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Us-zollpolitik unter trump: entscheidungen, handelsverhandlungen und wirtschaftliche folgen bis juli 2025

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Die zollpolitik der USA unter donald trump hat weltweit für Aufsehen gesorgt. Insbesondere der 2. April 2025 markierte einen bedeutenden Moment, als hohe Zölle angekündigt wurden, die Handelspartner wie die europäische union vor große Herausforderungen stellten. Die folgenden Monate waren geprägt von komplexen Verhandlungen und widersprüchlichen Signalen aus Washington.

Der „tag der befreiung“ am 2. april 2025 und seine unmittelbaren folgen

Am 2. April 2025 lud donald trump seine Unterstützer in den Rosengarten des Weißen Hauses ein, um eine neue Phase seiner Handelspolitik einzuläuten. Ein Gewerkschafter aus der Automobilindustrie eröffnete die Veranstaltung mit einigen Worten, bevor Trumps Handelsminister howard lutnick mit einer Papptafel nach vorn trat. Auf dieser Tafel waren Zölle skizziert, die nahezu alle Länder weltweit zahlen sollten – darunter auch ein Satz von zwanzig Prozent für Importwaren aus Europa.

Diese Ankündigung löste in der europäischen union sowie global panikartige Reaktionen aus. Börsenkurse stürzten ab und viele Unternehmen befürchteten erhebliche Belastungen durch die neuen Einfuhrgebühren. Die Höhe des Satzes überraschte viele Experten ebenso wie Politiker; zwanzig Prozent auf Importwaren bedeuteten eine drastische Verschärfung gegenüber bisherigen Regelungen.

Nur eine Woche später kündigte trump jedoch eine neunzigtägige Pause bei den Zöllen an – offenbar reagierte er damit auf den Druck durch die Turbulenzen an den Finanzmärkten sowie auf interne Beratungsergebnisse seiner Regierung. Ziel war es laut eigenen Aussagen des Präsidenten, Zeit zu gewinnen für weitere Verhandlungen mit Handelspartnern bis zum festgelegten Datum am 9. Juli.

Widersprüchliche signale zur verlängerung der zollpause und herausforderungen im handelsdialog

Die Frist vom 9. Juli rückte schnell näher – doch unklar blieb lange Zeit, ob sie verlängert wird oder nicht. Während donald trump am Mittwoch erklärte: „Ich werde ihnen Briefe schreiben“, was als Drohung verstanden wurde, nach Ablauf neue Zölle zu verhängen, gab sein Finanzminister scott bessent einige Tage zuvor vorsichtigere Signale ab und sprach von möglichen weiteren Deals erst zum 1. September.

Komplexität und erste ergebnisse

Die Verhandlungen gestalteten sich schwieriger als erwartet; selbst Trumps eigene Berater räumten inzwischen ein, dass sie komplexer sind als angenommen wurde – schuld daran seien vor allem die Handelspartner selbst: „Sie sind so verwöhnt davon worden“, sagte trump über jahrzehntelange angebliche Benachteiligung amerikas durch andere Länder.

Trotzdem konnten erste Abkommen erzielt werden: Mit Vietnam vereinbarte man beispielsweise einen festen zehnprozentigen Satz für vietnamesische Importe sowie höhere Gebühren für Produkte chinesischer Herkunft über Vietnam umgeleitet; im Gegenzug öffnet Vietnam seinen Markt stärker für amerikanische Exporteure – insbesondere Sportartikelhersteller profitieren davon stark.

Auch mit großbritannien gelang bereits im Mai eine Übereinkunft im Rahmen des Handelskriegs gegen China; dort konnte zumindest bei einem heiklen Punkt erreicht werden, dass seltene Erden wieder in größeren Mengen geliefert werden sollen – diese Rohstoffe sind essenziell für zahlreiche Industriebranchen in den USA.

Schwierigkeiten bei japanischen verhandlungen und zweifache us-zollstrategie

Besonders kompliziert gestalten sich hingegen Gespräche mit Japan: Trotz zahlreicher Besuche japanischer Vertreter in Washington stockt das Handeln weiter erheblich wegen unterschiedlicher Erwartungen bezüglich Importen amerikanischen Reisens sowie anderer Produkte.

Ein Grund dafür ist auch die sogenannte Doppelstrategie washingtonscher Politik: Neben allgemeinen Gegenzöllen gibt es spezielle Tarifmaßnahmen gegen einzelne Industriezweige wie Autos oder Stahlprodukte; weitere sollen folgen etwa bei Halbleitern oder Pharmazeutika nach Wünschen trumpscher Seite.

Diese Spezialzölle erschweren nicht nur diplomatische Gespräche, sondern sorgen auch innerhalb betroffener Branchen zunehmend für Unruhe; sowohl Japan als auch europäische Partner fordern deren Rücknahme oder zumindest keine weiteren Erhöhungen – bislang zeigt sich jedoch wenig Kompromissbereitschaft seitens Trumps Administration trotz wachsendem Druck aus Wirtschaftskreisen und parteiinternen Kritikern.

Innenpolitische risiken und bisher kaum spürbare wirtschaftliche konsequenzen

Trotz aller Spannungen hält donald trump an seinem Ziel fest: Industriejobs zurückholen soll helfen zugleich Haushaltslöcher zu stopfen dank zusätzlicher Einkünfte durch erhöhte Zolleinnahmen – gerade angesichts eines kürzlich verabschiedeten Haushaltsgesetzes inklusive milliardenschwerer Steuererleichterungen steigt allerdings gleichzeitig auch die Verschuldung deutlich an – Prognosen zufolge um mehr als drei Billionen Dollar binnen zehn Jahren.

Das Risiko eines innenpolitischen Backlashs wäre groß, falls nach dem Ende der neunzigtägigen Pause am 9. Juli erneut hohe Tarifaufschläge eingeführt würden – bereits im Frühjahr hatte es massive Kritik gegeben, nicht nur von Ökonomen sondern sogar konservativen Medien wie dem Wall Street Journal wegen möglicher Konjunkturabschwächung bis hin zur Rezession.

Insgesamt blieben negative Effekte bislang begrenzt sichtbar: Preise stiegen kaum merklich, leere Regale großer Einzelhändler fehlen ebenso weitgehend. Viele Firmen absorbierten zusätzliche Kosten teilweise selbst oder erzielten Preisnachlässe bei Lieferanten. Auch Arbeitsmarktdaten zeigen robuste Entwicklung, allein im Juni entstanden rund 147.000 neue Stellen.

Dennoch hinterlassen monatelange Unsicherheiten ihre Spuren: Investitionen wurden vielfach verschoben oder ganz abgesagt, besonders betroffen sind automobil- sowie metallverarbeitende Industrien. Diese Branchen hoffen nun vor allem darauf, dass das bisherige Chaos nicht zurückkehrt sondern bald stabile Rahmenbedingungen geschaffen werden können.

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