch ein enger Freund von Tiedemann anwesend. Die Trauerfeier verlief bewusst zurückhaltend und intim.
Erinnerungen und musikalische gestaltung
Drei Kinder des Moderators hielten kurze Ansprachen und erinnerten an prägende Momente aus dem Leben ihres Vaters. Musikalisch wurde die Zeremonie nach den Vorstellungen von Carlo gestaltet: Eröffnet wurde sie mit „Nessun dorma“ aus der Oper Turandot, zum Abschluss erklang Frank Sinatras Lied „My Way“. Diese Auswahl spiegelte sowohl seine Liebe zur klassischen Musik als auch seinen individuellen Lebensweg wider.
Die Entscheidung für eine kleine Beerdigung steht im Kontrast zu seiner öffentlichen Bekanntheit, zeigt aber die Bedeutung persönlicher Wünsche bei Abschieden prominenter Persönlichkeiten.
Geplante öffentliche gedenkfeier in hamburg würdigt leben und werk
Nach der stillen Urnenbeisetzung plant die Stadt Hamburg eine öffentliche Gedenkveranstaltung für einen ihrer bekanntesten Medienpersönlichkeiten. Am 10. Juli findet ab 15:30 Uhr in der Hauptkirche St. Michaelis eine große Trauerfeier statt, zu der rund 1 500 Gäste erwartet werden.
Unter den Teilnehmern befinden sich zahlreiche Prominente aus Film, Fernsehen und Rundfunk sowie Weggefährten aus über fünf Jahrzehnten Berufstätigkeit bei verschiedenen Sendern – insbesondere beim Norddeutschen Rundfunk . Der NDR wird die Veranstaltung ab etwa 16:15 Uhr live übertragen und so einem breiten Publikum ermöglichen, Abschied zu nehmen.
Diese öffentliche Feier bietet Raum für Erinnerungen an das vielseitige Schaffen von Carlo von Tiedemann sowie Würdigungen seines Beitrags zur deutschen Fernsehlandschaft seit den frühen Siebzigerjahren.
Vielseitige karriere und engagement
Neben seiner Tätigkeit als Moderator engagierte sich Carlo auch gelegentlich als Schauspieler mit Auftritten unter anderem bei Großstadtrevier, Stubbe – Von Fall zu Fall oder im populären Krimiformat Tatort. Seine Karriere begann er bereits 1971 beim NDR-Hörfunk als Reporter; ab Mitte der Siebziger moderierte er Formate wie „Die aktuelle Schaubude“, später kamen Sendungen wie die „NDR Quizshow“, „Carlos Koch-Chaos“ oder „Carlo und Wigald auf Kur“ hinzu.
Sein Tod markiert das Ende einer Ära beim Norddeutschen Rundfunk sowie einen bedeutenden Verlust für das deutsche Medienpublikum insgesamt. Die geplante Gedenkfeier soll diesem Umstand Rechnung tragen und sein Lebenswerk angemessen ehren.