Home Sport Großbrand in mecklenburg-vorpommern tötet 9 500 Hühner und löst politische debatte aus
Sport

Großbrand in mecklenburg-vorpommern tötet 9 500 Hühner und löst politische debatte aus

Share
Share

Bei einem Brand auf einem Biohühnerhof im Landkreis Ludwigslust-Parchim sind rund 9 500 Tiere verendet. Der Vorfall hat eine erneute Diskussion über Brandschutz und Tierhaltung ausgelöst.

Großbrand auf biohühnerhof in bresegard bei picher verursacht hohe tierverluste

Am Morgen des 08.07.2025 brach gegen 10:40 Uhr ein Feuer in einer großen Hühnerstallanlage im mecklenburg-vorpommerschen Bresegard bei Picher aus. Die Einsatzkräfte trafen vor Ort ein, als das Gebäude bereits vollständig in Flammen stand. Trotz sofortiger Löschmaßnahmen konnten etwa 9 500 Hühner nicht gerettet werden und verendeten durch den Brand oder die Rauchentwicklung. Die Polizei schätzt den Sachschaden auf rund eine Million Euro.

Die genaue Ursache des Feuers ist bislang ungeklärt, Ermittlungen wegen fahrlässiger Brandstiftung wurden eingeleitet. Aufgrund der starken Hitzeentwicklung kann ein Brandursachenermittler voraussichtlich erst ab dem Folgetag mit seiner Arbeit beginnen, um die Umstände detailliert zu untersuchen.

Das betroffene Stallgebäude war mit einer Solaranlage auf dem Dach ausgestattet, was zusätzliche Herausforderungen für die Feuerwehr bedeutete. Der Betrieb wird als Biohühnerhof geführt, was angesichts der hohen Tierverluste besonders tragisch ist.

Der Vorfall reiht sich ein in eine Reihe von Großbränden in landwirtschaftlichen Stallanlagen bundesweit, bei denen immer wieder tausende Tiere ums Leben kommen.

Politische reaktionen fordern bessere brandschutzmaßnahmen und tierwohlverbesserungen

Die agrarpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Die Linke, Ina Latendorf, kritisierte den Umgang mit Brandschutzvorschriften scharf: „Nach dem Fanal in Alt-Tellin vor vier Jahren hat immer noch keine Kehrtwende in der Tierhaltung eingesetzt.“ Sie bezog sich damit auf einen Großbrand vom März 2021 im Landkreis Vorpommern-Greifswald, bei dem etwa 50 000 Schweine starben.

Latendorf bemängelte insbesondere fehlende baurechtliche Anpassungen wie verbesserte Lüftungssysteme und wirksamen Brandschutz: „Trotz vieler Bekundungen sind bisher notwendige Änderungen nicht ausreichend umgesetzt worden.“ Sie fordert verbindliche Vorschriften zur Vermeidung solcher Katastrophen sowie mehr Schutz für die Tiere selbst.

Auch die Tierschutzstiftung Vier Pfoten bezeichnete Stallbrände nicht als Einzelfälle, sondern als Ausdruck systematischen Versagens beim Umgang mit fühlenden Lebewesen. Die Stiftung fordert effektive Maßnahmen wie brandsichere Abschnitte innerhalb von Ställen sowie mobile Rettungspferche für schnelle Evakuierungen im Notfall.

Besonders wichtig sei nach Ansicht der Stiftung zudem der Zugang zu Freilandflächen: Nur so hätten Tiere überhaupt Überlebenschancen außerhalb brennender Gebäude.

Grüne fordern verpflichtenden brandschutz auch für bestehende anlagen

Der agrar- und umweltpolitische Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen im Landtag Mecklenburg-Vorpommern, Harald Terpe, verlangte ebenfalls gesetzliche Regelungen zum verpflichtenden Brandschutz auch für bestehende Anlagen: „Es darf nicht länger hingenommen werden, dass bestehende Ställe beim Brandschutz praktisch außen vor bleiben.“ Er bezeichnete jeden weiteren Brand mit tausenden toten Tieren als Skandal und Ausdruck politischer Untätigkeit.

Wiederholte stallbrände führen zu massiven tierverlusten deutschlandweit

Nicht nur Mecklenburg-Vorpommern ist von solchen Tragödien betroffen – auch andernorts kam es zuletzt zu ähnlichen Ereignissen mit hohen Todeszahlen unter Nutztieren. So starben vergangene Woche bei einem Großbrand eines Schweinestalls nahe Melle mehrere hundert Ferkel durch Feuer oder Rauchgasvergiftung.

Ein Passant hatte das Feuer entdeckt und alarmierte Polizei sowie Feuerwehr rechtzeitig – dennoch standen beim Eintreffen alle Ställe bereits vollflächig in Flammen. Von rund 600 Tieren konnten lediglich etwa zwanzig gerettet werden; darunter befanden sich circa 550 Ferkel sowie fünfzig ausgewachsene Schweine.

Der entstandene Schaden wurde von Behörden auf eine hohe sechsstellige Summe geschätzt; Ermittlungen zur genauen Ursache laufen weiterhin unter polizeilicher Beschlagnahmung des Brandortes.

Diese Fälle verdeutlichen erneut Defizite beim vorbeugenden Brandschutz landwirtschaftlicher Betriebe trotz bekannter Risiken durch technische Anlagen oder bauliche Gegebenheiten innerhalb großer Tierhaltungsanlagen.

Share
Related Articles
Sport

Unbekannter virusausbruch auf der Navigator of the Seas macht 134 kreuzfahrtgäste krank

Auf der Kreuzfahrt von Los Angeles nach Mexiko und zurück kam es...

Sport

Deutsche Fußballerinnen mit däbritz und kleinherne erstmals in der startelf gegen spanien

Das EM-Halbfinale zwischen Deutschland und Spanien bringt für die deutschen Fußballerinnen personelle...

Sport

Deutsches frauen-nationalteam vor schwerer halbfinalaufgabe gegen spanien bei em in basel

Die deutsche frauen-nationalmannschaft steht im halbfinale der europameisterschaft 2024 in Basel und...

Sport

Interesse an Bayern-Talent Paul Wanner als Tillman-Ersatz bei PSV Eindhoven

Der niederländische Erstligist PSV Eindhoven sucht nach dem Abgang von Malik Tillman...

Immer aktuell: Nachrichten, Klatsch, Sport und Politik in Echtzeit.

Infos & Mitteilungen

Infos und Pressemitteilungen senden Sie eine E‑Mail an: info@thenga.de

Copyright © 2025 im Eigentum von Influencer Srls – Dieser Blog ist keine journalistische Publikation, da er ohne jegliche Periodizität aktualisiert wird. Er kann daher nicht als redaktionelles Produkt im Sinne des Gesetzes Nr. 62 vom 07.03.2001 angesehen werden.