Die ehemalige Profi-Torhüterin Almuth Schult hat im Frühjahr 2024 das Ende ihrer aktiven Laufbahn bekannt gegeben. Die Entscheidung fällt vor dem Hintergrund ihrer Mutterschaften und der bevorstehenden Geburt ihres vierten Kindes im Oktober.
Almuth Schults karriereende und gründe für den rückzug aus dem profifußball
Almuth Schult, die langjährige Torhüterin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft, hat ihre aktive Karriere im Profifußball offiziell beendet. Im Frühjahr 2024 gab sie diese Entscheidung bekannt, die eng mit ihrem Familienleben verknüpft ist. Die 34-Jährige erwartet im Oktober ihr viertes Kind und hatte bereits in den vergangenen Jahren mehrere Schwangerschaften, die eine längere Pause vom Leistungssport erforderten. In einem Interview mit dem Magazin Bunte schilderte sie die Herausforderungen, nach einer Schwangerschaft wieder in den Profifußball zurückzukehren:
„Es war schon nach der zweiten Schwangerschaft unheimlich schwierig, wieder einen Verein zu finden.“
Diese Aussage verdeutlicht die Schwierigkeiten von Sportlerinnen, Familie und Karriere zu vereinen.
Herausforderungen im sportlichen umfeld
Neben den körperlichen Anforderungen stellte sich für Schult auch das Umfeld als problematisch dar. Zweifel an ihrer Leistungsfähigkeit wurden immer wieder laut – sowohl von Vereinen als auch aus Medienkreisen. Im Kicker-Podcast Verboten Gut – Wie Frauen den Fußball erobern berichtete sie von diesen Vorbehalten:
„Es gab immer wieder Stimmen, die bezweifelten, dass ich meine alte Form zurückerlangen könnte.“
Diese Skepsis führte dazu, dass sie ihre Reha-Phase sowie den Wiederaufbau ihrer Fitness eigenständig finanzieren musste. Dabei kritisierte Almuth Schult deutlich das Fehlen ausreichender Unterstützungsstrukturen für weibliche Profisportlerinnen in Europa im Vergleich zu Ländern wie den USA.
Die Kombination aus familiären Verpflichtungen und mangelnder institutioneller Unterstützung trug maßgeblich zu ihrem Entschluss bei, sich endgültig vom aktiven Spielbetrieb zurückzuziehen. Damit endet eine erfolgreiche Karriere auf höchstem Niveau zugunsten eines neuen Lebensabschnitts als Mutter von vier Kindern.
Neue rolle als tv-expertin und engagement für frauenfußball
Nach ihrem Rückzug vom Spielfeld widmet sich Almuth Schult verstärkt ihrer Tätigkeit als Fußball-Expertin beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Sie ist mittlerweile ein vertrautes Gesicht bei ARD-Übertragungen großer Turniere und analysiert dort Spiele mit fachlicher Kompetenz sowie persönlicher Erfahrung aus dem Profi-Sport. Aktuell begleitet sie unter anderem die Frauen-Fußball-Europameisterschaft 2024 in der Schweiz live vor der Kamera; das Turnier wird vom 2. bis zum 27. Juli gemeinsam von ARD und ZDF übertragen.
In Interviews zeigt sich Almuth Schult kämpferisch hinsichtlich der Gleichberechtigung im Sport: Sie setzt sich seit Jahren dafür ein, bessere Rahmenbedingungen für Sportlerinnen mit Familienwunsch zu schaffen – etwa durch gezielte Förderprogramme oder flexiblere Vertragsmodelle bei Vereinen sowie Verbänden. Ihr Engagement umfasst auch öffentliche Auftritte zur Sensibilisierung des Publikums gegenüber Herausforderungen weiblicher Athletinnen.
Privat genießt sie ihre Rolle als Mutter intensiv; ihren Kindern möchte sie eine Kindheit ermöglichen, welche durch ihr sportliches Erbe geprägt ist – gleichzeitig bleibt sie so eng mit dem Fußball verbunden wie nie zuvor: Aus einer neuen Perspektive beobachtet Almuth Schult weiterhin Entwicklungen rund um Frauenfußball auf nationaler wie internationaler Ebene.
Mit dieser Doppelrolle zwischen Familie und Medienpräsenz trägt Almuth Schult wesentlich zur Sichtbarkeit des Frauensports bei – sowohl auf dem Spielfeld früherer Tage als auch hinter den Kulissen moderner Berichterstattung über Fußballfrauen weltweit.
