Der US-Elektroautopionier Tesla sieht sich im Jahr 2025 mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Neben sinkenden Verkaufszahlen wächst der politische Druck durch den ehemaligen Präsidenten Donald Trump, der die staatlichen Subventionen für das Unternehmen infrage stellt. Diese Entwicklungen werfen Fragen zur Zukunftsfähigkeit von Tesla auf.
Politische konflikte zwischen donald trump und elon musk belasten tesla
Die Beziehung zwischen Tesla-Chef Elon Musk und dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump hat sich in jüngster Zeit deutlich verschlechtert. Während Musk das neue Steuer- und Ausgabengesetz Trumps scharf kritisierte, reagierte dieser mit harschen Vorwürfen gegen den Unternehmer. Auf seiner Plattform Truth Social behauptete Trump, Musk erhalte „möglicherweise mehr Subventionen als jeder andere Mensch in der Geschichte, bei weitem“. Er warnte sogar davor, dass Musk ohne diese Unterstützung „wahrscheinlich seinen Laden dichtmachen und nach Südafrika zurückkehren“ müsse.
Diese öffentliche Auseinandersetzung ist nicht nur ein persönlicher Schlagabtausch, sondern hat auch handfeste wirtschaftliche Konsequenzen für Tesla. Die Drohung Trumps, die staatlichen Förderungen für Musks Unternehmen zu überprüfen oder gar zu kürzen, sorgt bei Investoren und Marktbeobachtern für Unsicherheit. Bis vor kurzem galt Trump noch als wohlgesonnener Akteur gegenüber Tesla – nun aber steht das Unternehmen unter politischem Druck aus einer unerwarteten Richtung.
Die Spannungen verdeutlichen eine neue Phase im Verhältnis zwischen Politik und Wirtschaft im Bereich Elektromobilität in den USA. Während Tesla lange von staatlicher Förderung profitierte, könnte sich dieses Umfeld nun verändern – was erhebliche Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens haben dürfte.
Umfangreiche subventionen stützen teslas geschäftsmodell
Eine Analyse der Washington Post zeigt: Über einen Zeitraum von 20 Jahren haben Unternehmen aus dem Imperium von Elon Musk insgesamt rund 38 Milliarden Dollar an staatlichen Zuschüssen erhalten – darunter Darlehen, Beihilfen sowie Steuergutschriften. Fast zwei Drittel dieser Summe flossen allein in den letzten fünf Jahren an Musks Firmen.
Im Jahr 2024 beliefen sich die Fördermittel laut Angaben auf mindestens 6,3 Milliarden Dollar aus Bundes- sowie Landesmitteln. Besonders relevant ist dabei der sogenannte EV-Steuerbonus: Käufer von Elektrofahrzeugen können bis zu 7.500 Dollar vom Staat erhalten – ein Anreizprogramm mit großer Bedeutung für Teslas Absatzmarkt in den USA.
Experten der Schweizer Bank UBS schätzen: Fiele dieser Steuerbonus weg oder würde deutlich reduziert werden, könnten Teslas Verkaufszahlen um bis zu 17 Prozent zurückgehen. Um konkurrenzfähig zu bleiben und Marktanteile nicht an Mitbewerber abzugeben, müsste Tesla dann seine Preise etwa beim Model 3 oder Model Y um bis zu zehn Prozent senken.
Diese Zahlen verdeutlichen die Abhängigkeit des Unternehmens vom politischen Umfeld sowie von Förderprogrammen zur Elektromobilität in den Vereinigten Staaten. Ein Wegfall oder eine Kürzung solcher Subventionen würde nicht nur finanzielle Einbußen bedeuten; sie könnte auch langfristig strategische Anpassungen erzwingen.
Rückläufige verkaufszahlen verstärken druck auf tesla
Neben dem politischen Gegenwind kämpft Tesla aktuell auch mit einem deutlichen Rückgang bei den Fahrzeugauslieferungen weltweit: Im zweiten Quartal 2025 lieferte das Unternehmen lediglich rund 384.122 Fahrzeuge aus – ein Minus von etwa 13,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Dieser Absatzeinbruch fällt zeitlich zusammen mit einer Phase erhöhter Volatilität am Aktienmarkt: Nach anfänglicher Euphorie über Trumps Wahlsieg Ende November hatten viele Anleger hohe Erwartungen an Teslas Kursentwicklung gesetzt; binnen weniger Wochen verdoppelte sich fast der Wert einer Aktie des Konzerns zeitweise sogar auf über 488 Dollar pro Stück.
Mittlerweile liegt die Aktie jedoch knapp ein Viertel unter ihrem Stand zum Jahresbeginn; seitdem sind Verluste spürbar geworden – was teilweise auch auf wachsende Sorgen vor einem möglichen Entzug wichtiger Subventionen zurückzuführen ist. Der Börsenwert von Tesla beträgt derzeit noch etwa eine Billion Dollar; damit bleibt es zwar wertvollster Autokonzern weltweit –, doch angesichts zunehmender Konkurrenz wächst Unsicherheit über künftige Gewinne stark an.
Der US-Investor Ross Gerber bezeichnete diese Kombination aus politischem Streit sowie schwächelndem operativem Geschäft als potenziell „letzten Nagel im Sarg“ für das Unternehmen Elon Musks – eine Einschätzung allerdings ohne Gewähr angesichts komplexer Marktdynamiken und technischer Innovationen innerhalb des Konzerns selbst.
Robotaxi-pläne entscheiden über zukunftsperspektiven teslas
Ein entscheidender Faktor für Teslas weitere Entwicklung liegt neben klassischen Elektroautos zunehmend im Bereich autonomer Fahrzeuge beziehungsweise Robotaxis: In Austin läuft seit Kurzem ein Probebetrieb eines solchen vollautomatisierten Fahrdienstes unter Leitung Musks’ Unternehmensgruppe an.
Musk selbst prognostiziert seit Jahren einen enorm steigenden Wert seines Konzerns durch diesen Geschäftsbereich: Er sagte voraus, dass Tesla „mehr wert sein werde als Apple und Saudi Aramco zusammen“, sobald Robotaxis erfolgreich eingeführt seien. Allerdings existiert bislang kein vollständig zugelassenes autonom fahrendes Fahrzeug von Tesla weder innerhalb noch außerhalb der USA im regulären Straßenverkehr.
Zudem hat insbesondere die Konkurrenz große Fortschritte gemacht; hier gilt vor allem Waymo als führend bei autonomen Fahrsystemen mit umfassendem Sensor-Mix inklusive Laser-Radaren . Im Gegensatz dazu verfolgt Tesla weiterhin einen sogenannten „Vision-only“-Ansatz ausschließlich basierend auf Kamerasystemen ohne Lidar-Unterstützung — was viele Experten wegen Sicherheitsbedenkungen kritisch sehen beziehungsweise ablehnen .
Sollte es Musk nicht gelingen, sein Robotaxi-Konzept marktreif umzusetzen bzw., falls regulatorische Hürden weiter bestehen bleiben oder technische Probleme auftreten sollten –, könnte dies tatsächlich zum größten Risiko werden — womöglich sogar zum endgültigen Wendepunkt hinsichtlich Zukunftsfähigkeit des gesamten Unternehmensimperiums rund um Elektroautos hinausgehend.