Vor der indonesischen Urlaubsinsel Bali ist eine Fähre mit 65 Menschen an Bord gesunken. Mindestens vier Tote wurden geborgen, während Rettungskräfte weiterhin nach Vermissten suchen. Die Ursache des Unglücks ist bislang unklar.
Fährunglück vor bali: verlauf und rettungsmaßnahmen
Am späten Abend des 02.07.2025 legte die Ro-Ro-Fähre Tunu Pratama Jaya im Hafen von Ketapang auf der Insel Java ab, um den Hafen von Gilimanuk auf Bali anzusteuern. An Bord befanden sich 53 Passagiere sowie zwölf Besatzungsmitglieder, außerdem mehr als 80 Fahrzeuge, darunter rund 20 Lastwagen, Autos und zahlreiche Motorräder. Nur etwa zwanzig Minuten nach dem Auslaufen sendete das Schiff ein Notsignal aus – kurz darauf sank es aus bisher ungeklärter Ursache in der Meerenge zwischen Java und Bali.
Die örtlichen Behörden organisierten sofort eine großangelegte Such- und Rettungsaktion mit neun Booten, die seit Mittwochabend im Einsatz sind. Bislang konnten mindestens vier Leichen geborgen werden; zudem wurden 29 Menschen lebend gerettet. Die Überlebenden trieben teilweise stundenlang auf dem Meer oder hielten sich auf einem Rettungsfloß nahe der Küste bei Cekik auf Bali über Wasser.
Die schwierigen Bedingungen erschweren die Suche erheblich: Dunkelheit sowie bis zu zwei Meter hohe Wellen behindern den Einsatz ebenso wie starke Strömungen in dieser oft turbulenten Meerenge zwischen den beiden Inseln Java und Bali.
Kommentar zu den einsatzbedingungen
„Die Wetter- und Meeressituation erschwert die Rettungsarbeiten massiv“, so ein Vertreter der örtlichen Küstenwache. „Wir setzen alles daran, weitere Vermisste zu finden.“
Hintergründe zum schiffsunglück und sicherheitslage
Die genaue Ursache für das Sinken der Fähre bleibt unklar. Inoffizielle Berichte von Hafenarbeitern deuten darauf hin, dass möglicherweise ein Leck im Maschinenraum zum Kentern führte. Die Ro-Ro-Fähre transportierte neben Personen auch zahlreiche Fahrzeuge – was bei instabiler Ladung das Risiko eines Ungleichgewichts erhöht.
Die Überfahrt durch die Straße von Bali dauert normalerweise weniger als eine Stunde; sie gilt jedoch als anspruchsvoll wegen starker Strömungen sowie plötzlicher Wetterumschwünge in diesem Gebiet des südostasiatischen Archipels.
Viele Indonesier pendeln regelmäßig zwischen Java und Bali – zwei dicht besiedelte Inseln mit hohem Verkehrsaufkommen sowohl für Personen- als auch Fahrzeugverkehr per Fähre. Sicherheitsstandards für Fährschiffe werden laut Experten häufig nicht ausreichend kontrolliert oder durchgesetzt, was wiederholt zu Unfällen geführt hat.
Ob unter den Opfern Touristen sind, ist derzeit noch nicht bekannt; generell nutzen nur wenige Urlauber diese Verbindung, da sie überwiegend für den lokalen Pendlerverkehr ausgelegt ist.
Suche nach vermissten läuft weiter
Die Suche nach weiteren Vermissten läuft weiter; aktuell gelten noch 32 Menschen als vermisst. Behörden setzen ihre Bemühungen trotz widriger Wetterbedingungen in einer Region mit hoher Bedeutung für Verkehr und Wirtschaft Indonesiens insgesamt fort.