Die Bundeswehr steht vor einem Führungswechsel im Heer. Generalmajor Christian Freuding soll im September den bisherigen Heeresinspekteur Alfons Mais ablösen. Die Personalentscheidung fällt vor dem Hintergrund großer Herausforderungen bei der Modernisierung und Einsatzbereitschaft der Truppe sowie angesichts des Krieges in der Ukraine.
Alfons Mais, bisheriger Inspekteur des Heeres, ist bekannt für seine deutlichen Aussagen zur Lage der Bundeswehr. Am 24. Februar 2022, dem Tag des russischen Überfalls auf die Ukraine, schrieb er auf LinkedIn: „Ich hätte in meinem 41. Dienstjahr im Frieden nicht geglaubt, noch einen Krieg erleben zu müssen.“ Er kritisierte offen die unzureichende Ausstattung seiner Truppe und beklagte, dass das Heer „mehr oder weniger blank da“stehe. Diese Worte sorgten für Schlagzeilen und machten ihn zu einem wichtigen Mahner innerhalb der Streitkräfte.
Mais bemängelte wiederholt die fehlende Vollausstattung des Heeres sowie personelle Engpässe und logistische Probleme beim Aufbau der Nato-Brigade in Litauen. Dort sollen dauerhaft rund 5 000 Soldaten stationiert werden – ein wichtiger Pfeiler zur Sicherung der Nato-Ostflanke angesichts wachsender Spannungen mit Russland. Zudem äußerte er Zweifel am neuen Wehrdienstmodell von Verteidigungsminister Boris Pistorius, das zunächst auf Freiwilligkeit setzt und eine Steigerung um 60 000 Soldaten sowie 200 000 Reservisten erreichen soll.
Innerhalb der Bundeswehr gab es auch Kritik an Mais’ Führungsstil; manche warfen ihm vor, das Heer nicht schnell genug modernisieren zu können. Dennoch wird betont, dass er stets engagiert für seine Truppe gekämpft habe – gerade angesichts neuer Herausforderungen wie dem Einsatz von Drohnen in modernen Konflikten.
Mit Christian Freuding rückt ein enger Vertrauter von Verteidigungsminister Boris Pistorius an die Spitze des Heeres nach. Der Generalmajor hat den neuen Planungs- und Führungsstab im Ministerium aufgebaut und leitet diesen seit einiger Zeit erfolgreich. Zudem führt er den Sonderstab Ukraine, war mehrfach direkt im Krisengebiet tätig und verfügt über ein breites internationales Netzwerk.
Freudings Rolle als Erklärer militärischer Unterstützung zeigt sich auch in Formaten wie „Nachgefragt“, wo er regelmäßig über Kriegsgeschehen informiert hat. Nun steht er vor einer zentralen Aufgabe: Die Einsatzbereitschaft seiner Truppe muss rasch verbessert werden – unter hohem Zeitdruck aufgrund aktueller geopolitischer Spannungen mit Russland.
Der passionierte Läufer gilt als ruhige Persönlichkeit mit hoher Wertschätzung in politischen Kreisen Deutschlands; nun muss sich zeigen, ob er auch als Truppenführer überzeugen kann. Im Zusammenspiel mit Pistorius kommt es besonders darauf an, ob die durch Aussetzung der Schuldenbremse geschaffenen finanziellen Mittel zielgerichtet eingesetzt werden können.
Freuding bringt zudem praktische Erfahrungen aus Besuchen bei ukrainischen Drohnenproduzenten mit; eine neue Flugabwehr soll aufgebaut werden – alles Maßnahmen zur schnellen Anpassung an moderne Kriegsführungstechniken unter schwierigen Bedingungen.
Das Verteidigungsministerium betont ausdrücklich: „Mais habe sich mit viel Engagement dieser Aufgabe gewidmet.“ Gleichzeitig werde Freuding „mit seiner militärischen sowie administrativen Expertise zusätzlichen Schwung“ bringen – was zugleich als leise Kritik am Vorgänger verstanden wird.
Neben dem Wechsel beim Heeresinspekteur gibt es eine weitere bedeutende Personalentscheidung innerhalb der Bundeswehrführung: Generaloberstabsarzt Nicole Schilling wird erstmals Frau in Deutschland Stellvertreterin des Generalinspekteurs sein – derzeit General Carsten Breuer –, sie löst damit Generalleutnant Andreas Leonhard Hoppe ab.
Schillings Karriere begann 1993 an der Sanitätsschule Luftwaffe Giebelstadt; sie wurde Anfang 2024 erste weibliche Drei-Sterne-Generalin Deutschlands. Sie verkörpert das Ziel von Minister Pistorius, mehr Frauen zu Vorbildern innerhalb der Streitkräfte aufzubauen und so den Anteil weiblicher Soldatinnen deutlich zu erhöhen.
Zuletzt leitete Schilling im Verteidigungsministerium die Abteilung Einsatzbereitschaft und Unterstützung Streitkräfte; bereits damals sagte sie gegenüber Medien: „Untertauchen geht in meiner Funktion nicht.“ Mit ihrer neuen Position steigt ihre Sichtbarkeit weiter stark an – was sowohl für ihre Arbeit als auch für das Thema Gleichstellung innerhalb der Bundeswehr Bedeutung hat.
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