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Handwerker-mangel im Rhein-Main-Gebiet führt zu langen Wartezeiten und Auftragsvergabeproblemen

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Der Fachkräftemangel im Handwerk sorgt in der Region Rhein-Main für erhebliche Verzögerungen bei der Auftragsvergabe. Hausbesitzer berichten von ausbleibenden Angeboten und fehlender Verbindlichkeit seitens der Betriebe, während Handwerksunternehmen ihre Aufträge selektiv vergeben.

Personalengpässe und priorisierung großer projekte erschweren auftragserteilung

Im Rhein-Main-Gebiet zeigt sich die angespannte Lage im Handwerk besonders deutlich. Viele Kunden warten vergeblich auf Kostenvoranschläge für Sanierungs- oder Modernisierungsarbeiten an ihren Eigenheimen. Ein pensionierter Hausbesitzer berichtet, dass er seit zwei Jahren versucht, sein Haus dämmen zu lassen. Trotz mehrerer Besichtigungen durch Handwerker erhielt er nie ein verbindliches Angebot. Stattdessen folgen Ausreden wie „Großauftrag“ oder „hoher Krankenstand“. Dieses Phänomen wird als „Handwerker-Ghosting“ bezeichnet: Die Betriebe erscheinen zwar vor Ort, melden sich danach aber nicht mehr zurück.

Auch Nachbarn erleben ähnliche Probleme bei Abrissarbeiten oder Gartengestaltungen. Dort mussten sie am Ende deutlich höhere Kosten akzeptieren, um überhaupt eine Umsetzung zu erreichen. Ein weiterer Hauseigentümer plant den Einbau einer Wärmepumpe und beschreibt seine Versuche, mit kleinen Gesten wie Kaffee oder Snacks die Aufmerksamkeit der Handwerker zu gewinnen – bislang ohne Erfolg beim Erhalt eines Angebots.

Die Priorisierung großer Bauprojekte gegenüber kleineren Privataufträgen ist eine Folge des Fachkräftemangels in vielen Gewerken des Bauhandwerks. Während Großkunden bevorzugt behandelt werden können, bleiben private Auftraggeber oft außen vor und müssen lange Wartezeiten in Kauf nehmen.

Auswirkungen auf privatkunden und kleine projekte

Diese Entwicklung zeigt, dass private Auftraggeber in der Region oft Nachteile bei der Auftragsvergabe erfahren müssen. Die Konzentration auf große Projekte führt dazu, dass kleinere Vorhaben oft hinten anstehen.

Fachkräftemangel zwingt handwerksbetriebe zur auswahl ihrer aufträge

Der Mangel an qualifizierten Fachkräften wirkt sich massiv auf das Angebotsspektrum aus: Laut Institut der deutschen Wirtschaft fehlen allein im Bereich Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik über 12 000 Experten bundesweit – Tendenz steigend. Diese Lücke zwingt Betriebe dazu, ihre Kapazitäten gezielt einzusetzen.

Lydia Malin vom Institut erklärt: „Handwerksbetriebe sind aktuell sehr gefragt.“ Gleichzeitig können sie auswählen, welche Aufträge sie annehmen möchten – oft entscheiden wirtschaftliche Überlegungen über die Priorisierung von Bestandskunden gegenüber Neukunden mit kleineren Projekten.

Ein Malerbetrieb schildert den Alltag zwischen kurzfristigen Anfragen von Bestandskunden und neuen Projekten: Die Entscheidung zugunsten langfristiger Geschäftsbeziehungen führt gelegentlich zur Absage kleinerer Aufträge trotz persönlicher Präferenz für diese Kundenbeziehung.

Diese Entwicklung verändert das Verhältnis zwischen Auftraggebern und -nehmern grundlegend: Wo früher Kundenwünsche dominierten, bestimmen heute Kapazitätsengpässe die Auswahl durch die Unternehmen selbst.

Mangelnde verbindlichkeit belastet kunden-handwerker-beziehung

Verbindlichkeit scheint sowohl bei Auftraggebern als auch bei Handwerkern abzunehmen. Ein Dachdecker berichtet von Anfragen mit Konkurrenzangeboten zum Preisvergleich – häufig endet dies in Misstrauen gegenüber Preisdumping-Verdacht sowie dem Verlust potenzieller Kunden durch fehlende Rückmeldungen nach Angebotsabgabe .

Viele Interessenten zeigen bereits vor Ort Kenntnisse fachlicher Details aufgrund vorheriger Gespräche mit anderen Firmen; dennoch kommt es immer wieder zum Versuch des Ausspielens verschiedener Anbieter gegeneinander – was manche Betriebe ablehnen.

Die Folge ist ein Vertrauensverlust beider Seiten: Während Unternehmen Zeit investieren müssen für detaillierte Angebote unter Berücksichtigung wechselnder Einkaufspreise sowie Abhängigkeiten anderer Gewerke , fehlt es häufig an ernsthaftem Interesse seitens einiger Kunden nach Erhalt dieser Offerten.

Dieses Verhalten erschwert eine effiziente Projektplanung erheblich; gleichzeitig steigt dadurch auch das Risiko finanzieller Verluste für kleine bis mittlere Betriebe angesichts knapper Ressourcen und hoher Nachfrage nach qualifizierten Leistungen im Ausbaugewerbe.

Empfehlungen zur angebotsanfrage trotz schwieriger marktlage

Experten raten Verbrauchern weiterhin dazu, mehrere Angebote einzuholen – auch wenn dies regional schwierig sein kann aufgrund begrenzter Anbieterzahl vor Ort. Online-Anbieter bieten hier eine Möglichkeit zur groben Kostenschätzung eines Projekts außerhalb lokaler Engpässe an; allerdings ersetzt dies keine individuelle Beratung vor Ort durch einen Fachbetrieb mit entsprechender Qualifikation wie dem Gütesiegel „Fachbetrieb Wärmepumpe“.

Katja Weinhold vom Bundesverband Wärmepumpe betont zudem den Wert einer persönlichen Vertrauensbasis zwischen Kunde und Betrieb als entscheidenden Faktor neben Preisgestaltung oder technischen Details: „Beim Handwerker muss auch die persönliche Vertrauensbasis zum Kunden gegeben sein – und umgekehrt natürlich genauso.“

Ein ausführliches Angebot kostet Zeit beim Betrieb; diese Investition signalisiert Professionalität sowie Sorgfalt bei Planung individueller Lösungen etwa beim Einsatz einer Wärmepumpe passend zum jeweiligen Gebäudezustand inklusive Dämmstandard oder Heizsystemen älterer Häuser aus Siedlungsbauzeiten rund um Frankfurt am Main.

Kunden sollten realistische Erwartungen hinsichtlich Kosten haben sowie Vergleiche vermeiden zwischen deutschen Meisterbetrieben mit hohen Qualitätsstandards versus günstigeren osteuropäischen Bautrupps ohne klare Garantieansprüche bezüglich Steuerrecht oder Qualitätssicherung – Themenbereiche jedoch zunehmend relevant angesichts steigender Energiepreise ab 2027 beispielsweise beim Heizölverbrauch privater Haushalte in Deutschland.

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