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Alkoholfrei-trend in deutschland: steigende nachfrage bei veltins und anderen brauereien

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Der Absatz von traditionellem Bier sinkt, während alkoholfreie Biere in Deutschland immer beliebter werden. Brauereien wie Veltins und Störtebeker profitieren von diesem Wachstumstrend.

Wachstum des marktes für alkoholfreies bier in deutschland

Die deutsche Bierbranche befindet sich insgesamt im Rückgang, doch die Kategorie der alkoholfreien Biere verzeichnet seit Jahren ein starkes Wachstum. Die Veltins-Brauerei meldete für das erste Halbjahr 2025 eine Steigerung der Produktion um 2,3 Prozent auf 1,78 Millionen Hektoliter. Dies steht im Gegensatz zum rückläufigen Gesamtmarkt für alkoholhaltiges Bier in Deutschland. Die Produktionsmenge alkoholfreier Biere hat sich innerhalb von zwanzig Jahren mehr als verdoppelt – von 329 Millionen Litern im Jahr 2004 auf rund 700 Millionen Liter im Jahr 2024.

Diese Entwicklung macht alkoholfreie Biere zu einem der dynamischsten Segmente innerhalb der deutschen Brauwirtschaft. Laut Holger Eichele, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes, ist Deutschland weltweit führend bei der Herstellung dieser Produkte:
„Wir rechnen damit, dass die Kategorie weiter wachsen und bald jedes zehnte in Deutschland gebraute Bier alkoholfrei sein wird.“ Im Handel machen diese Sorten inzwischen etwa neun Prozent aller verkauften Biere aus und haben sich damit auf den dritten Platz hinter Pils und Hellem vorgearbeitet.

Das Angebot an verschiedenen Sorten ist breit gefächert: Bundesweit existieren über 800 unterschiedliche Produkte mit dem Label „alkoholfrei“. Diese Vielfalt spiegelt den hohen Innovationsgrad wider sowie die Anpassung an unterschiedliche Geschmäcker und Konsumentengruppen.

Verändertes konsumverhalten durch gesundheitsbewusstsein

Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg alkoholfreier Biere liegt im geänderten Lebensstil vieler Verbraucherinnen und Verbraucher. Gesundheitliche Aspekte gewinnen zunehmend an Bedeutung; bewusster Konsum sowie sportliche Aktivitäten beeinflussen das Kaufverhalten maßgeblich. Holger Eichele betont:
„Gesundheit, bewusster Konsum und Sportlichkeit machen alkoholfreie Biere für neue Zielgruppen attraktiv.“

Diese Entwicklung führt dazu, dass immer mehr Menschen nach Alternativen suchen, die Genuss ohne Alkohol ermöglichen. Gleichzeitig hat sich auch die Qualität dieser Produkte deutlich verbessert – sowohl geschmacklich als auch hinsichtlich Vielfalt und Auswahlmöglichkeiten. Der Geschmack sei heute wesentlich näher am alkoholhaltigen Original als noch vor einigen Jahren.

Die Kombination aus gesundheitlichem Bewusstsein sowie verbesserter Produktqualität sorgt dafür, dass Alkoholfrei-Biere nicht nur eine Nische bedienen sondern zunehmend Mainstream werden.

Investitionen der brauereien in sortimentsvielfalt und innovation

Für viele deutsche Brauereien sind Alkoholfrei-Biere mittlerweile unverzichtbarer Bestandteil ihres Portfolios geworden – oft sogar ein wichtiger Wachstumstreiber innerhalb des Unternehmensgeschäftsmodells. Ulrich Biene von Veltins erklärt:
„Die Entwicklung ist erfreulich; das Segment konnte zuletzt um rund dreizehn Prozent wachsen.“

Besonders stark wächst dabei das Segment der hellen Alkoholfrei-Biere mit einem Zuwachs von knapp siebenundsiebzig Prozent im vergangenen Jahr laut Henner Höper vom Marketingteam bei Paulaner Brauerei Gruppe. Höper unterscheidet verschiedene Kundengruppen: Die einen suchen eine erfrischende Alternative zu Softdrinks mit null Kompromissen beim Alkoholgehalt , andere bevorzugen einen möglichst authentischen Geschmack nahe am klassischen Biererlebnis.

In Deutschland darf ein Getränk mit dem Label „alkoholfrei“ bis zu 0,5 Volumenprozent Alkohol enthalten; streng genommen gilt erst ab „0 %“ oder „ohne Alkohol“ völlige Abstinenz vom Ethanol-Gehalt.

Technologische fortschritte verbessern geschmackserlebnis

Auch kleinere Spezialbrauereien wie Störtebeker aus Stralsund setzen seit vielen Jahren auf Innovationen bei Alkoholfrei-Spezialitäten. Jens Reineke-Lautenbacher beschreibt diese Sparte als wichtigen Wachstumsbereich des deutschen Marktes:
„Mittlerweile ist jede fünfte verkaufte Störtebeker-Spezialität ohne Alkohol.“ Das Sortiment wurde jüngst um dunkle Varianten wie Hanse-Porter Alkohlfrei erweitert – charakterisiert durch Karamell- sowie Kakaonoten.

Moderne Technologien erlauben es heute vielfach besser als früher, den Geschmack ohne Entzugsmethoden herzustellen: Statt nachträglicher Entalkoholierung kommen spezielle Hefestämme zum Einsatz oder kontrollierte Gärprozesse verhindern weitgehend die Bildung von Alkohol während der Herstellung selbst. So bleibt das Aroma erhalten oder kann gezielt entwickelt werden unter Einhaltung gesetzlicher Grenzwerte für alkholfreie Getränke .

Diese Verfahren führen dazu, dass Qualität sowie Vielfalt stetig steigen können – was wiederum zur Attraktivität gegenüber klassischen Bieren beiträgt.

Zunehmender wettbewerb unter brauereien fordert innovation

Der Markt wächst zwar rasant; gleichzeitig steigt aber auch die Konkurrenz zwischen Herstellern erheblich an – insbesondere da Regalflächen begrenzt sind und Kunden hohe Ansprüche stellen wollen laut Ulrich Biene :
„In keinem Bereich des deutschen Biermarkts herrscht aktuell so hoher Wettbewerbsdruck wie bei den alkholfreien Produkten.“

Fast wöchentlich bringen neue Anbieter innovative Varianten heraus – ob Helles-, Pils- oder Weizenbier ohne Alkohol –, was zusätzlichen Innovationsdruck erzeugt aber auch Chancen eröffnet neue Zielgruppen anzusprechen beziehungsweise bestehende Kunden langfristig zu binden.

Jens Reineke-Lautenbacher beobachtet ebenfalls diesen Trend zur Marktdynamik sehr genau:
„Kaum eine Woche vergeht ohne Ankündigung einer neuen Markteinführung eines alkholfreien Biers durch diverse Brauereien.“ Trotz dieses Wettbewerbs gelingt es bislang nicht vollständig Verluste beim Absatz klassischer alkoholischer Sortimente auszugleichen; dennoch bleibt dies ein zentrales Zukunftsfeld deutscher Braukunst mit großem Potenzial zur weiteren Expansion.

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