Bei schweren Überschwemmungen im Süden von Texas sind nach Angaben der Behörden mindestens 24 Menschen ums Leben gekommen. Besonders dramatisch ist die Lage um ein christliches Sommercamp für Mädchen, in dem etwa 20 Kinder vermisst werden. Die genaue Zahl der Vermissten bleibt unklar, während Rettungskräfte mit Hochdruck nach ihnen suchen.
Umfangreiche rettungsmaßnahmen und katastrophenfall in texas
Der texanische Gouverneur Greg Abbott informierte über Twitter, dass sein Bundesstaat alle verfügbaren Ressourcen mobilisiere, um auf die Katastrophe zu reagieren. Dazu zählen Wasserrettungsteams, Notunterkünfte sowie Einsätze der Nationalgarde. Die Koordination dieser Maßnahmen soll helfen, weitere Opfer zu verhindern und Vermisste schnell zu finden.
US-Präsident Donald Trump bezeichnete die Überschwemmungen bei einer Pressekonferenz an Bord der Air Force One als „schrecklich“ und sicherte Unterstützung durch die Bundesregierung zu. In Teilen von Texas wurde bereits der Katastrophenfall ausgerufen, was zusätzliche Mittel freisetzt und den Einsatzkräften mehr Handlungsspielraum gibt.
Bislang konnten mehr als 230 Menschen gerettet werden. Die Suche nach den Vermissten werde auch nachts fortgesetzt, erklärte Abbott laut CNN-Berichten. Trotz des Einsatzes erschweren Stromausfälle und fehlende Internetverbindungen die Kommunikation vor Ort erheblich.
Dramatische lage am guadalupe river mit unerwarteten sturzfluten
Die Überschwemmungen wurden durch starke Regenfälle ausgelöst, die am frühen Freitagmorgen plötzlich einsetzten und innerhalb kurzer Zeit eine kritische Situation verursachten. Besonders betroffen ist das Gebiet rund um den Guadalupe River, dessen Wasserpegel rapide anstieg und zahlreiche Schäden hinterließ.
Der Stadtverwalter von Kerrville im Hill Country von Texas, Dalton Rice, berichtete gegenüber Medienvertretern: „Alles geschah sehr schnell in einem kurzen Zeitraum ohne Vorwarnung.“ Eine Evakuierung war aufgrund des plötzlichen Hochwassers nicht möglich gewesen; selbst moderne Radarsysteme konnten das Ereignis nicht rechtzeitig prognostizieren.
Fernsehbilder zeigten Autos, die vom Fluss mitgerissen wurden sowie entwurzelte Bäume und überschwemmte Häuser entlang des Flusslaufs. Innerhalb von nur 45 Minuten fiel dort eine enorme Niederschlagsmenge – bis zu einem Meter Regen wurde gemessen –, was zur sogenannten „desaströsen Sturzflut“ führte.
Das christliche Sommercamp für Mädchen beherbergte aktuell über 750 Teilnehmerinnen; etwa 20 davon gelten als vermisst oder abgängig seit Beginn der Überflutungen. Vize-Gouverneur Dan Patrick äußerte sich vorsichtig: „Das bedeutet nicht zwangsläufig Verlust – sie könnten zur Sicherheit auf Bäume geklettert sein.“ Dennoch bleibt die Lage angespannt wegen fehlender Infrastruktur vor Ort.
Unterstützung durch bundesbehörden bei suche nach vermissten
Auf Anweisung von US-Heimatschutzministerin Kristi Noem unterstützen nun auch Bundesbehörden wie die Küstenwache sowie das Katastrophenschutzamt FEMA aktiv bei Such- und Rettungsaktionen im betroffenen Gebiet rund um Kerr County im texanischen Hill Country.
Der Nationale Wetterdienst rief für Teile dieses Landkreises einen Hochwassernotstand aus – insbesondere nachdem Gewitter dort bis zu einem Meter Niederschlag brachten. Kerr County liegt etwa 105 Kilometer nordwestlich von San Antonio; hier konzentrieren sich derzeit viele Hilfsmaßnahmen gegen weitere Schäden durch mögliche Nachregenfälle oder neue Überflutungen.
Die Kombination aus extremen Wetterbedingungen sowie begrenzten Kommunikationsmöglichkeiten erschwert weiterhin den Überblick über Ausmaß und Folgen dieser Naturkatastrophe erheblich – sowohl für Einsatzkräfte als auch Angehörige der Betroffenen vor Ort.