Der niederländische Radprofi Mathieu van der Poel sicherte sich den Sieg auf der zweiten Etappe der Tour de France. Nach 209,1 Kilometern zwischen Lauwin-Planque und Boulogne-sur-Mer setzte er sich im Sprint gegen den amtierenden Weltmeister und Titelverteidiger Tadej Pogacar durch.
Spannendes rennen bei schwierigen bedingungen an der kanalküste
Die zweite Etappe führte die Fahrer über 209,1 Kilometer von Lauwin-Planque bis an die Küste nach Boulogne-sur-Mer am Ärmelkanal. Strömender Regen sorgte bereits vor dem Start für Verzögerungen, da es zu einem Stau bei den Teamfahrzeugen kam. Das Rennen begann somit verspätet unter schwierigen Bedingungen, was das Fahrerfeld vor zusätzliche Herausforderungen stellte.
Früh bildete sich eine Spitzengruppe, die das Rennen lange Zeit dominierte und erst etwa 50 Kilometer vor dem Ziel vom Hauptfeld eingeholt wurde. Die Strecke war geprägt von mehreren Bergwertungen mittlerer Kategorie, darunter die Côte du Haut Pichot rund 30 Kilometer vor dem Ziel sowie zwei weitere Anstiege in den letzten zehn Kilometern: die Côte de Saint-Étienne-au-Mont und die Côte d’Outreau. Diese Abschnitte führten zu einer deutlichen Tempoverschärfung durch die Favoritenteams.
Das Feld schrumpfte merklich, als insbesondere Teams mit Topfahrern wie Pogacar oder Vingegaard das Tempo erhöhten. Der Kampf um Positionen wurde intensiver – ein harter Schlagabtausch prägte das Finale dieser längsten Teilstrecke bei der 112. Austragung des französischen Rundfahrtklassikers.
Entscheidung im sprint mit van der poel knapp vor pogacar
Im packenden Finale setzte sich Ex-Weltmeister und Paris-Roubaix-Sieger Mathieu van der Poel vom Team Alpecin-Deceuninck im Spurt durch. Er verwies den slowenischen Weltmeister und Titelverteidiger Tadej Pogacar, vertreten vom UAE Team Emirates XRG, auf Platz zwei. Den dritten Rang belegte zweimalige Tour-Sieger Jonas Vingegaard aus Dänemark .
Van der Poels Erfolg markiert zugleich seinen erstmaligen Gewinn des Gelben Trikots bei dieser Frankreich-Rundfahrt – ein bedeutender Meilenstein in seiner Karriere als Radprofi.
Der deutsche Nachwuchsfahrer Florian Lipowitz versuchte im steilen Schlussstück eine Attacke zu setzen, konnte aber nicht dauerhaft mithalten. „Ich wollte es probieren“, erklärte Lipowitz am ARD-Mikrofon nach dem Rennen: „Ich hatte am Ende so viel Laktat in den Beinen. Leider ist es nicht aufgegangen.“ Der 24-jährige Ulmer belegte schließlich Platz zwanzig auf dieser anspruchsvollen Etappe.
Ausblick auf kommende etappen mit zeitfahren in caen
Nach diesem intensiven zweiten Abschnitt führt die dritte Etappe am Montag über 178,3 Kilometer von Valenciennes nach Dünkirchen an der Kanalküste entlang – erneut eine Strecke für Sprinter oder Ausreißergruppen geeignet.
Am Mittwoch steht dann mit einem Einzelzeitfahren in Caen eine erste harte Prüfung für alle Topfavoriten auf den Gesamtsieg bevor. Dieses Zeitfahren gilt als Schlüsselabschnitt zur Festlegung möglicher Podiumsplätze bei dieser Ausgabe des wichtigsten Radrennens weltweit.
Die kommenden Tage versprechen somit weiterhin spannende Wettkämpfe zwischen erfahrenen Champions wie Van der Poel oder Pogacar sowie jungen Talenten wie Lipowitz – alle kämpfen um wertvolle Sekunden beim Kampf um das begehrte Gelbe Trikot bei dieser traditionsreichen Frankreich-Rundfahrt.