Die Schweizer Fußballnationalmannschaft beginnt am Abend ihre Europameisterschaft mit einem Heimspiel gegen Norwegen. Die Spielerinnen stehen vor der Herausforderung, Beruf und Leistungssport zu vereinen.
Beruf und leistungssport: herausforderungen für spielerinnen in der schweiz
Viele Spielerinnen der Schweizer Nationalmannschaft müssen ihren Alltag zwischen Beruf und Fußballtraining sorgfältig organisieren. Flury, eine Spielerin des Teams, beschreibt die Situation so: Sie hat stets ihre Fußballschuhe im Auto, um direkt von der Arbeit zum Training fahren zu können. Diese Flexibilität ist notwendig, da Trainingszeiten oft ungünstig gelegt werden. „Wenn dann die Trainingszeiten noch so gesetzt werden, dass wir arbeitstätigen Spielerinnen gar nicht mehr zu den Trainings gehen können, dann glaube ich, versagt das System“, sagt sie deutlich.
Diese Aussage verdeutlicht ein strukturelles Problem im Frauenfußball in der Schweiz. Viele Athletinnen sind keine Vollzeitprofis und müssen neben dem Sport einer regulären Arbeit nachgehen. Das führt dazu, dass sie häufig Kompromisse eingehen müssen oder auf wichtige Trainingseinheiten verzichten. Der Spagat zwischen Job und Leistungssport erfordert hohe Disziplin sowie eine gute Zeitplanung.
Die Mehrzahl der Nationalspielerinnen befindet sich in dieser Lage – sie kämpfen darum, sowohl ihrem Beruf als auch ihrer sportlichen Karriere gerecht zu werden. Dies wirkt sich nicht nur auf die individuelle Leistungsfähigkeit aus, sondern stellt auch Anforderungen an Trainerstab und Verband bei der Planung von Trainings- und Spielzeiten.
Trotz dieser Herausforderungen zeigt das Team großen Einsatzwillen und Engagement für den Erfolg bei internationalen Turnieren wie der Europameisterschaft 2022.
Europameisterschaft 2022: chancen für die schweizer nationalmannschaft unter trainerin pia sundhage
Am Abend startet die Europameisterschaft 2022 mit einem Heimspiel für die Schweizer Frauen-Nationalmannschaft gegen den Gruppenfavoriten Norwegen . Das Auftaktspiel gilt als richtungsweisend für den weiteren Turnierverlauf.
Team und taktische anspruchsrollen
Das Team um Trainerin Pia Sundhage, eine erfahrene Persönlichkeit im internationalen Frauenfußball, geht mit realistischen Chancen ins Turniergeschehen. Neben Norwegen treffen die Schweizerinnen später noch auf Finnland sowie Island, gegen diese Gegner sind Erfolge durchaus denkbar.
Der Heimvorteil spielt dabei eine wichtige Rolle: Die Unterstützung durch das Publikum kann zusätzliche Motivation liefern und Drucksituationen entschärfen helfen. Gleichzeitig steht das Team unter besonderer Beobachtung – Erwartungen an gute Leistungen sind hoch.
Trainerin Sundhage setzt auf taktische Disziplin sowie individuelle Stärken ihrer Spielerinnen. Ihre Erfahrung aus zahlreichen internationalen Wettbewerben soll dem Team helfen, sich optimal einzustellen und erfolgreich aufzutreten.
Insgesamt bietet diese Europameisterschaft für die Schweiz eine bedeutende Gelegenheit zur Profilierung des Frauenfußballs im eigenen Land sowie zur Demonstration sportlicher Qualität auf höchstem Niveau.