Der großflächige Waldbrand nahe Gösselsdorf auf der Saalfelder Höhe hält die Feuerwehr und Behörden weiterhin in Atem. Trotz intensiver Löscharbeiten breiten sich die Flammen auf mehr als 2 000 Hektar aus, was den Einsatz zu einer der größten Katastrophen dieser Art im Freistaat Sachsen macht.
Lageentwicklung und herausforderungen bei den Löschmaßnahmen
Seit dem 02.07.2025 brennt es ununterbrochen in der Region um Gösselsdorf auf mindestens 250 Hektar Fläche, mittlerweile hat sich das betroffene Gebiet auf rund 2 100 Hektar ausgeweitet. Die Feuerwehr kämpft mit schwierigen Bedingungen: Starke Winde fachen immer wieder neue Glutnester an, sodass ein vollständiges Eindämmen des Feuers bislang nicht möglich ist. Ein Sprecher des Landratsamtes Saalfeld-Rudolstadt erklärte, dass beim Löschen eines Glutnestes wenige Meter entfernt bereits das nächste Feuer aufflammt.
Besondere probleme zwischen großneundorf und limbach
Besondere Probleme bereitet das Gebiet zwischen den Orten Großneundorf und Limbach, wo die Brandbekämpfung durch unwegsames Gelände erschwert wird. Landrat Wolfram zeigte sich dennoch vorsichtig optimistisch: „Im Moment sind wir zuversichtlich, dass das Feuer unter Kontrolle gebracht werden kann.“ Die Lage bleibt jedoch angespannt.
Die Gohrischheide selbst liegt an der Landesgrenze zwischen Sachsen und Brandenburg und ist von besonderer Bedeutung für die Einsatzkräfte aufgrund ihrer früheren militärischen Nutzung als Truppenübungsplatz. Diese Vergangenheit bringt erhebliche Gefahren mit sich: Munition im Boden kann jederzeit detonieren, weshalb viele Löschmaßnahmen nur aus sicherer Entfernung oder von Fahrzeugen aus durchgeführt werden können.
Umfang des schadens und politische reaktionen
Das Ausmaß des Waldbrands ist enorm: Mit circa 2 100 verbrannten Hektar entspricht die zerstörte Fläche etwa einem Zehntel der Stadtfläche von Chemnitz. Die gesamte Gohrischheide umfasst laut Angaben von Landrat Hänsel rund 2 800 Hektar – damit sind fast drei Viertel dieses Gebiets abgebrannt oder betroffen.
Ministerpräsident Michael Voigt bezeichnete das Ereignis als „Ausnahmeereignis, das uns alle bewegt“. Aufgrund der dramatischen Situation wurde am Wochenende offiziell Katastrophenalarm ausgelöst, um zusätzliche Ressourcen für die Brandbekämpfung mobilisieren zu können.
Landrat Hänsel berichtete zudem über einen positiven Aspekt trotz aller Zerstörung: Da große Teile der Gohrischheide bereits abgebrannt sind, besteht dort keine Gefahr weiterer Brände mehr – verbrannte Flächen können nicht erneut Feuer fangen. Dies erleichtert langfristig zumindest eine Stabilisierung vor Ort.
Die komplexe Lage erfordert weiterhin eine enge Zusammenarbeit verschiedener Behörden sowie spezialisierter Einheiten zur Munitionsräumung und Brandbekämpfung unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen. Der Schutz angrenzender Ortschaften hat dabei höchste Priorität für alle Beteiligten.
Die Berichterstattung über diesen außergewöhnlichen Waldbrand wurde zuletzt am 06.07.2025 vom Deutschlandfunk gesendet und zeigt eindrücklich die Herausforderungen moderner Katastropheneinsätze in sensiblen Naturräumen Deutschlands auf.