Die Vereinten Nationen haben die Taliban in einer Resolution aufgefordert, ihre repressive Politik gegenüber Frauen und Mädchen zu beenden. Die UN-Generalversammlung verabschiedete das Papier mit großer Mehrheit, während einige Staaten dagegen oder mit Enthaltung stimmten.
Un-generalversammlung verurteilt unterdrückung von frauen in afghanistan
Fast vier Jahre nach der erneuten Machtübernahme der Taliban in Afghanistan hat die UN-Generalversammlung eine klare Stellungnahme gegen die repressiven Maßnahmen der militant-islamistischen Organisation veröffentlicht. Mit 116 Ja-Stimmen wurde eine Resolution angenommen, die insbesondere auf das Ende der systematischen Unterdrückung von Frauen und Mädchen abzielt. Die Vereinigten Staaten und Israel stimmten gegen das Papier, während zwölf Länder – darunter Russland, China, Indien und der Iran – sich enthielten.
In dem Dokument wird die „schwerwiegende, sich verschlimmernde, weit verbreitete und systematische Unterdrückung“ aller weiblichen Bevölkerungsgruppen in Afghanistan ausdrücklich verurteilt. Die Taliban werden aufgefordert, den Ausschluss von Frauen aus Bildungseinrichtungen sowie vom Arbeitsmarkt zu beenden. Zudem soll ihnen ermöglicht werden, am öffentlichen Leben teilzunehmen.
Die Resolution spiegelt auch tiefe Besorgnis über die humanitäre Lage wider: Wirtschaftliche Schwierigkeiten sowie menschenrechtliche Verstöße haben sich seit August 2021 deutlich verschärft. Vor diesem Hintergrund fordern die Vereinten Nationen verstärkte internationale Unterstützung für die afghanische Bevölkerung sowie neue Initiativen zur Förderung von Frieden und Stabilität im Land.
Bildungsausschluss und arbeitsverbot für afghanische frauen unter den taliban
Seit dem Machtantritt im August 2021 verbieten die Taliban Mädchen ab der siebten Klasse den Schulbesuch offiziell; einige Schulen bieten jedoch weiterhin Unterricht für ältere Schülerinnen an – entgegen dieser Anordnung. Im Dezember 2024 wurde zudem ein Verbot erlassen, das es Frauen untersagt, medizinische Ausbildungen zu absolvieren oder im Gesundheitswesen tätig zu sein.
Bericht der vereinten nationen im juni 2025
Ein Bericht der Vereinten Nationen vom Juni 2025 zeigt dramatische Zahlen: Fast 80 Prozent aller afghanischen Frauen unter 30 Jahren sind entweder vom Bildungsangebot ausgeschlossen oder dürfen nicht arbeiten. Diese Einschränkungen wirken sich massiv auf ihre Lebensperspektiven aus.
Parallel dazu hat Russland Anfang Juli als erster Staat weltweit offiziell Anerkennung gegenüber der Regierung unter Führung der Taliban ausgesprochen – ein Schritt mit weitreichenden politischen Implikationen für internationale Beziehungen rund um Afghanistan.
Die Situation bleibt angespannt: Während internationale Organisationen auf mehr Rechte drängen, halten lokale Machthaber an restriktiven Vorgaben fest. Der Ausschluss großer Teile der Bevölkerung vom gesellschaftlichen Leben gefährdet langfristig Frieden und Entwicklung des Landes erheblich.