Die Zolldrohungen von US-Präsident Donald Trump gegenüber China und anderen Handelspartnern haben weitreichende Folgen für amerikanische Unternehmen. Besonders kleine und mittelständische Firmen spüren die Belastungen durch erhöhte Einfuhrzölle, wie das Beispiel des Lernspielzeugherstellers hand2mind zeigt.
Zollpolitik unter trump: hintergründe und handelskonflikte mit china
Die Zollpolitik von Präsident Donald Trump verfolgt das Ziel, andere Länder zu Handelsdeals mit den USA zu bewegen. Im Zentrum stehen vor allem Strafzölle gegen China, die sich in der Vergangenheit auf über 100 Prozent hochgeschaukelt hatten. Aktuell liegen sie bei etwa 30 Prozent für chinesisches Spielzeug und weitere Waren, solange Verhandlungen laufen.
Der Hintergrund dieser Maßnahmen ist laut dem Weißen Haus ein unhaltbares Handelsdefizit der Vereinigten Staaten, das als Bedrohung für Volkswirtschaft und nationale Sicherheit angesehen wird. In offiziellen Schreiben an Handelspartner betont Trump, dass diese Zölle notwendig seien, um die Handelspolitik anderer Länder zu korrigieren.
Diese Strategie führt jedoch zu erheblichen Spannungen im internationalen Handel. Die angekündigten Einheitszölle sollen alle Produkte betreffen, die ein Land an die USA verkauft – eine Maßnahme mit potenziell weitreichenden Konsequenzen für globale Lieferketten.
Auswirkungen auf us-firmen am beispiel von hand2mind
Das Unternehmen hand2mind, ansässig nahe Chicago, vertreibt Lernspielzeug hauptsächlich an Schulen in den USA. Die Produktion erfolgt überwiegend in chinesischen Fabriken aufgrund günstiger Fertigungskosten. Geschäftsführer Rick Woldenberg äußert sich schockiert über die Auswirkungen der Zölle: „Dass uns die eigene Regierung das antut, ist absolut schockierend.“
Für ihn wirken Zölle wie eine Steuererhöhung – besonders belastend für kleine Unternehmen wie seines. Trotz einer Reduzierung der Zollhöhe auf 30 Prozent bleibt dies „Gift“ fürs Geschäft. Woldenberg kritisiert zudem eine fehlende Wertschätzung seitens der Regierung: Während versucht werde, mehr Autofabriken zurück in die USA zu holen, werde sein Beitrag zur Schaffung von 500 Arbeitsplätzen sowie Investitionen in neue Technologien kaum berücksichtigt.
Auch andere Branchen zeigen sich besorgt über Trumps Zollstrategie; Briefe des Weißen Hauses an Partnerländer ändern daran wenig.
Diplomatische mahnbriefe und verhandlungen mit handelspartnern weltweit
Neben den Strafzöllen verschickt Präsident Trump persönlich Mahnbriefe an zahlreiche Staats- und Regierungschefs weltweit – bisher mehr als ein Dutzend via seinem Netzwerk Truth Social veröffentlicht. Diese Schreiben sind verbindlich formuliert; sie fordern Öffnung bisher geschlossener Märkte sowie Abbau bestehender Handelsbarrieren zugunsten der USA.
Die Höhe der angedrohten Zollsätze variiert je nach Land zwischen 25 Prozent bis hin zu 40 Prozent . Gleichzeitig signalisiert Trump aber auch Verhandlungsspielraum: „Falls Sie es wünschen sollten… werden wir vielleicht darüber nachdenken…“ heißt es darin wörtlich.
Trumps Sprecherin Caroline Leavitt erklärte bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus zudem einen Wunsch nach maßgeschneiderten Handelsverträgen mit jedem Land weltweit – was komplexe Detailarbeit bedeutet.
Handelsminister Scott Bessent bestätigte gegenüber CNBC einen starken Anstieg eingehender Vorschläge aus aller Welt infolge dieser Strategie.
Handelsabkommen unter trump: erfolge und herausforderungen
Bislang konnten nur wenige konkrete Abkommen abgeschlossen werden: Im Mai wurde ein Vertrag mit Großbritannien verkündet; kürzlich folgte ein Deal mit Vietnam. Dennoch fehlt bislang ein umfassendes multilaterales Abkommen im Rahmen von Trumps Zollpolitik.
Verhandlungen solcher Verträge dauern oft Monate bis Jahre; Vertragstexte umfassen häufig hunderte Seiten komplexer Regelungen. Als neuer Termin zum Inkrafttreten erhöhter Zollsätze gilt nun offiziell der 1. August 2025 – was zumindest zeitlichen Spielraum für weitere Gespräche schafft, auch gegenüber wichtigen Partnern wie der Europäischen Union.
Diese langwierigen Prozesse erschweren kurzfristige Entspannung im internationalen Handel trotz politischer Absichtserklärungen deutlich sichtbar.
Widerstand gegen zollpolitik: klagen kleiner firmen gegen präsident trumps maßnahmen
Rick Woldenberg hat gemeinsam mit anderen Unternehmern juristisch gegen Trumps Zollmaßnahmen geklagt – zunächst erfolgreich vor einem Bundesgericht Ende Mai dieses Jahres. Kurz darauf entschied jedoch ein anderes Gericht zugunsten des Präsidenten vorläufig weiterzumachen.
Im Interview betont Woldenberg dennoch seine Zuversicht trotz schwieriger Umstände: „Wir tun alles, um unser Geschäft zu erhalten.“ Er beschreibt diese Phase als „Pandemie 2.0“, noch härter als Covid-19-Pandemiezeiten zuvor gewesen sei – welche sein Unternehmen bereits überstanden habe.
Woldenberg sieht Trumps Politik daher als temporäre Herausforderung an; langfristig werde sich sein Betrieb behaupten können trotz zusätzlicher Belastung durch hohe Importzölle.
Diese Beispiele verdeutlichen eindrücklich den Zwiespalt zwischen politischen Zielsetzungen zur Stärkung heimischer Industrie einerseits sowie realwirtschaftlichen Folgen insbesondere für kleinere US-Unternehmen andererseits innerhalb aktueller globaler Handelskonflikte unter Präsident Donald Trump.