Die Flutkatastrophe im ländlichen Kerr County in Texas hat mindestens 104 Menschen das Leben gekostet. Besonders betroffen ist die kleine Gemeinde Center Point, wo Helfer in einer Lagerhalle Unterstützung für Betroffene organisieren. Die Suche nach Überlebenden dauert an, während die Region mit den Folgen der verheerenden Wassermassen kämpft.
Katastrophale flut trifft kerr county und hinterlässt große zerstörung
In der Nacht zum Freitag stieg der Wasserstand des Flusses im Kerr County innerhalb von nur 45 Minuten um acht Meter an. Diese plötzliche Flutwelle überraschte viele Bewohner und führte zu massiven Überschwemmungen in dem ländlichen Bezirk nordwestlich von San Antonio. Die Region ist unter dem Namen „Flash Flood Alley“ bekannt, da sie immer wieder von Sturzfluten heimgesucht wird. Bereits in den Jahren 1987 und 2015 starben hier zahlreiche Menschen durch Wassermassen, doch die aktuelle Katastrophe übertrifft alle bisherigen Ereignisse deutlich.
Die heftigen Regenfälle hatten bereits zuvor zu Sturzfluten geführt, doch das Ausmaß dieser jüngsten Überschwemmung war beispiellos. Besonders betroffen sind kleine Gemeinden wie Center Point, wo viele Häuser zerstört oder schwer beschädigt wurden. Straßen sind unpassierbar geworden, Infrastruktur wurde stark beeinträchtigt und zahlreiche Menschen verloren ihr Zuhause oder Angehörige.
Freiwillige Helfer haben sich schnell organisiert und versorgen die Betroffenen mit Lebensmitteln sowie anderen dringend benötigten Gütern. In einer Lagerhalle sammeln sich Familien wie Shavawn Justice aus Texas, die selbst Verluste erlitten hat: „Ich habe Freunde, die kein Zuhause mehr haben oder ihren Ehemann verloren haben“, berichtet sie eindrücklich über das Leid vor Ort.
Menschliche tragödien und laufende suche nach vermissten personen
Unter den Todesopfern befinden sich mindestens 28 Kinder aus dem Kerr County – eine erschütternde Zahl angesichts der kleinen Bevölkerungszahl der Region. Besonders tragisch sind Berichte vom Mädchen-Ferienlager Camp Mystic, wo mehrere Teilnehmerinnen im Schlaf von den Wassermassen überrascht wurden und vom Wasser mitgerissen wurden.
Die Suche nach Überlebenden gestaltet sich schwierig; noch immer werden zahlreiche Personen vermisst. Mit jedem Tag schwindet jedoch zunehmend die Hoffnung auf Rettung weiterer Opfer angesichts des Ausmaßes der Katastrophe.
Texanerin Patricia Mendoza beschreibt das kollektive Leid: „Wenn eine Mutter weint, weinen wir alle.“ Der Fokus liege besonders auf den Kindern – ihnen gelte größte Sorge angesichts ihrer Verletzlichkeit in dieser Situation.
Auch Jeff Jaramillo, ein weiterer Bewohner aus Texas, betont neben materiellen Verlusten vor allem zwischenmenschliche Beziehungen als entscheidend: „Es geht letztendlich darum, sich gegenseitig aufzufangen.“ Dieses Gemeinschaftsgefühl sei jetzt wichtiger denn je für jene Menschen im Kerr County.
Die Hilfsmaßnahmen konzentrieren sich derzeit darauf, Grundversorgung sicherzustellen sowie psychologische Unterstützung anzubieten – ein langer Weg liegt vor allen Betroffenen bei der Bewältigung dieser Naturkatastrophe voller Trauer und Zerstörung.
