Das neue Steuergesetz von Donald Trump bringt weitreichende Einschnitte bei der Gesundheitsversorgung und dem Klimaschutz mit sich. Millionen US-Amerikaner, die auf staatliche Unterstützung angewiesen sind, werden dadurch stark belastet.
Massive kürzungen bei medicaid treffen geringverdiener und rentner
Das von Donald Trump durchgesetzte Steuergesetz sieht Einsparungen in Höhe von 800 Milliarden Dollar vor, wobei der größte Teil auf Kürzungen im Medicaid-Programm entfällt. Dieses Programm ist für viele Geringverdiener sowie Rentner aus der Mittelklasse die einzige Möglichkeit, eine Krankenversicherung zu erhalten. Trotz gegenteiliger Behauptungen der Republikanischen Partei, dass nur Betrüger oder illegale Immigranten betroffen seien, zeigt die Realität ein anderes Bild: Die geplanten Einschnitte führen dazu, dass viele Bedürftige künftig keinen Zugang mehr zu medizinischer Versorgung haben werden.
Medicaid ist ein zentrales Element des amerikanischen Sozialsystems und unterstützt Menschen mit niedrigem Einkommen dabei, notwendige Behandlungen zu finanzieren. Die Kürzungen bedeuten nicht nur eine Verschlechterung der individuellen Gesundheitsversorgung; sie könnten auch langfristig höhere Kosten verursachen. Denn fehlende Prävention und Behandlung führen oft zu teureren Notfallmaßnahmen. Besonders betroffen sind Familien mit Kindern sowie ältere Menschen ohne ausreichende private Absicherung.
Die Entscheidung für diese drastischen Sparmaßnahmen steht im Widerspruch zur öffentlichen Wahrnehmung vieler Bürgerinnen und Bürger in den USA. Während die Regierung betont, Betrug eindämmen zu wollen, kritisieren Experten das Vorgehen als sozial ungerecht und wirtschaftlich kurzsichtig. Die ärmsten Amerikaner zahlen somit einen hohen Preis für Trumps Steuerreformen – während Unternehmen durch Steuersenkungen profitieren sollen.
Wirtschaftliche folgen des steuergesetzes zwischen wachstumsschub und verschuldung
Die Steuerreform soll laut Befürwortern Unternehmen entlasten und dadurch Investitionen sowie Beschäftigung fördern. Tatsächlich könnte dies kurzfristig einen kleinen Wachstumsschub bewirken: Firmen erhalten mehr Kapital zur Verfügung, was neue Jobchancen schaffen kann – zumindest theoretisch.
Gleichzeitig führt das Gesetz jedoch zu einer deutlichen Erhöhung der Staatsverschuldung auf Rekordniveau. Investoren verlangen deshalb höhere Zinsen für US-Staatsanleihen als Ausgleich für das erhöhte Risiko dieser Schuldenaufnahme. Dies belastet den Staatshaushalt zusätzlich durch steigende Zinszahlungen – Geldmittel fehlen dann an anderer Stelle etwa für Bildung oder Infrastrukturprojekte.
Finanzielle einschränkungen für zukünftige regierungen
Diese Entwicklung schränkt den finanziellen Spielraum künftiger Regierungen erheblich ein: Notwendige Ausgaben können nicht flexibel getätigt werden; stattdessen wächst die Abhängigkeit vom Kapitalmarkt weiter an. Kritiker warnen daher vor einer langfristigen Gefährdung der wirtschaftlichen Stabilität in den Vereinigten Staaten infolge dieses Gesetzes.
Politisch setzt das sogenannte „Big Ugly Bill“ zudem falsche Prioritäten: Ein großer Teil des Budgets fließt in Grenzsicherung sowie Verteidigungsausgaben – darunter Projekte wie das Raketenabwehrsystem „Golden Dome“, inspiriert vom israelischen Modell –, deren Nutzen umstritten ist angesichts dringender sozialer Herausforderungen im Land.
Rückschritte beim klimaschutz trotz inflation reduction act
Mit Blick auf den Klimaschutz markiert Trumps Gesetz einen deutlichen Rückschritt gegenüber Initiativen seines Vorgängers Joe Biden wie dem Inflation Reduction Act . Bidens Programm förderte gezielt erneuerbare Energien sowie Maßnahmen zur klimaneutralen Wirtschaftsentwicklung in den USA.
Im Gegensatz dazu verzichtet Trumps Reform weitgehend auf Anreize zugunsten nachhaltiger Technologien oder Elektromobilität zugunsten umweltschädlicher Fahrzeuge wie SUVs – sofern diese zwar „Made in USA“ sind –, was ökologische Ziele konterkariert und keine Rücksicht auf zukünftige Generationen nimmt.
Diese Umkehr wirkt sich negativ sowohl auf nationale Klimaziele als auch internationale Verpflichtungen aus: Statt Emissionen konsequent zu reduzieren wird fossile Energie weiterhin subventioniert beziehungsweise bevorzugt behandelt gegenüber grünen Alternativen.
Umweltverbände kritisieren diesen Kurs scharf; sie sehen darin eine verpasste Chance angesichts global wachsender Herausforderungen durch Klimaänderungen mit zunehmenden Extremwetterereignissen, die weltweit auch innerhalb Nordamerikas seit Jahren deutlich häufiger auftreten als zuvor.
Klima und politische herausforderungen
Politische folgen vor midterms 2026 ungewissheit über wahlergebnisse
Die öffentliche Meinung zum neuen Steuergesetz fällt überwiegend negativ aus; Umfragen zeigen breite Ablehnung insbesondere unter jenen Bevölkerungsgruppen, welche direkt von Leistungskürzungen betroffen sein werden. Viele Betroffene spüren erst noch persönlich, welche Folgen sich daraus ergeben.
Dies birgt erhebliche Risiken für Trumps Republikanische Partei, da im November 2026 wichtige Zwischenwahlen stattfinden. Dort entscheiden Wählerinnen und Wähler über Sitze im Kongress, wodurch sich Machtverhältnisse maßgeblich verändern können.
Der Zuspruch für Donald Trump hat bereits nachgelassen, obwohl er selbst zusammen mit seiner Propaganda-Maschinerie versucht, gegenteilige Eindrücke zu vermitteln. Neben dem kostspieligen Steuergesetz sorgt auch seine Zollpolitik zunehmend für Kritik: Höhere Importzölle verteuern Warenpreise tendenziell, was Verbraucher besonders am unteren Ende der Einkommensskala trifft.
Gleichzeitig feiert Präsident Trump steigende Einnahmen aus Zöllen; einen Teil davon will er mittels weiterer Steuerentlastungen zurückgeben. Diese kommen jedoch überwiegend wohlhabenderen Bevölkerungsschichten zugute statt denen mit geringem Einkommen.
Insgesamt zeichnet sich damit ein politisches Spannungsfeld ab: Während kurzfristig einige Wirtschaftsbereiche profitieren könnten, drohen soziale Härten bei breiten Teilen der Bevölkerung. Dies könnte bei kommenden Wahlen entscheidend sein hinsichtlich Mehrheiten im Kongress sowie Einflussnahme nationalpolitischer Entscheidungen insgesamt.