Die erste Damenmannschaft des TC Grün-Weiß Luitpoldpark, bekannt als Lupo-Girls, hat im Kampf um den Verbleib in der Tennis-Bundesliga einen Rückschlag erlitten. Nach einer Niederlage gegen Waldau Stuttgart ist der Klassenerhalt nur noch mit fremder Hilfe möglich.
Lupo-girls unterliegen waldau Stuttgart trotz kämpferischer leistung
Der Tennisklub aus München musste sich im Heimspiel gegen Waldau Stuttgart mit 3:6 geschlagen geben. Die Partie auf dem gepflegten Rasenplatz des Clubs war von großer Spannung geprägt, da die Münchnerinnen dringend Punkte für den Klassenerhalt benötigten. Der tennisbegeisterte Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg Oli Blume hatte eigens seinen indigoblauen Morgan Oldtimer Baujahr 2001 neben die Spielfläche gestellt – eine charmante Geste als Anreiz für einen Sieg seiner Mannschaft. Doch die Hoffnung auf eine gemeinsame Spritztour blieb unerfüllt, da das Team verlor.
Nach sechs Niederlagen in sieben Spielen steht das Team vor einer schwierigen Ausgangslage. Das Ergebnis spiegelt wider, wie hart umkämpft die Liga ist und wie schwer es für Aufsteiger ist, sich zu behaupten. Trotz eines ausgeglichenen Zwischenstands nach den Einzeln konnten die Münchnerinnen nicht alle Chancen nutzen. Besonders hervorzuheben sind Siege von Tena Lukas im Match-Tiebreak sowie Eva-Marie Voracek , während Ziva Falkner ein knappes Doppel gewann.
Entscheidendes doppel fällt zugunsten von waldau aus
Das entscheidende Doppel jedoch brachte keine Wende mehr: Die angeschlagene Tena Lukas musste zusammen mit Kathinka von Deichmann frühzeitig aufgeben, was letztlich zum Verlust aller Doppel führte und damit zur Niederlage beitrug.
Finanzielle herausforderungen für frauenteam in münchen
Der Weg des Teams in die höchste deutsche Spielklasse war bereits ungewöhnlich – erst durch den Rückzug eines Sponsors beim ursprünglichen Aufsteiger Bernhausen rückte der Platz für die Lupo-Girls frei. Anders als viele andere Bundesligisten verfügt das Team nicht über einen großen Hauptsponsor; stattdessen finanziert es sich durch kleinere Beiträge von Tennis-Enthusiasten wie Oli Blume sowie durch eigene Werbeaktionen.
In einer Stadt wie München gestaltet sich das Sammeln finanzieller Mittel besonders schwierig, da zahlreiche Freizeitangebote konkurrieren und Sponsoren oft zurückhaltend sind. Um dennoch Aufmerksamkeit zu erzeugen, wurde ein Event-Team gegründet, das versucht, neue Unterstützer zu gewinnen und Veranstaltungen rund ums Tennis zu organisieren.
Trotz dieser Bemühungen bleibt es eine Herausforderung für den Verein, langfristig konkurrenzfähig zu bleiben – sowohl sportlich als auch wirtschaftlich –, zumal Spielerinnen oft höhere Gehälter oder lukrativere Angebote aus anderen Ländern erhalten können.
Maya Joint als beispiel für talententwicklung außerhalb der bundesliga
Ein besonderer Fall innerhalb des Teams ist Maya Joint – eine australische Tennisspielerin mit bayerischen Wurzeln –, deren Entwicklung exemplarisch zeigt, welche Herausforderungen Bundesliga-Teams haben können. Kurz vor Meldeschluss wurde sie dank eines Telefonanrufs ihrer Großmutter noch ins Kader aufgenommen; doch aufgrund zahlreicher Verletzungen kam sie nie zum Einsatz.
Joint entwickelte sich sportlich so stark weiter, dass sie mittlerweile auf Weltranglistenplätzen rangiert . Während ihrer Saison spielte sie parallel bei internationalen Turnieren wie Wimbledon erfolgreich bis ins Achtelfinale im Doppel hinein – Leistungen weit über dem Niveau vieler Bundesliga-Spielerinnen.
Teammanager Wilfried Gatzke erläuterte dazu: „Als wir im Februar Kontakt aufnahmen stand Maya noch deutlich niedriger in der Rangliste.“ Seitdem habe sie mehrere WTA-Turniere gewonnen und sei inzwischen viel zu gut für Einsätze in der Bundesliga geworden.
Diese Entwicklung verdeutlicht auch strukturelle Probleme kleinerer Vereine bei der Bindung junger Talente an nationale Ligen angesichts internationaler Konkurrenzangebote sowie persönlicher Karriereplanung einzelner Spielerinnen.
Aussichten vor dem letzten spieltag und perspektiven fürs team
Vor dem letzten Spieltag stehen die Chancen auf den Klassenerhalt äußerst schlecht; ein Sieg gegen Schlusslicht Hannover wäre nur dann ausreichend, wenn gleichzeitig andere Ergebnisse zugunsten von Luitpoldpark ausfallen würden – etwa hohe Siege vom Tabellenführer Aachen oder Hamburg bei ihren Partien am selben Wochenende.
Die Mannschaft hat diese Saison überwiegend gegen etablierte Traditionsvereine gespielt und dabei meist klare Außenseiterrollen eingenommen. Nur wenige Überraschungserfolge konnten erzielt werden; dennoch zeigen einzelne knappe Ergebnisse Potenzial zur Weiterentwicklung trotz begrenzter Ressourcen.
Obwohl Maya Joint nach Wimbledon kurzzeitig wieder am Club vorbeischauen wird, wird sie nicht mehr anreisen können zum abschließenden Auswärtsspiel nach Hannover reisen kann laut Angaben des Teamchefs Gatzke bleibt somit wenig Hoffnung auf Verstärkung durch Topspielerinnen außerhalb des regulären Kaders bis Saisonende bestehen.
Für Unterstützer wie Oli Blume, dessen Engagement symbolisch auch durch seinen Oldtimer sichtbar wurde, bleibt weiterhin Motivation bestehen: „Vielleicht schaffe ich es ja nochmal ein paar Bälle mit ihr zu schlagen“, sagte er optimistisch angesichts möglicher Begegnungen abseits offizieller Spiele.